transkranielle Magnetstimulation

Geschrieben von schaumermal am 21. März 2007 11:41:14:

ein freundliches HALLO @alle

und danke an den Admin für die Freischaltung.
Ich denke, auch wenn folgende Thematik hier nur tangiert, die Forschungsergebnisse dürften interessant sein.

schaumermal


Auszug
.
.
.
Mitte der 90er-Jahre hatten der amerikanische Psychiater MarkS. George und der spanische Neurologe Alvaro Pascual-Leone eine bahnbrechende Idee: Wenn sich mit einer Spule durch die Schädeldecke hindurch die Gehirngebiete stimulieren lassen, die für Bewegungen zuständig sind, wieso sollten nicht auch solche Areale aktivierbar sein, die nicht primär mit Muskeln kommunizieren?

Eben solche Regionen, die vornehmlich mit anderen Hirnarealen verknüpft und für kognitive Fähigkeiten zuständig sind.

Die beiden hatten dabei weder die Steigerung der Kreativität noch das Erzeugen mystischer Erlebnisse im Sinn. Vielmehr wollten sie mit ihrer Methode stark depressive Patienten behandeln, bei denen Medikamente nicht anschlugen. Nachgewiesen ist, dass bei Depressiven der linke Schläfen- und Stirnlappen des Gehirns weniger aktiv ist als bei gesunden Menschen.

Was liegt näher, als genau diese Hirnregionen auf Trab zu bringen? Mit einer Fortentwicklung der ursprünglich einpulsigen Magnetspulen zu achtförmigen Spulen, durch die der Strom mehrmals pro Sekunde, also repetitiv, fließt, behandelten die Neurologen George und Pascual-Leone ihre Patienten. Mit Erfolg: Bei mehreren Depressiven besserte sich – allerdings nur für wenige Tage – die Laune.

Das Prinzip der repetitiven transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) ist einfach: Eine runde oder achtförmige Spule wird in geringem Abstand über den Kopf gehalten. Und zwar genau über die Hirnregion, die stimuliert werden soll. Fließt Strom durch den Draht der Spule, baut sich ein sehr starkes und schnell wechselndes Magnetfeld mit einer Stärke von bis zu 2,5 Tesla, also der bis zu 20000-fachen Stärke des Erdmagnetfeldes, auf.

Der einzelne Strompuls, den das Magnetfeld in den Nervenzellen erzeugt, dauert jedoch nur Mikrosekunden und ist seinerseits so klein, dass er der normalen Stromstärke in Nervenzellen entspricht. So kann das elektrisch funktionierende Organ von außen theoretisch nach Belieben beeinflusst werden.
.
.
.
.
Ferngesteuerte Fitness

Hirnforschung magnetische Felder Hirnzellen Erlebnis Spiritualität Die Möglichkeiten, die hinter den Erfolgen von Pascual-Leone und Co. aufschimmern, lassen zwar viele Einwände verstummen.

Aber es gibt auch ein beunruhigendes Kapitel der TMS-Forschung. Denn dass die magnetische Beeinflussung des Gehirns zu mehr gut sein könnte als zur Diagnose und Therapie von Krankheiten, hat auch die DARPA, (Defense Advanced Research Projects Agency), die zentrale Forschungsabteilung des amerikanischen Verteidigungsministeriums, erkannt.
Sie finanziert beispielsweise die Forschung von MarkS. George. Er soll in ihrem Auftrag tragbare Helme entwickeln, die müde Kampfpiloten und U-Boot-Kapitäne in brenzligen Situationen wieder aufmuntern. Dabei soll der Helm automatisch den Wachheitszustand messen und bei Bedarf per Magnetpuls das Gehirn stimulieren: Ferngesteuerte Fitness.

Ob es mithilfe der rTMS oder anderer Stromkuren in Zukunft möglich wird, die Träume von Verteidigungsministerien zu verwirklichen oder die eigene Kreativität zu steigern, ist ungewiss. Denn jedes Gehirn ist zu individuell, um mit einem Standardhelm auf ein Standardniveau programmiert zu werden.

Bei dem kanadischen Forscher Michael Persinger kann mittlerweile niemand mehr ein Date mit Gott arrangieren: Nachdem viele Fernsehsender in seinem Labor ein- und ausgingen, hat die Universität dem Foscher im letzten Winter gekündigt.

Weiterführende Informationen im Internet:
www.darpa.mil]
www.centreforthemind.com

Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/article764057/Eine_Verabredung_mit_Gott.html


Antworten: