Re: Mögliche Konfliktherde in Ostafrika: Es geht ums Wasser, nicht ums Öl

Geschrieben von Deyvotelh am 20. April 2006 22:59:07:

Als Antwort auf: Mögliche Konfliktherde in Ostafrika geschrieben von Odin am 19. April 2006 10:05:40:

>Hallo
>Wo kann es in Ostafrika überall "krachen" ?
>Äthiopien hat schon vor langer Zeit die
>Küstenprovinz Eritrea abtreten müssen. Da
>war schon öfters Grenzkrieg.
>Der Sudan kann an seinen inneren Schweinereien
>wirklich zerplatzen. Auch im Tschad rumpelt
>es gewaltig. Beide Länder haben Ölvorkommen.
>Somalia könnte aus irgendwelchen Gründen mal
>wieder eine internationale "Befriedungsaktion"
>anziehen, wie schon einmal. Gründe findet man
>immer, wenn man will.
>Ruanda und Burundi sind ebenfalls Länder mit
>starken inneren Konflikten, die sich wieder
>militärisch entladen können.
>Ähnliches gilt für Zimbabwe.
>Kommt noch der Kongo dazu, der auch weit in
>die Mitte Afrikas hineinreicht und dessen
>erzreiche Region Katanga ein Konfliktherd
>mit internationaler Einmischung werden kann.
>In Angola, das allerdings nicht im Osten
>liegt, war auch schon lange Zeit Bürgerkrieg.
>Definitiv herrschtde facto Bürgerkrieg in
>Nigeria.
>Angola und Nigeria gehen aber nicht als
>ostafrikanische Länder durch, aber beide
>haben Ölvorkommen.
>Ruhig scheint es in Kenia, Tanzania und in
>Mocambique zu sein.
>Gruss
>Odin


Hallo Odin!

Im Bereich Kenia-Uganda liegen doch die Nilquellen.
Und diese wollen diese Staaten demnächst anzapfen für Felderbewässerung und Wasserversorgung, die wollen eben wie wir im Norden auch modern sein.
Ägypten hat für diesen Fall Krieg angedroht, da dieses Land ausschließlich vom Nil lebt.

Auch Äthiopien plant an seinen Nilquellen Bewässerungsprojekte, was dieselbe Reaktion Ägyptens hervorrufen würde.

Ums Öl geht es in diesem Krieg wohl nicht, da ohnehin nur die Oberschicht von den Einnahmen profitiert.
Man siehts ja an dem aktuellen Konflikt im Tschad, wo die Weltbank jetzt Konten streicht, weil die Regierung die Gelder nicht für die Entwicklung des Landes einsetzt, sondern nur aufrüstet. Bzw. die Militärs sacken die Gelder ein.

ok, die Oberschicht bereichert sich durch Einnahmen von Öl und Rohstoffen und rüstet auf.
Das ist aber nichts Neues.
Um Krieg zu führen, der ein Großteil Ostafrikas erfaßt, muß ein triftiger Grund vorliegen, und der heißt Land wie im Falle Äthiopien-Eritrea - oder eben Wasser.

Die Wüstenbildung wird ja in der Zukunft zu einem immer größeren Problem werden.

MfG Deyvotelh




Antworten: