Re: eingeschickt - waffen
Geschrieben von Wizard am 19. März 2007 21:23:10:
Als Antwort auf: eingeschickt - waffen geschrieben von detlef am 19. März 2007 14:38:42:
Hallo Unbekannter ...
... oder doch eher ein Bekannter?
Das Thema hatten wir nämlich vor einiger Zeit schon mal.
>Im Forum wird immer über teure, empfindliche und hochkomplizierte Bögen
>oder Armbrüste gesprochen.Stimmt. Mein Kommentar dazu ist bekannt, muss nämlich nicht sein. Wenn man einen guten Bogen kaufen will, ist man mit etwa 85 € dabei. Plus Zubehör etwa mit 120 bis 150 €. Selber bauen kostet außer Zeit nichts und zur Not genügt ein Messer als Werkzeug.
>Es gibt eine viel billigere Waffe mit vielen
>Vorteilen: die Schleuder! (Nicht zu verwechseln mit der Zwille!) Sie
>wird heute noch in Palästina gegen die Besatzer eingesetzt. Die Israelis
>schießen scharf zurück, weil sie meinen, daß eine Schleuder auch
>Menschen töten kann.Tja, wo nichts mehr wächst, ist es auch schwer einen Bogen zu bauen. Eine Schleuder ist im eigentlichen Sinne keine Tötungswaffe, sondern etwas um einen Gegner zu erschrecken oder zu verletzen. Zufällige Tötung ist allerdings nicht ausgeschlossen. Würden die Palis Pfeil und Bogen verwenden, hätten die Israelis ernstliche Probleme.
>Vorteile
>Gegenüber anderen Fernwaffen wie Speer, Armbrust oder Bogen hat die
>Schleuder einige Vorteile:
>
>* Die Schleuder ist extrem billig und leicht herzustellen. Bogen und
>Armbrust sind hingegen teuer und erfordern besondere Materialien.Bei der Armbrust gebe ich dir Recht, beim Bogen nicht.
>Wegen des niedrigen Preises und geringen Gewichtes kann ein Schleuderer immer
>eine Ersatzschleuder bei sich tragen (oft als Stirnband).Ja, ein gewaltiger Vorteil ;-))
>* Die Munition liegt in Form von Steinen praktisch auf dem Boden[1].
>Schleudergeschosse aus Blei lassen sich an jedem Lagerfeuer herstellen.
>Schleudergeschosse können aus vielen Materialien hergestellt werden
>(siehe unten).Stimmt, einen Stein kann jeder Depp aufheben.
>Pfeile und Armbrustbolzen erfordern besondere Materialien
>(Holz, Metall, Federn) und müssen von Facharbeitern hergestellt werden.Stimmt nicht. Pfeile und Bolzen kann man aus fast jedem Holz selber herstellen (z. B. Haselnuss, Hartriegen und Forsythien) und auch die Spitzen sind kein Problem. Notfalls reicht ein einfaches Anspitzen. Sicher, man kann sich im Pfeilbau zum Spezialisten entwickeln, aber einen Pfeil bauen, kann jeder 10jährige.
>* Die Schleuder ist unempfindlich gegen Witterung, schwer zu
>beschädigen und leicht zu ersetzen.Stimmt.
>Bögen und Armbrüste sind empfindlich
>gegen Nässe und Kälte, leicht zu beschädigen und schwer zu reparieren.Stimmt nur teilweise.
>Besonders die berühmten Kompositbögen der Mongolen und anderer
>Reitervölker waren gegen nasskaltes Wetter empfindlich.Ja sicher, deshalb hat man mit denen ja auch die halbe Welt erobert.
>* Die Schleuder lässt sich zusammengerollt leicht in der Tasche
>transportieren. Ein Bogen oder eine Armbrust muss sorgfältig verwahrt
>werden und ist wegen der Größe beim Transport unpraktisch.Das stimmt allerdings.
>* Die Schleuder ist extrem leicht. In Zeiten, wo jeder Soldat seine
>Ausrüstung auf tagelangen Märschen selbst transportieren musste, war das
>ein beachtlicher Vorteil.Klar, vorrausgesetzt, man befindet sich in einem Bebiet, in dem immer ausreichend passende Steine herumliegen. Ist das nicht der Fall, muss man die Geschosse mitschleppen. Nehmen wir mal als Beispiel deine oben erwähnten Bleigeschosse. Wie schwer? Ich gehe mal von 150 g aus, um einigermaßen Wirkung zu erzielen. Wie viel Geschosse nimmt man mit? Sagen wir mal 30, Stück. macht 4,5 kg. Mein Bogen nebst Zubehör und 30 Pfeile wiegt höchstens 1 kg und ist dabei eindeutig genauer, tödlicher und hat eine bedeutend größere Reichweite. Der Bogen lässt sich zwar nicht als Stirnband tragen, das macht man allenfalls mit der Ersatzsehne. Aber da er zerlegbar ist, geht das auch noch recht bequem.
>* Pfeile sind im Flug leicht zu erkennen, metallene
>Schleudergeschosse nicht. Das macht Überraschungstreffer wahrscheinlicher.Selten so gelacht.
>* Die Wurffrequenz jedes einzelnen Werfers liegt wesentlich höher
>als bei einem Bogenschützen.Das will ich sehen!
Um mit der Schleuder eine brauchbare Wucht zu bekommen, sollte sie wohl zwei, eher drei mal rotieren. In der Zeit sitzen bei einem geübten Schützen mindestens zwei Pfeile im Ziel.>* Der Schleuderer benötigt nur eine Hand um seine Waffe zu bedienen,
>im Gegensatz zu einem Bogenschützen, der seine Waffe immer mit beiden
>Händen bedienen musste. Er kann sich mit der anderen Hand festhalten
>oder einen Schild tragen. Beachten Sie dazu das Bild der Schlacht von
>Nájera unten im Abschnitt "Mittelalter".Zum Laden benötigt er auch beide Hände.
>Nachteile
>
>Die Schleuder hat folgende Nachteile:
>
>* Die Schleuder erfordert sehr viel Übung. Viele Herrscher
>versuchten gar nicht erst, die eigenen Soldaten im Umgang mit der
>Schleuder auszubilden, sondern warben kompetente Schleuderer als Söldner
>an. Schleuderer gehören zu den ersten historisch nachweisbaren
>Söldnertruppen.Wann soll das gewesen sein? Ich frage nur, damit ich dir unter Umständen das Gegenteil beweisen kann.
>* Die Wirkung der zwillenartigen Handschleuder gegen Rüstungen ist
>begrenzt.Die, bei der von dir beschriebenen Schleuder auch.
MfG
Wizard
Antworten:
- Re: eingeschickt - waffen BBouvier 19.03.2007 22:30 (0)