Re: Sehender Tischler

Geschrieben von Wizard am 05. März 2007 00:31:53:

Als Antwort auf: Re: Sehender Tischler geschrieben von Hinterbänkler am 04. März 2007 22:58:02:

Moin Hinterbänkler,

die Temperaturangabe ist nicht von mir.

Ich hatte lediglich ausgesagt, das es sehr kalt ist. "Gefühlt" würde ich auf -10°C bis -20°C schätzen, aber da kann man sich nicht festlegen. Das wäre in etwa vergleichbar mit "gesehenen" Datumsangaben.

Was das Überleben bei niedrigen Temperaturen anbelangt, so ist sicher ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung im Moment schlicht weg zu "blöde" dafür. Aber nicht wenige davon würden dann recht schnell an "Intelligenz" gewinnen. Der Instinkt wird schnell die Oberhand gewinnen und man wird erkennen, das ein bauchfreies T-Shirt zwar "cool" ist, aber Frost noch "cooler". Das Gleiche wird für viele andere Bereiche auch gelten. Jemand, der jetzt nicht in der Lage ist, einen Streichholz anzuzünden, wird schnell auf die Idee kommen, das ein Feuer wärmt. Nicht zwingend benötigte Möbel oder andere Dinge sind Brennbar, der Betonfußboden im Plattenbau nicht. Ergo wird so mancher auf die Idee kommen, sich ein Feuerchen in der Wohnung anzuzünden. Insbesondere dann, wenn die Person nicht ganz so dumm ist und wohl möglich noch über einen Campinggrill verfügt und weis wie man für Rauchabzug sorgen kann, ohne alle Fenster aufzureißen (z. B. über den Abzugsschacht von der Dunstabzugshaube in der Küche oder den Abzugsschacht im Bad).

Folgende Punkte werden bei vielen schnell Beachtung finden:

• Man muss nicht wie bei vielen heute üblich eine "Wohlfühltemperatur" von 22°C haben.
(15°C oder gar nur 10°C reichen auch.)

• Man muss nicht die ganze Wohnung beheizen.
(Man sicht sich das kleinste Zimmer aus, in dem noch alle hineinpassen.)

• Ein kleinerer Raum lässt sich besser und leichter beheizen als ein großer.
(Um so besser, wenn er nicht an einer Außenmauer liegt. Zusätzliche Dämmung erreicht man durch an die Wände und Decke genagelte Decken. Unter Umständen reicht zum Beheizen neben der eigenen Körperwärme noch ein paar Kerzen oder ähnliches.)

• Die Kleiderschränke sind meistens gut gefüllt, also zieht man mehr an.
(viele dünne Schickten lose übereinander bringen mehr als wenige dicke Schichten.)

• Viel bewegen bringt viel Wärme, aber auch höheren Energieverbrauch.
(Hier gilt es einen Kompromiss zu finden. Kann man sich durch viel Kleidung, Decken und ähnlichem recht gut vor der Kälte schützen, ist es ratsam möglichst viel Körperenergie einzusparen. Wer sich nicht unbedingt bewegen muss, pennt. Vorzugsweise nicht alleine sondern alle auf einem Haufen.)

Ebenso werden viele ganz plötzlich sehr erfinderisch, was das Essen anbelangt. Suppen aus dem Inhalt des Aquariums, eigene Hunde, Katzen oder andere Haustiere. Im Zweifelsfall die der Nachbarn ... oder gleich den Nachbarn. Kurzum, alles was man zufassen bekommt und für essbar hält. Selbst Dinge, die heute keine Sau essen würde.

Sicher, trotz allem werden nicht gerade wenige so was nicht überleben. Aber weit mehr als 1 Prozent, vermutlich so zwischen 20 und 50 Prozent (von denen, die den Kram vorher überlebt haben).

Ach ja, Strom funzt nicht mehr, aber es ist noch etwas Öl im Tank? Kein Problem, da werden sich Mittel und Wege finden um heran zu kommen. Das gleiche gilt für die Nutzung des so gewonnenen Brennstoffs. Die alten Ölöfen, die ich aus meiner Kindheit kenne, brauchten auch keinen Strom. Das waren im Grunde nichts weiter als nett verkleidete Blechtonnen mit einem Tank, Rauchabzug und einem regulierbaren Zufluss zur Brennkammer.

MfG

Wizard

Antworten: