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Geschrieben von Albrecht am 07. April 2007 12:08:36:
Als Antwort auf: A-Bombenangriff auf New York Grund für zukünftigen Goldhype? geschrieben von Fred Feuerstein am 07. April 2007 10:57:00:
Mister Greenspan sitzt auf Deutschlands Goldschatz
Barren der Bundesbank unter dem Pflaster von Manhattan
Der Bundesrepublik Deutschland gehört ein gigantischer Schatz von rund dreieinhalb Tausend Tonnen Gold im Werte von annähernd vierzig Milliarden Euro oder achtzig Milliarden guter alter Deutscher Mark. Diesen Schatz besitzt der rechtmäßige Eigentümer (der deutsche Staat, das deutsche Volk) in der Realität aber nicht. Und wenn’s hart auf hart kommt, bei schwerer Wirtschafts- und Währungsturbulenz, wenn der Goldbestand Rettung bringen kann, hat man ihn hierzulande nicht zur Verfügung.Denn andere sitzen auf dem deutschen Edelmetall. Die Masse des staatlichen deutschen Goldes wird in New York-Manhattan "verwahrt". In den unterirdischen Groß-Tresoren der Federal Reserve Bank (Fed), einem Zentaur aus Privat- und Staatsbank, der auch über den Dollar herrscht. Fed-Chef ist Alan Greenspan, 1926 in New York geborener Sohn eines Synagogensängers und Börsenmaklers. Greenspan ist in Rechenkünsten von dem unter Hitler aus Deutschland in die USA emigrierten Vater des US-Vizeverteidigungsministers Paul Wolfowitz ausgebildet worden und ein weltanschaulicher Ziehsohn der 1926 aus Russland in die USA emigrierten Ayn Rand (eigentlich: Alissa Sinowjewa Rosenbaum). Sie hat in Werken wie "Textbook of Americanism" und "Capitalism: The Unknown Ideal" einem ungezügelten Wall Street-Kapitalismus als Heilsbringer gehuldigt.
"Hartnäckig verteidigtes Staatsgeheimnis"
Die Tatsache, dass sich der staatliche deutsche Goldschatz größtenteils außerhalb Deutschlands befindet, ist in der Öffentlichkeit so gut wie unbekannt. Nur sehr gelegentlich wird der Schleier des Geheimnisses ein wenig gelüftet. So beispielsweise kürzlich in der "Frankfurter Rundschau", Ausgabe 17. Februar 2004. Das Blatt brachte folgende Leseranfrage: "Wo lagert Deutschland Gold? Nach offiziellen Angaben besitzen wir 3446 Tonnen. Nur ca. zwei Prozent sollen in den Frankfurter Tresoren aufbewahrt werden, ein Großteil in den Tresoren anderer Zentralbanken, wie der Federal Reserve Bank of New York und der Bank von England. Wie viele Tonnen werden in den USA gelagert?" Darauf gab es die Antwort des "Rundschau"-Wirtschaftsredakteurs B. Salzmann: "Das Edelmetall ist schwerpunktmäßig in New York unter Verschluss. Zu Größenordnungen äußert sich die Bundesbank nicht. Zahlreiche Barren liegen zudem in britischen und französischen Tresoren."
Voriges Jahr veröffentlichte der Wirtschaftspublizist Dr. Bruno Bandulet einen dramatisch interessanten Bericht zu diesem Thema ("Das Gold der Deutschen"; im Internet nachzulesen unter: http://www.goldseiten.de/ansichten/bandulet-05.htm). Die Lagerung des deutschen Goldes, so Bandulet, sei ein "partielles Staatsgeheimnis, das von Bundesregierung und Bundesbank gleichermaßen hartnäckig verteidigt" werde. Der physische Goldbestand der deutschen Notenbank belaufe sich auf 110,8 Millionen Unzen Feingold, gleich 3446 Tonnen. 232 Tonnen weniger als noch bis Januar 1999. Denn damals seien 232 Tonnen an die Europäische Zentralbank übertragen worden. Der Grundstock für die großen deutschen Goldreserven sei im deutschen Wirtschaftswunder der fünfziger und sechziger Jahre geschaffen worden, als sich "die Exportüberschüsse in Gold verwandelten". In Absprache mit dem Bundeskabinett sicherte Karl Blessing, Bundesbankpräsident von 1958 bis 1970, der Federal Reserve Bank in New York die "Immobilisierung" deutscher Goldreserven zu, sprich: das deutsche Gold lockerzumachen. Dr. Bandulet: "Alle Insider haben keinen Zweifel daran, dass der allergrößte Teil der deutschen Goldreserven in den USA liegt. Und zwar nicht in Fort Knox, wie oft kolportiert wird, sondern im Keller der Federal Reserve Bank in New York, also unter dem Straßenpflaster von Manhattan."
MdB Martin Hohmann hat’s gewagt...
