Re: Ist doch gar nicht möglich ... Wizard ...
Geschrieben von Wizard am 12. März 2007 00:06:31:
Als Antwort auf: Ist doch gar nicht möglich ... Wizard ... geschrieben von King Henry am 11. März 2007 21:49:52:
Moin Henry
Se ging in dem Film darum, das man zwecks Energiegewinnung feststellen wollte, wie groß den das dort befindlichen Methanhydratfeld sei. Zu diesem Zweck hatte man über die gesamte Fläche des vermuteten Feldes Unterwassersprengladungen angebracht (es gibt für die Methode einen Fachbegriff, fällt mir aber gerade nicht ein und kein Bock zu suchen) und die ersten Ladungen zur Explosion gebracht. Diese ersten Explosionen zeigten nicht nur, wie groß in etwa fas Feld ist, sondern zerbröselten auch einen Teil des Methanhydrats, was einen Unterwassererdrutsch verursachte, welcher einen kleineren Zunami auslöste. Selbiger walzte dann erst mal den Strand von Sylt platt. Der Filmbösewicht fand das lustig und wollte damit eine größere Summe erpressen, weil er sonst die restlichen Ladungen zünden würde und damit auch das ganze dort befindliche Methanhydrat ...
Soviel zum Film
Bezüglich des "schwarzen Kastels" war seinerzeit meine Aussage in etwa, das es vermutlich in der oben geschilderten Weise möglich sei das Methanhydrat etwas zu verärgern ;-))
Was die Sandbank betrifft, so ist dort natürlich kein Methanhydrat. Selbiges befindet sich viel weiter draußen in viel größerer Tiefe. So auch die Aussage des Films und einiger Dokus die es schon zum Thema Methanhydrat gab. Das das Methanhydrat Zunamis auslösen kann, und zwar nicht zu knapp, ist belegt. Siehe Storrega-Rutschung. Laut Aussage des Films und auch in der nachfolgenden Doku (glaube ich), soll es so sein, das der weit draußen entstehende Zunami dann wohl die vorgelagerte Sandbank als "Sprungschanze" nützen würde.
Zunamis an sich sind nicht so mein Spezialgebiet, aber so wie ich das bisher gesehene und gelesene verstanden habe, verhält es sich so:
Im Gegensatz zu normalen Wellen, die ja im Grunde nur durch Wind aufgewühlte See sind und sich nur an der Oberfläche befinden, ist ein Zunami eine Welle die vom Grund bis zur Oberfläche geht. Also quasi eine komplette Wand aus Wasser die sich ziemlich schnell vorwärts schiebt. So lange dieses im tiefen Wasser geschieht, ist das recht harmlos. An der Oberfläche vielleicht nur wenige Zentimeter oder ein oder zwei Meter. Schiffe, die von einem Zunami im Tiefwasser unterlaufen werden, sollen das nicht oder nur kaum merken. Trifft dann der Zunami auf Land, so schiebt sich das Wasser nach oben und in die Breite. In wie weit nach oben und in die Breite, hängt von der Größe des Zunamis und von der Form des Ufers ab.
Ist das Ufer Steil, so knallt der Zunami dagegen, geht überwiegend in die Höhe und bricht recht schnell.
Ist das Ufer hingegen flach ansteigend, gleitet die Wasserwand daran förmlich nach oben. Zwar nicht so hoch wie bei einem steilen Ufer, dafür aber viel weiter in die Breite. Da in dem Fall nichts da ist, was die Welle bremst und sie auch nicht so sehr in die Höhe geht, bricht sie viel später.
Beispiel:
(Geschätzt, also nicht die Daten auf die Goldwaage legen. Dient nur der ungefähren Erklärung.)Ein Zunami, der im Tiefwasser an der Oberfläche 1 m Höhe hat und eine Tiefe von 300 m baut sich bei Aufprall auf ein steiles Ufer vielleicht auf eine Höhe von 50 m und eine Breite von 100 m auf und bricht recht schnell. Die Form der Welle ist durch das steile Ufer recht steil
Der gleiche Zunami erreicht bei Auftreffen auf eine flach ansteigende Küste eine Höhe von 30 m, aber eine Breite von 500 m und bricht nicht. Die Form der Well ist durch das flache Ufer wie ein breites Dreieck
1 Kubikmeter Wasser wiegt 1 Tonne
Wasser kann sich bei hoher Geschwindigkeit wie fester Beton auswirken. Etwas, das jeder Turmspringer kennt, weshalb man ja ab einer gewissen Sprunghöhe lieber nicht auf spiegelglattes Wasser springen sollte. Aus dem Grund sorgt man ja bei größeren Sprunghöhen für möglichst viel Bewegung an der Wasseroberflächen.
Preisfrage, wie wirkt sich eine Wand aus Wasser mit einer Höhe von 30 m, einer Breite von 500 m und einer Länge von zig km aus, die mit 300 kmh (oder mehr) über den Strand latscht? Wie würde sich ein 5 m hoher Deich auswirken? Ober meinetwegen auch ein 10 m hoher Deich?
Auf Grund der Deichform und der Wellenform dürfte die Welle wie eine Schnecke über das Hindernis gleiten. Allerdings um einiges schneller als eine Schnecke. Nämlich so gut wie ungebremst.
... wie gesagt, so aus dem Ärmel gezogen, ohne jetzt noch mal genau nachzulesen. Fehler sind also nicht auszuschließen.
... übrigens, wie sich ein Zunami an einer Steilen Küste in etwa verhält, kann jeder mal in seiner Badewanne ausprobieren. Wanne voll Wasser, sich ans Kopfende setzen und dann recht rasch hineingleiten lassen. Eine sanfte 5 cm Welle wandert in Richtung Fußende ...
MfG
Wizard
Antworten:
- Re: Ist doch gar nicht möglich ... nochmal D FranzLiszt 12.03.2007 00:24 (0)