Re: @ Frauenbild

Geschrieben von Andika am 09. April 2007 19:52:55:

Als Antwort auf: Re: @ Frauenbild geschrieben von Elbin am 09. April 2007 18:44:19:

>Hallo Andika,
>dass hier im Forum ein eher konservatives Frauenbild vorherrscht, ist ja bekannt.
>Bislang aber wurde nicht thematisiert welche Gesellschaftstruktur sich wohl nach dem zu erwartenden Chrash herausbilden wird.
>Die Prophgläubigen erwarten eine Monarchie, die anderen gehen wohl eher von strukturierter Anarchie aus - beides Modelle in denen wieder einmal das patriarchalische Herrschaftssystem richtungsweisend sein würde.
>Bedenkt man aber, dass nach einem Bürgerkrieg und eines weltweiten kriegerischen Konflikts ( der sicherlich früher oder später ausgefochten werden wird- unabhängig davon ob Herr X oder Herr T oder Herr B das nun *gesehen* haben mag oder der Kuckuck pfeift ) der prozentuale Anteil der männlichen ( erwachsenen ) Bevölkerung sinken wird, sollte man doch mal darüber nachdenken ob ein Matriacht nicht allen ( Frauen, Männern und der geamten Mutter Erde ) eine wirklich andere Zukunfts- und Lebensperspektive bieten würde.
>
>Freue mich schon auf die zustimmenden Antworten;)
>Grüße
>Elbin*


Hallo Elbin,

es kommt darauf an, wie der Crash in Erscheinung tritt. Sollte es zu weltweiten kriegerischen Auseinandersetzungen kommen, wird in der ersten Generation danach mit Sicherheit zumindest in Teilgebieten eine Art Matriachat herrschen.
Die wirkliche "Bewährungsprobe" wird aber nach ca. 20-30 Jahren kommen (die Natur reguliert ja bekanntlich das Verhältnis Männlein-Weiblein immer per Geburtenquote). Und dann wird es darauf ankommen, wie weit der Aufbau gediehen ist. Sollten noch körperliche Schwerstaufbauleistungen zu erbringen sein - rate mal, wer dann wieder die Führungsrolle beanspruchen wird?
Das Ideal wäre natürlich eine Zusammenarbeit von Menschen, die mit einem Ziel vor Augen ihr Bestes geben, deren Kompetenz und Meinung gefragt ist - unabhängig vom Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Religion und was auch immer. - Aber das dürfen wir wohl ins Land der Wunschträume schicken, die Menschheit müsste dazu nämlich erst einmal ihre Kleinkindermachtspiele aufgeben und erwachsen werden.

Ob ich ein Matriachat vorziehe? Ich bin mir nicht sicher. Ich glaube, daß Frauen sozial kompetenter sind als Männer, eher bereit sind, Konflikte durch Sprache statt Taten zu klären, vielleicht auch ihre Verantwortung weiter fassen als Männer. Aber sind wir deshalb wirklich die besseren Menschen?
- Jede Machtanhäufung auf einer Seite bedeutet auch ein Ungleichgewicht. Ungleichgewicht bedeutet immer, daß irgendwann ein Kampf ensteht - weil irgendwer sich unterlegen fühlt.
- Daß die Machtverhältnisse weltweit in der heutigen Zeit nicht länger in dieser Form tragbar sind - völlig klar.
- Daß sich die Menschen auf Gaia schnellstens ändern müssen - absolute Zustimmung.
- Einseitige Übernahme von Macht ( wenn auch vielleicht nur für einen begrenzten Zeitraum) - nein.

Nein, wenn die Menschheit überleben will, muß sie sich emanzipieren - von Vorstellungen, wie jemand zu leben hat, wie jemand sich zu verhalten hat, was jemand zu glauben hat.
Wir müssen anerkennen, daß es immer jemanden gibt, der besser ist als wir, stärker, klüger, weiser. Ohne dabei unsere eigenen Fähigkeiten unter den Scheffel zu stellen.
Erst wenn man die Menschen nach ihren Fähigkeiten und Eigenschaften beurteilt, erst dann haben wir wirklich eine Chance.
Wie sagte Grönemeyer: Kinder an die Macht - nun, kein wirklich guter Vorschlag, denn denen fehlt die Erfahrung. Aber vielleicht sollten wir manches Mal mit Kinderaugen an Dinge herangehen und unsere dummen (Vor-)Urteile vergessen.

Dann brauchen wir nämlich weder ein Patria - noch ein Matriachat. Sondern nur Menschen, die in Ruhe auf dieser unserer Erde leben wollen.

Ich selber habe immer versucht, nach dieser Devise zu leben. Ich habe lange als Abteilungsleiterin gearbeitet, meine "Untergebenen" waren beiderlei Geschlechts. Und ich habe mich immer bemüht, sie nur nach ihren Fähigkeiten und Leistungen einzusetzen und zu beurteilen. Ob es immer geklappt hat - wer weiss. Aber es hat nie jemand versucht, an meinem Stuhl zu sägen, also muß ich zumindest hin und wieder etwas richtig gemacht haben. Daneben fällt mir aber auch absolut kein Zacken aus der Krone, wenn ich für meinen Mann ein Hemd bügle.
Klar rege ich mich auf, wenn jemand einen Job bekommt, nur weil er ein Mann ist. Ich finde aber auch, daß irgendwann das Thema Frauenquote durch sein muß. Solange wir noch zu solchen Mitteln greifen müssen, sind wir noch weit von einem erwachsenen Handeln entfernt.

Ich bin dafür, daß wir daran arbeiten, daß die Führung von Menschen übernommen wird, die das erforderliche Maß an Verstand, Toleranz, Durchsetzungvermögen, Einfühlungsvermögen, Verständnis und Willen haben - egal ob Männlein oder Weiblein (von mir aus auch grüngetupfte Wesen vom Mars, solange sie die Voraussetzungen erfüllen :-) )

lg
andika

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