Vor anderthalb Jahren ermannte sich ein Bundestagsabgeordneter, die Bundesregierung nach dem Verbleib des deutschen Goldschatzes zu fragen. Es handelte sich um niemand anderen als um Martin Hohmann; jenen Volksvertreter also, der unterdessen mit seiner so genannten Tätervolk-Rede endgültig in Ungnade gefallen ist. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Dr. Barbara Hendricks, antwortete Hohmann am 22. August 2002: "Die Deutsche Bundesbank hält einen großen Teil ihrer Goldbestände in eigenen Tresoren im Inland. Sie lässt allerdings auch Goldbestände an wichtigen Großhandelsplätzen wie z. B. London von den dort ansässigen Zentralbanken, z. B. die Bank of England, verwahren. Dies hat sich historisch und marktbedingt so ergeben, weil die Deutsche Bundesbank das Gold an diesen Handelsplätzen übertragen bekam. Es macht aber auch aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn, solange die Lagerung dort kostengünstiger ist als der Transport nach Deutschland und der Bau zusätzlicher Tresoranlagen."
Dr. Bandulet bezeichnet dies als "eine Antwort, von der im Wesentlichen nichts stimmt" und fährt fort: "Offiziell hat die Bundesbank zur Lagerung des Goldes nie Angaben gemacht. Sie hat freilich einmal aus dem Nähkästchen geplaudert, und zwar gegenüber David Marsh, der von 1986 bis 1991 die einflussreichste Wirtschaftszeitung Europas, die ,Financial Times‘, in Deutschland als Korrespondent vertrat."
Mr. Marsh packt aus
In der Tat lauten die Angaben in Marshs 1992 veröffentlichtem Buch "Die Bundesbank – Geschäfte mit der Macht", das in der Branche als Standardwerk gilt, erheblich anders als die Behauptung der Staatssekretärin. Er schreibt: "Unter den führenden Zentralbanken mit Goldbesitz ist die Bundesbank die einzige, die nur einen kleinen Teil ihrer Goldbarren auf eigenem Gelände aufbewahrt. In den Tresorräumen in Frankfurt liegen nur etwa 80 Tonnen, d. h. knapp über 2 Prozent des Gesamtgoldes. Der Rest ist auf die Tresore anderer Zentralbanken, der Federal Reserve Bank in New York, der Bank of England, und zu einem kleineren Teil auch der Banque de France verteilt." Die Bundesbank könne nach der Wiedervereinigung "mit gutem Grund darauf pochen, zumindest einen Teil des Goldes nach Frankfurt zu holen", notierte Marsh, vermutete aber, dass die Deutschen dieses Ansinnen erst gar nicht dem Großen Bruder in New York antragen werden.
Wie Marsh findet auch Dr. Bandulet die Fremdverwahrung des deutschen Goldes "bemerkenswert". Er fährt fort:
"Weder die USA noch Frankreich noch England kämen auf die Idee, ihr Gold in Deutschland zu bunkern. Schon die Idee ist widersinnig, denn der einzigartige Vorteil des Goldes besteht ja darin, dass es keine Forderung an Dritte darstellt. Diesen Vorteil kann es aber nur voll ausspielen, wenn man es zu Hause hat. Devisenreserven hingegen, einer der anderen großen Aktivposten in der Bundesbankbilanz, können im Kriegs- oder Krisenfall jederzeit gesperrt und im Übrigen nach Belieben abgewertet werden. Deswegen sind die Barren im eigenen Keller durch nichts zu ersetzen."
Gold-Plünderung 1945
Dass die deutschen Goldreserven außer Landes gekommen sind, ist allerdings kein Novum, wenn auch beim ersten Mal die Umstände ganz andere waren: Alliierte Ausplünderungsspezialisten vollbrachten 1945 im besetzten Deutschland einen gigantischen Raubzug, dem auch das deutsche Gold, sowohl das private wie das staatliche, zum Opfer fiel. In der alliierten Kontrollratsproklamation Nr. 2 vom 20. Oktober 1945 hieß es, dass "den Alliierten in Deutschland alles Gold und Silber auszuhändigen" sei.
Einen besonderen "Fang" machten die US-Amerikaner mit dem Goldschatz von Merkers/Thüringen, über den der Militärhistoriker Hermann Pieper (Dortmund) geforscht hat. Am 24. November 1992 berichteten die "Ruhr Nachrichten" über seine Ermittlungsergebnisse:
Hinter den mächtigen Stahltüren im Kalibergwerk von Merkers lagerte bei Kriegsende 1945 der Großteil der Goldreserven des Deutschen Reiches. Außerdem wurden dort Tausende Kunstwerke, darunter Gemälde von Dürer, Originalmanuskripte von Goethe, zum Schutz vor Kriegseinwirkung verwahrt. Nach der Besetzung von Merkers durch US-Truppen und Entdeckung der Schätze trafen dort der amerikanische Oberbefehlshaber Eisenhower, der nachmalige Präsident, und Oberst Bernard Bernstein von der Finanzabteilung des alliierten Hauptquartiers in Europa ein. Bernstein hatte die Aufgabe, ein Schätzungsgutachten zu erstellen, dessen Wortlaut nie veröffentlicht worden ist. Der Abtransport der Schätze von Merkers oblag den US-Streitkräften. Sie wurden in Frankfurt am Main in der dortigen Reichsbankhauptstelle zwischengelagert und kamen dann in die USA. Pieper: "Vermutet wird, dass die Goldreserven des Dritten Reiches in Fort Knox gelandet sind."
Dr. Markus Zimmermann
Unser Autor Dr. Zimmermann ist Verfasser von DIE WAHREN MACHTHABER IN WASHINGTON. Wer steckt hinter Bush & Co.? (128 S., illustriert, Euro 9,90). Ein Kapitel des Buches ist der Macht von Fed-Chef Alan Greenspan, dem "Herrn der Pinke", gewidmet.
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