Hier liegst Du daneben!

Geschrieben von Bern8 am 22. April 2006 20:53:22:

Als Antwort auf: provokation zum geschrieben von detlef am 22. April 2006 15:40:31:

Hallo Detlef,

grundsätzlich i. O., dass jemand neue Denkansätze einbringt. Aber meiner Meinung nach bist Du mit der Aussage, dass die Franzosen über Deutschland herrschen würden, Guinness-Buch-mäßig auf dem Holzweg. Ich will Dir erklären warum:

1. Die Expansionsfähigkeit Frankreichs hat sich bereits vor ca. 150 Jahren erschöpft. Dem zeitweilig riesenhaften Kolonialreich stand eine (bereits vor über hundert Jahren!)schrumpfende Kernbevölkerung gegenüber. Dies führte bereits im ersten Weltkrieg dazu, dass die Front nur mehr mit britischer Hilfe und unter Einsatz von z. T. afrikanischstämmmigen Hilfstruppen gehalten werden konnte. Im zweiten Weltkrieg war dann Widerstand aufgrund innerer Schwäche nicht mehr möglich und die Niederlage innerhalb 5 Wochen besiegelt. Nach dem zweiten Weltkrieg war Frankreich bis auf den heutigen Tag nicht mehr in der Lage, sich als gefestigter Staat zu konsolidieren. Die Einbildung und der Wahn einer Pseudo ENA-Elite-Oberschicht und einiger Bankiers zählt hier mal nicht. Deshalb die hohen Ausländeranteile (auch wenn die auf dem Papier nicht so hoch ausschauen wg. Geburtsort = Franzose), deshalb die Unruhen, deshalb der Verfall.

2. Zu Deutschland: der Reihe nach
- Fakt ist auf der einen Seite, dass in Deutschland mittlerweile eine Reihe von Firmen sitzen, die in ihrem Segment weltweit führend sind, die über eine gute Kapitalbasis (i. Ggs. z. B. zu amerikanischen Firmen) verfügen und die z. T. gigantische Monopole herausbilden konnten (EON, BASF, Daimler/BMW/Audi, etc.). Dies hat immer einen stabilen Hauptsitz im Kernland als Voraussetzung, und ist somit ein Hinweis, dass das Volk nicht so schlecht sein kann, wie es immer gemacht wird.
- Zur Politik: da Deutschland nach wie vor ohne Friedensvertrag ist und somit als besetztes Land zu betrachten ist, kann die Politik, selbst wenn sie es möchte, nur sehr bedingt die Interessen des eigenen Volkes vertreten. Wahlergebnisse und der Zustand von Parteien sind kein Indikator für die wahre Lage, die kann sich über Nacht ändern. Und zwar zum Besseren.
- Zur Bevölkerung: Klar ist, das Land ist überaltert. Dies sind andere jedoch auch (z. B. F). Frage mich jedoch, was besser ist, schrumpfen und sich dann konsolidieren, oder durch Massenvermehrung sozialer und ethnischer Randgruppen die Statistik hochhalten und dann am Tag X als Volk per se zu kollabieren. Eine Erneuerung nach Naturkatastrophen oder Kriegen ist innerhalb kürzester Zeit möglich. Innerhalb 20 Jahren könnte die Volkszahl selbst bei einem Verlust von 80 % annähernd wieder auf das vorherige Niveau steigen (siehe 30 Jähriger Krieg)

3. Zu Russland:
- Russland ist von seinem Weltreich-Wahn noch nicht geheilt. Der Kommunismus brach zwar zusammen, aber der Geist ist noch da. Nennt sich nur anders. Die US-Politik des unilateralen Rechts begünstigt dies, zusammen mit der Position als Quasi-Rohstoffmonopolist ausserhalb des nahen Ostens.
- Die Bevölkerung Russlands schrumpfte zwar in den letzten 15 Jahren, jedoch hat sie sich gleichzeitig verjüngt. Jedoch steht das riesige Staatsgebiet in keiner Relation zur Bevölkerungszahl. So gesehen, frage ich mich, was nach rationaler Begründung Russland überhaupt hier zu suchen hätte. Zumal dies eine Versündigung gegen die natürlichen Gesetzmäßigkeiten von Raum und Zahl darstellen würde, die zwangsläufig einen Rückstoß zur Folge hätte, der auch ohne Meteroriteneinschlag o. ä. zwangsläufig zum Untergang Russlands in der seit 500 Jahren bekannten Form münden würde.

So gesehen, gibt es viele Aspekte, um ein bekanntes Thema zu diskutieren. Vom Altenteil sind wir noch ein Stück entfernt.



Antworten: