Nein! Aber ne Menge Text vielleicht?
Geschrieben von Kiaril am 28. Februar 2007 21:43:23:
Als Antwort auf: Re: Klima.. alles nur Panikmache ? geschrieben von Mirans am 28. Februar 2007 21:08:34:
Quelle: Günter Ederer: Die Sehnsucht nach einer verlogenen Welt
25. CO2 -Weltuntergang als Steuerquelle
Da lebt in Crawley, im Süden Londons, in einem einfachen, aber gemütlichen Einfamilienhaus ein wuchtiger Mann. Sein Vertrauen erweckendes Gesicht ist durchzogen von einer Vielzahl von Lebenslinien, die so angeordnet sind, dass sie signalisieren: Ich bin mit mir im Reinen. Mittlerweile fast 70 Jahre alt, ist Nigel Calder einer der bekanntesten Wissenschaftsjournalisten im englischsprachigen Raum. Er war Wissenschaftskorrespondent des New Statesman und Chefredakteur des New Scientist, ist Verfasser von mehr als zwei Dutzend Büchern, Autor unzähliger Fernsehsendungen für die BBC, Berater der Nobelpreiskommission, der Europäischen Raumfahrtbehörde und ist schließlich Mitglied wichtiger britischer und amerikanischer Wissenschaftsgesellschaften. Und jetzt sitzt dieser Mann da, blickt voller Unruhe auf sein Lebenswerk und versteht die Welt nicht mehr. Nach arbeitsreichen Jahren, die er mit Wissenschaftlern für die Wissenschaft verbracht hat, in denen Forschungsergebnisse auf Forschung beruhten, fühlt er sich nun ins Mittelalter zurückversetzt, in dem Naturphänomene mit Geistern oder Gottesstrafen erklärt wurden, in dem religiöser Wahn die Vernunft ersetzte, in dem es Denkverbote gab und neue wissenschaftliche Erkenntnisse von der Inquisition verfolgt wurden.Einer seiner wissenschaftlichen Schwerpunkte waren die Weltraumforschung und die Auswirkungen der physikalischen kosmischen Kräfte auf die Erde. Seit 20 Jahren verfolgt er deshalb genau alle Forschungen, die sich mit dem Einfluss der Sonne auf unser Klima beschäftigten. Noch lange bevor der Begriff: »Treibhauseffekt« in aller Munde war, schrieb Calder Bestseller mit dem Titel »Das Umweltspiel«, »Wettermaschine Eiszeit«, »Die Zukunft der Erde«, »Raumschiff Erde«. Calder, Vater von fünf Kindern und Großvater mit vier Enkeln, weist auf die Gefahren hin, die durch einen sorglosen Umgang mit unseren Ressourcen heraufbeschworen werden. Aber er hat immer die größte aller journalistischen und wissenschaftlichen Tugenden beachtet: die unbestechliche Unabhängigkeit von Interessengruppen, egal ob sie der Industrie, Politik oder den Umweltverbänden angehörten.
Die neue Religion, die Calder zum Verzweifeln bringt, ist der Glaube an die Erderwärmung durch CO2 So intensiv er auch alle Fakten zusammenträgt, die wissenschaftlichen Zusammenfassungen und Ergebnisse studiert, nirgendwo kann er einen endgültigen Beweis finden, dass CO2 die Ursache für eine Klimaveränderung ist. Calder zeigt mir die Bibel der CO2-Jünger, die offizielle Veröffentlichung des »Intergovernmental Panel on Climate Change«, jenes internationalen Gremiums, das die auch bei uns berühmten Konferenzen von Rio de Janeiro, Kyoto und Berlin organisiert hat.
Es sind jene Konferenzen, bei denen darüber gestritten wurde, wie viel CO2 in Zukunft ein Land noch erzeugen darf, jene Konferenzen also, auf denen eine wichtige Grundsatzentscheidung getroffen wurde, nach der heute bei uns Tagespolitik gemacht wird. Denn es vergeht tatsächlich kaum ein Tag, an dem nicht eine politische Entscheidung damit begründet wird, dass wir unsere Verpflichtungen aus den Klimakonferenzen einhalten müssen.
Calder ist nicht von allein auf die Idee gekommen, diese Umweltbewegung als Religion zu bezeichnen. Es ist ihm in Diskussionen aber mehrfach aufgefallen, dass die »Klimamodellierer«, wie er die CO2-Anhänger mittlerweile nennt, von ihrer »Bibel« sprechen, wenn sie sich auf den Report beziehen.
Vor drei Jahren geriet mir das Buch »Die launische Sonne – widerlegt Klimatheorien« in die Hände. Darin beschreibt Nigel Calder nachvollziehbar, dass unser Klima von der Sonne und der Konstellation der Gestirne zueinander abhängt. Nach der Lektüre habe ich ihn in Crawley besucht, weil ich mir immer noch nicht vorstellen konnte, dass es möglich ist, die ganze Welt im wahrsten Sinne des Wortes mit der CO2-Angst verrückt zu machen, wenn die These nicht beweisbar ist. Da ich nicht im Mindesten zu konspirativen Weltverschwörungstheorien neige, suchte ich nach gutem journalistischen Brauch nach handfesten Beweisen und logischen Erklärungen.
Was Sie jetzt lesen, habe ich von Nigel Calder erfahren, deshalb will ich mich auch nicht mit seinen Lorbeeren schmücken. Alles, was er mir zeigte, konnte ich dann nachrecherchieren, und es stimmte bis ins kleinste Detail. Seither bin auch ich mir nicht mehr sicher, ob wir Menschen nicht immer irgendwelche Untergangsszenarien brauchen, um unsere Vernunft zu übertölpeln. Seither fühle auch ich mich in Bezug auf die CO2-Diskussion ins Mittelalter zurückversetzt, wo Pest und Cholera zu Flagellanten- und Büßerzügen führten, wo Juden für Missernten verantwortlich gemacht und Frauen als Hexen verbrannt wurden, weil die vernebelten und verängstigten Massen keine anderen Erklärungen für ganz normale Klimaerscheinungen hatten.
Doch erst einmal die Theorie der »Klimamodellierer«:
Die globale Erwärmung des Klimas, ausgelöst durch den Treibhauseffekt, gilt heute als eine der größten Bedrohungen der Erde. Die besonders in diesem Jahrhundert massiv beschleunigte Industrialisierung hat einen vermehrten Ausstoß von Spurengasen zur Folge. Diese von Menschen erzeugten, anthropogenen Treibhausgase, wie zum Beispiel Methan und CO„wirken sich in der Atmosphäre wärmeisolierend auf das Klima der Erde aus. Die Gase bewirken, dass kurzwellige Sonnenstrahlen die Erdatmosphäre durchdringen und auf die Erde gelangen können, aber sie verhindern gleichzeitig, dass die langweiligen Wärmestrahlen, die von der Erdoberfläche zurückgegeben werden, in die Atmosphäre entweichen können. Die Hitze staut sich also wie in einem Treibhaus. Vor allem das natürliche CO2, ohne das es allerdings auf der Erde kein Leben gibt, wird als Hauptverursacher der Erderwärmung herausgestellt. Damit ist eine logische Formel verbunden: Je höher der Grad der Industrialisierung, desto höher die Erwärmung, desto schneller beginnen die Katastrophen des Treibhauseffekts.
In Rio de Janeiro bei der ersten Konferenz des IPCC sagte der
englische Wissenschaftler John Houghton vom Britischen Meteorelogischen Institut einen Temperaturanstieg von mindestens drei Grad Celsius für das Jahr 2100 und einen Meerespiegelanstieg von bis zu 65 Zentimetern voraus. Als Beweise werden im IPCC-Bericht angeführt,
dass sich erstens das Erdklima kontinuierlich erwärmt (allein seit 1975 hat sich die Temperatur um 0,2 Grad erhöht);
zweitens, dass dies am Rückgang der Gletscher sichtbar werde und dass drittens seit dem Ende der Siebzigerjahre eine Erdoberflächenerwärmung stattgefunden hat.
Wir alle kennen diese Feststellungen, sind sie doch Bestandteil unseres Bedrohungsszenarios.
Nach meinem Besuch bei Nigel Calder ist meine Angst verflogen. Er zeigte mir, dass die These von der Erderwärmung nur dann stimmt, wenn wir den Zeitraum erst ab 1856 betrachten. Interessanterweise setzen da auch erst die Befürworter der Erderwärmungstheorie an. Allein in den 2000 Jahren unserer Zeitrechnung gab es enorme Klimaschwankungen, die nachweisbar sind. Anfang des letzten Jahrhunderts wurde Europa von einer extremen Kältewelle heimgesucht. Deutschland berichtet zum Beispiel für die Jahre 1817 und 1818 von Hungersnöten, weil selbst im Sommer verheerende Schneestürme tobten. Und 1845 bis 1849 verhungerten zwei Millionen Iren, weil in den nasskalten Sommern ihr Land von der Kartoffelfäule befallen wurde, die mehrere Ernten vernichtete.
Sehr genau mit Daten sind auch die Aufzeichnungen von 1648 bis 1740, die aus der Nähe der mittelenglischen Stadt Birmingham stammen. Damals war es so warm, dass dort Wein wuchs. Das stimmt mit entsprechenden Berichten aus Deutschland überein. Auch die 700 Meter hohe Achalm bei Reutlingen war mit Weingärten kultiviert. Untersuchungen aus Sankt Petersburg zufolge fand im 18. Jahrhundert eine starke Klimaerwärmung statt, die im Winter zu drastischen Verringerungen der Eisschichten führte.
Neuen Ergebnissen einer fünfjährigen Studie des Schweizer Nationalfonds zufolge befindet sich der heutige Anstieg der Temperaturen in der Schweiz innerhalb der natürlichen Variabilität der letzten 1000 Jahre, da zum Ausgang des letzten Jahrhunderts eine extrem kalte Phase in der Schweiz zu Ende ging. Der Rückgang der Gletscher geschieht deshalb innerhalb der bekannten Schwankungen. Gegen einen Zusammenhang zwischen dem CO2-Anstieg der letzten Jahrzehnte und der Erwärmung in der Schweiz spricht außerdem, dass sich die Schweizer Gletscher stärker in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts zurückgezogen haben. Die derzeitige Erwärmung in der Schweiz um ein Grad Celsius in diesem Jahrhundert wird teilweise als ein natürlicher Übergang von einer Kaltphase zu einer Warmphase angesehen. Im Allgemeinen gilt: Je weiter die Forschungen zurück in die Vergangenheit reichen, desto mehr relativieren sich die Klimaveränderungen in diesem Jahrhundert.
Und während wir ständig hören, dass die Gletscher in den Alpen und Alaska zurückgehen, wachsen sie in Norwegen und Neuseeland. Der Briksdas-Gletscher zum Beispiel in Norwegens Gostedalsbreen dehnt sich auch heute noch täglich um 18 Zentimeter aus.
Aus dem IPCC-Bericht lerne ich das Verhältnis der Sonnenenergie ins Verhältnis zur Erderwärmung durch Menschen zu setzen. Wohlgemerkt: Das sind Zahlen der Treibhauseffekt-Theoretiker. Demnach beträgt die durchschnittliche Sonnenenergie pro Quadratmeter 342 Watt, die Erwärmung durch CO2 würde gerade 1,5 Watt pro Hektar ausmachen.
Eine weitere These für die Existenz der Erderwärmung lautet, dass die CO2-Konzentration derzeit höher sei als in jeder anderen Epoche. Begründet wird dies damit, dass die jährliche Menge an CO„die durch menschliche Aktivitäten freigesetzt wird, 24 Milliarden Tonnen beträgt. Aber nur 52 Prozent davon sind nachweisbar, wohin der Rest verschwindet, vermag noch niemand zu klären.
Die Ausgangsbasis dieser Theorie beruht auf der Annahme, dass die heute vorhandene Kohlendioxidmenge weit über der »natürlichen« Menge liegt. Als Beweis dienen ausschließlich Messungen des gespeicherten CO2 in Eisbohrkernen, die in Grönland untersucht wurden. Der IPCC-Bericht veranschaulicht anhand einer Grafik mit Daten von Eisbohrkernen, dass der CO2-Gehalt von etwa 280 Einheiten bis ins Jahr 1800 gleich geblieben ist und dann zu steigen anfing, bis auf den heutigen Stand von 365 Einheiten (ppmv).
Sensationelle neue Forschungen der Holländer haben jedoch ergeben, dass vor 9600 Jahren, kurz nach der letzten Eiszeit, der CO2-Gehalt in der Luft ungefähr 350 Einheiten betragen hat. Dieses Ergebnis kommt dem CO2-Gehalt von 1988 sehr nahe. Dieser wurde entdeckt, als man die Stomata von Birkenblattfossilien gezählt hat, die umso weniger werden, je mehr Kohlendioxid in der Luft vorhanden ist. Die Resultate der Birkenblattforschung widersprechen grundsätzlich den veröffentlichten Ergebnissen der Eisbohrkerne, die für die gleiche Zeit einen CO2-Gehalt von nur 260 Einheiten angeben.
Die Wissenschaftlerin Frederike Wagner von der Universität Utrecht untersucht die Veränderungen im CO2-Gehalt der Erde während der letzten 10 000 Jahre anhand der Birkenblätter. Ihre Forschung vermittelt ein ganz anderes Bild der CO2-Geschichte als das, was sich aus den Untersuchungen der Eiskernbohrungen bisher ergab. Die fossilen Birkenblätter wurden in Denekamp nahe Enschede dem Morast entnommen. CERN (Conseil Europeen pour la Recherche Nucléaire), die europäische Nuklearforschungseinrichtung in Genf, hat diese Studien für so wichtig erachtet, dass das Gremium für die Überprüfung der niederländischen Arbeit einen Forschungsauftrag erteilte. CERN erachtet diese niederländischen Forschungen als sehr bedeutend, da sie beweisen würden, dass sich der CO2-Gehalt erhöht, weil die Erde wärmer wird, und nicht, dass sich die Erde mehr erwärmt, weil das CO2 zunimmt.
Seit ich den IPCC-Bericht gelesen habe und mir Nigel Calder auch jene Forschungsergebnisse gezeigt hat, die nicht vom IPCC zur Kenntnis genommen wurden, habe ich sorgfältig darauf geachtet, wie Naturkatastrophen bei uns gemeldet werden. Egal ob es ein Hurrikan in Mittelamerika, eine Überschwemmung in China oder Afrika, kleine und große Wetterschwankungen in Europa waren, immer folgte prompt der Zusatz: Das hat mit der globalen Erderwärmung zu tun. Dabei gibt es nirgendwo,nicht einmal im wissenschaftlichen Teil des IPCC-Berichtes, auch nur eine Aussage, in der das behauptet wird. Diese Panikmache ist das Geschäft der Politiker, die damit ihre Bedeutung erhöhen.
Ein besonders dreistes Beispiel lieferte Dr. Klaus Töpfer bei Sabine Christiansens sonntäglicher ARD-Plauderrunde ab. Da stellte der ehemalige deutsche Umweltminister und jetzige Leiter der UN-Umweltorganisation UNEP die ungeheuerliche Behauptung auf, die Überschwemmungen in Mosambik und die Dürre samt Hungersnot in Äthiopien seien Folge der beginnenden Klimakatastrophe, und wir Europäer mit unserem üppigen Lebenswandel trügen daran die Schuld. Unser Verhalten sei ein aggressiver Akt gegenüber Afrika. Franz Alt, der in der ARD eine eigene Sendung für derlei Untergangsszenarien unterhalten darf, pflichtete Töpfer gleich bei und empfahl wieder sein Schilfgras, dessen Anbau die Welt rette. Und kein Politiker widersprach. Sabine Christiansen aber schaute noch betroffener, als sie es sonst schon tut, wenn es darum geht, unsere CO2-Erbsünde mitzutragen. Ich unterstelle einfach mal, dass Klaus Töpfer es besser weiß und hier nur wieder nach Effekten haschte. Das haben Politiker einfach im Blut.
Fakt in Äthiopien ist, dass dieses Land durch gigantische Misswirtschaft und ein verbrecherisches kommunistisches Regime seinen Waldbestand von 25 Prozent auf vier Prozent verringert hat. Gleichzeitig ist die Bevölkerung infolge des Mangels an jeglicher Aufklärung und an Geburtenprogrammen von 25 Millionen auf 60 Millionen angewachsen. Die jetzige Regierung war bis vor kurzem in einen sinnlosen Krieg verwickelt, der ein Vielfaches von dem kostete, was für die Versorgung der Hungernden aufgebracht werden müsste. Und schließlich muss festgehalten werden, dass Äthiopien mit der derzeitigen Agrarwirtschaft höchstens 30 Millionen Menschen ernähren kann und deswegen eine Hungersnot nach der anderen vorprogrammiert ist. Das hat weder etwas mit uns noch mit der Erderwärmung zu tun.
Das Einzige, was bedrohlich zunimmt auf der Welt, ist eine intensivere und selektive Berichterstattung selbst über Naturkatastrophen, die sich in abgelegenen Gegenden ereignen. Das ist quotenträchtig, und deshalb werden wir davon noch mehr sehen. Während wir die Überschwemmungsopfer in Mosambik kennen lernten, ertranken und erkrankten Menschen nur 1000 Kilometer entfernt in Madagaskar, ohne dass die Weltöffentlichkeit davon erfuhr. Dort halfen nur Franzosen, also hatten wir und die Amerikaner keine TV-Teams dort.
Statt zuzunehmen, haben sich seit dem Einsetzen der Wärmephase die Naturkatastrophen verringert. Im IPCC-Bericht selbst heißt es: »Es gibt starke Gründe für die Annahme, dass die intensive Aktivität der Hurrikans rückläufig ist.« Nachweisbar über all die Zeit der Wetterbeobachtungen ist, dass es in Wärmezeiten weniger Stürme gibt als in Kälteperioden. Und auch heute toben in den polaren Gegenden häufiger und heftigere Stürme als im Wärmegürtel der Erde. Nur sind im Kältegürtel kaum Menschen betroffen, und deswegen wird auch nicht darüber berichtet. Wenn die Angstmacher aber erst einmal entdeckt haben, wie hervorragend sich Polarstürme zum Anheizen der Weltuntergangsstimmung eignen, verbreiten sie vielleicht auch bald täglich in den Nachrichten Angst und Schrecken.
Es ist für mich immer wieder ärgerlich, wie gedankenlos bei jeder Naturkatastrophe das Märchen von der Erderwärmung nachgeplappert wird. Dabei reicht es oft aus, mit offenen Augen durch unser Land zu reisen und einige logische Fragen zu stellen: In Passau zum Beispiel sind die Hochwasserstände an den Hauswänden der Innenstadt angezeigt. So würde mich zum Beispiel interessieren, warum es vor Hunderten von Jahren höhere Fluten gab als heute, als die Industrie noch kein CO2 in die Atmosphäre blasen konnte. Und was war die Ursache für die »Grote Mandränke« 1362, als weite Teile Nordfrieslands in der Nordsee versanken? Wenn heute viele Naturkatastrophen glimpflicher ablaufen als in früheren Jahrhunderten, dann deshalb, weil der Mensch in die Natur eingegriffen hat: zum Beispiel durch den Bau von Deichen und die Regulierung von Flüssen.
Selbst »El Niòo« taugt nicht, um die Erderwärmungstheorie zu stützen. Und wieder sind die Beweise dafür dem IPCC-Buch zu entnehmen. Vergleichbar starke und regelmäßige El Niòos gab es bereits zu anderen Zeiten, als es auf der Erde noch kälter war, wie zum Beispiel um die Jahrhundertwende. El Niòo ist die Bezeichnung für eine Richtungsänderung des kalten Humboldtstroms, die zur Folge hat, dass wärmeres Wasser in den östlichen Pazifik eindringt. Die Meeresoberfläche des östlichen Pazifiks wird dadurch erwärmt, und das hat weit reichende Auswirkungen auf das Klima der Erde. So kann die Temperatur beispielsweise weltweit um ein halbes Grad ansteigen. Das vermehrte Auftreten von El Niòo führt zu Erwärmungen des Klimas, nicht die Erwärmung zu mehr El Niòos. In diesem Jahrzehnt gab es mehr El Ninos als in den Sechzigerjahren. Wenn aber die letzten 200 Jahre als Vergleichszeit herangezogen werden, haben wir heute eine geringe bis normale El Niòo -Häufigkeit.
Die »Klimamodellierer« bekommen zunehmend ein Problem: Schon bei der Rio-Konferenz haben sie gewagt, unser Klima für ein Jahrzehnt und länger vorauszusagen. Das ist jetzt zehn Jahre her, und je mehr Zeit verstreicht, desto genauer können die Prognosen mit der Realität verglichen werden. Und da lässt sich bisher nur eines mit Bestimmtheit feststellen: Keine Voraussage ist bisher eingetreten. Die schönen bunten Landkarten in dem Bericht, auf denen eingezeichnet wurde, wo sich die Erde erwärmt und wo es kälter wird, sind noch nicht im Ansatz richtig. Oft ist genau das Gegenteil eingetreten. Die Folge: Die Wissenschaftler verlangen noch mehr Geld, noch präzisere Großrechner, um genaue Voraussagen machen zu können.
Auch die Meeresspiegel wollen einfach nicht so steigen, wie es nötig wäre, um das Katastrophenszenario aufrechtzuerhalten. Dabei steht im IPCC-Bericht von 1995 wörtlich: »Es hat keine messbare Beschleunigung des Anstiegs des Meeresspiegels gegeben. Allerdings ist er in diesem Jahrhundert höher gestiegen als im Durchschnitt der letzten tausend Jahre. Wobei zu beachten ist, dass in diesen Jahrhundertabschnitten der Meeresspiegel um mehrere Dezimeter über längere Perioden variierte. Es bleibt ungewiss, wann der momentane Anstieg des Meeresspiegels begonnen hat.«
Der Bericht der Universität Colorado meldet für die Jahre von 1993 bis 1995 eine Steigungsrate von 0,6 Millimeter. Das ist gerade mal ein Fünftel des Wertes, den das IPCC ursprünglich errechnet hat. Korallen wachsen vier Zentimeter pro Jahr. Die Gefahr, dass tropische Inselstaaten, die auf lebenden Korallen entstehen, wegen des CO2-Anstiegs in den Meeresfluten versinken, ist also nicht gegeben. Die Gefahr besteht allerdings dann, wenn durch die Verschmutzung der Meere die Korallen abgetötet werden.
Neue Forschungsergebnisse englischer, amerikanischer und brasilianischer Wissenschaftler, veröffentlicht im Oktober 1998, zeigen, dass alle Wälder der Welt in allen Klimazonen ein verstärktes Wachstum aufweisen. Das könnte auch erklären, wo das CO2 bleibt, das wir zusätzlich verbrennen und das niemand findet. In den Tropen beträgt die Zunahme sogar 0,71 Tonnen Biomasse pro Quadratkilometer. Das bedeutet, wir haben eine massive Zunahme der Biomasse. Auch das habe ich in Deutschland weder in einer Zeitung gelesen noch erst recht nicht im Fernsehen gesehen.
Längst haben die Wissenschaftler erkannt, wie sie zu Geld für ihre Forschungsinstitute kommen können. Die These vom natürlichen Gas CO2, dem potenziellen Verursacher einer Klimakatastrophe, hat sich als hervorragende Möglichkeit entpuppt, Politiker gefügig zu machen. Wer möchte schon am Weltuntergang mitschuldig sein? So wird bereits im Vorfeld der IPCC-Konferenzen darauf geachtet, wer sich zu Wort melden darf und wer massiv behindert wird. Calder schreibt in seinem Buch, wie dänische Forscher mit allen Mitteln abgeblockt werden. Deren Erkenntnisse passen nicht in die vorgegebene Denkrichtung. Und auch das ist wieder vatikanisches Verhalten: Wenn der Papst sagt, die Sonne dreht sich um die Erde, dann hat er Recht. Um die Sonne geht es auch bei den Dänen:
Drei Forscher des Dänischen Meteorologischen Instituts und des Niels-Bohr-Instituts in Kopenhagen, Eicho Friis-Christensen, Knud Lassen und Hendrik Svensmark, ermittelten Daten, denen zufolge die Sonne mit ihrer unterschiedlichen Aktivität für die Klimaveränderungen auf der Erde maßgeblich verantwortlich ist. Ihren Forschungsergebnissen zufolge wird der Temperaturanstieg in diesem Jahrhundert durch die Sonnenaktivität verursacht, die in dieser Zeit erheblich zugenommen hat. Die drei Dänen sind zu folgendem Resultat gelangt:
Den besten Hinweis auf die Wechselwirkung zwischen der Sonne und dem Klima geben die kosmischen Strahlen. Die kosmischen Strahlen sind Atomkerne mit hoher Energie und entstehen durch die Explosion von Sternen in der Milchstraße. Ihr Einfluss auf das Klima der Erde ist nachweisbar, jedoch sind sie von unterschiedlicher Intensität. Die kosmische Strahlung auf der Erde lässt in dem Maße nach, in dem sich die Sonnenaktivität steigert. Und wenn weniger kosmische Strahlen auf die Erde treffen, gibt es weniger Wolken. Die Wolkenbildung der Erde ändert sich also mit wechselnder Sonnenaktivität.
Die Heliosphäre, die die Erde umgibt, ist angefüllt mit Solarwinden. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Sonnenflecken an der Sonnenoberfläche und der Anzahl der Sonnenwinde: je mehr Sonnenflecken, desto mehr Sonnenwinde. Messungen der Universität von Chicago ergeben folgende Wechselwirkung: Je mehr Sonnenwinde, desto weniger kosmische Strahlen, je weniger kosmische Strahlen, desto weniger Wolken, und weniger Wolken bewirken einen Temperaturanstieg.
Unterschiede in der Intensität der kosmischen Strahlung, hervorgerufen durch die Sonnenwinde, haben also einen Einfluss auf die Anzahl der Wolken in der Erdatmosphäre. Dieser Zusammenhang kann mit Satellitendaten belegt werden und ist so bedeutungsvoll, dass sich durch ihn die gesamte Klimaerwärmung in diesem Jahrhundert erklären lässt. Die kosmische Strahlung gibt einen besseren Hinweis auf Wechselwirkungen zwischen der Sonne und dem Klima als andere Indikatoren wie etwa die Sonnenflecken. Dies hat Svensmark entdeckt. Seine Erkenntnisse werden vor allem von russischen Wissenschaftlern unterstützt.
Obwohl die Forschungsresultate der Dänen beachtlich sind, finden sie bei den IPCC-Wissenschaftlern und in der Politik wenig Gehör. So hat John Houghton vom Meteorologischen Institut in England zum Beispiel ein Angebot aus Kopenhagen abgelehnt, weiter Sonnenforschung zu betreiben. Die Ergebnisse der Dänen wurden auch in den IPCC-Berichten vollkommen vernachlässigt. Doch da zumindest bei unabhängigen Wissenschaftlern die Skepsis gegenüber der CO2-Theorie wächst, hat sich nach den USA und Japan auch die EU entschieden, die Sonnenforscher zu unterstützen. Mit »The Solar Cycle and Terrestrial Climate« sind die Treffen überschrieben, die im Herbst 2000 beginnen. Führenden Klimaforschern aus ganz Europa wird Gelegenheit gegeben, jenseits des CO2-Credos wissenschaftliche Ergebnisse auszutauschen. Es wird höchst spannend sein, wie über diese Konferenzen in Deutschland berichtet wird.
In der Vergangenheit ist die weltweite, zum Teil heftige Kritik an der Treibhauseffekt-Theorie in der deutschen Öffentlichkeit nicht wahrgenommen worden. Dabei handelt es sich nicht etwa um leichtfertige Äußerungen zweitklassiger Wissenschaftler. Zu den langjährigen Kritikern gehört zum Beispiel Aksel Wün-Nielsen aus Kopenhagen, früher Direktor des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen. Sein Urteil:
»Es wäre wahrlich erstaunlich, wenn Veränderungen im Klima ohne zeitliche Beschränkungen vorherzusagen wären, während die Genauigkeit der Wettervorhersagen erheblich beschränkt ist durch die limitierte Berechenbarkeit; beide Modelle sind nämlich fast identisch.« Zu den riesigen regionalen Unterschieden der Klimamodelle bemerkt Wün-Nielsen: »Warum sollte die globale Durchschnittstemperatur richtig berechnet sein, wenn alle Temperaturwerte, die für die Berechnung der Durchschnittstemperatur verwendet werden, nicht richtig sind?« So der Energie- und Umweltbericht des IPCC.
Einer der prominentesten und kompetentesten Wissenschaftler, der die CO2-Theorie für einen gefährlichen Irrweg hält, ist Fred Singer, Atmosphärenphysiker und Präsident des Science and Environmental Policy Project in Fairfax im US-Bundesstaat Virginia. Er verurteilt die hysterische Panikmache einiger Wissenschaftler, die Mitte der Siebzigerjahre noch vor einer drohenden Eiszeit warnten und sich heute als kompromisslose Verfechter der globalen Erwärmung gebärden. Mitte der Siebzigerjahre hatte sich das Klima tatsächlich abgekühlt, was unzählige Klimaexperten veranlasste, eine Eiszeit vorherzusagen. Die Klimatologen Stephen E. Schneider und Lester R. Brown zum Beispiel waren zu dieser Zeit überzeugte Anhänger der Abkühlungstheorie und prognostizierten verheerende Naturkatastrophen. Heute gehören sie mit zu den entschiedensten Befürwortern der Treibhauseffekt-Theorie.
Die Abkühlung wurde von einigen Wissenschaftlern auch für den Tod von einer halben Million Menschen verantwortlich gemacht, als in den Siebzigerjahren Überschwemmungen und Dürren Asien, Nord- und Mittelamerika heimsuchten. Eine Gruppe führender Klimatologen hat damals als Folge der befürchteten Abkühlung große Missernten vorausgesagt und ein damit zusammenhängendes Massensterben prophezeit. Prompt forderte die NASA in Anbetracht der drohenden Eiszeit die Vervierfachung der Fördermittel. Jetzt dringt die NASA wieder auf eine Erhöhung des Etats, diesmal, weil sich die Erde überhitzt.
Die massivste Kritik an dem IPCC-Treiben aber steht in der so genannten Oregon Petition. Sie wurde vom Institute of Science and Medicine in den USA initiiert und bisher von 15 000 Wissenschaftlern unterzeichnet. Die Petition fordert US-Präsident Clinton auf, das Kyoto-Protokoll nicht zu unterschreiben und damit dem CO2-Spuk ein Ende zu bereiten. Die Unterzeichner des Dokuments zweifeln die wissenschaftliche Glaubwürdigkeit der im Kyoto-Bericht veröffentlichten Daten an. Ein Grund: Die mittels Computern prognostizierte starke Erwärmung steht im Gegensatz zu den Beobachtungen der Wettersatelliten, die eine Abkühlung in den vergangenen 20 Jahren ergeben haben. Des Weiteren sind diese Experten der Meinung, dass eine schwache Erwärmung und eine geringe Steigerung des atmosphärischen CO2-Gehalts sich durchaus positiv auf landwirtschaftliche Erträge und das Wachstum der Wälder auswirken können. Die Bedenken der 15 000 US-Wissenschaftler werden von der deutschen Politik völlig übergangen. Eine solche Arroganz muss man sich leisten können.
Um richtig zu verstehen, wie es überhaupt nach einer so kurzen Vorbereitungszeit zu der IPCC-Konferenz in Rio kommen konnte, muss man die politischen Hintergründe kennen. Auch darüber gibt es genaue Untersuchungen. Sonja Boehmer-Christiansen, eine deutschstämmige Wissenschaftlerin in England, hat eine der detailliertesten Studien über die Geschichte und die politischen Zusammenhänge der Treibhauseffekt-Theorie erstellt. Dabei hat sie die tragende Rolle von Margaret Thatcher enthüllt. Die »eiserne Lady« war eine erbitterte Gegnerin der Bergarbeiter und eine glühende Befürworterin der Atomindustrie. Mit den ersten lag sie in ständiger Fehde, um die Zukunft der Nuklearkraftwerke aber musste sie wegen der Sellafield-Pannen bangen. Nachdem der damalige US-Senator Al Gore ihr von der CO2-Theorie berichtet hatte, sah sie ihre Chance gekommen: Um die Erde zu retten, benötigen wir Atomstrom, aber wir brauchen keine Bergarbeiter – im Gegenteil: Deren Produkt Kohle ist gefährlich.
So waren es die Briten und Amerikaner, die zusammen mit ihren angelsächsischen Verbündeten Australien, Kanada und Neuseeland die IPCC-Konferenz aus dem Boden stampften. Willfährige Wissenschaftler konnten mit üppigen Forschungsgeldern für ihre Institute rechnen, und um das Ganze entsprechend unanfechtbar zu machen, wurden Wissenschaftler aus Dritte-Welt-Staaten jeweils als Stellvertreter der Angelsachsen in die Komitees berufen. Chef wurde Bert Bolin, ein Wissenschaftler aus Schweden, was die angelsächsische Dominanz übertünchte. Im IPCC-Bericht wird deutlich, wem diese Konferenz zu verdanken war. Die größte Zahl der offiziellen Delegationsmitglieder stammte aus den angelsächsischen Gründerstaaten. 25 Neuseeländern stehen gerade mal 6 Russen gegenüber. So geht es weiter: 72 Australier gegenüber 8 Chinesen, 38 Kanadier gegenüber 1 Brasilianer, 29 Briten gegenüber 9 Franzosen und 135 US-Amerikaner gegenüber 2 Indern. Soviel zur Internationalität dieses Gremiums, das dabei ist, der Welt das Energieverhalten vorzuschreiben.
Noch interessanter ist die Zusammensetzung innerhalb der Delegationen: Nigel Calder kennt ihre Mitglieder fast alle persönlich. Die britischen Abgesandten stammen zu 60 Prozent aus regierungsabhängigen Organisationen, und nur zu 40 Prozent sind es unabhängige Wissenschaftler. Ähnlich ist das Verhältnis bei den Amerikanern. Während die überwältigende Mehrheit der unabhängigen Wissenschaftler Bedenken gegen die CO2-Theorie äußert, sind es die regierungsabhängigen Vertreter, die diese These stützen.
Offiziell lautet die Sprachregelung, dass sich die 2500 Wissenschaftler auf den IPCC-Konferenzen einig sind. In Wirklichkeit gibt die Politik aber den Ton an. Viele Aspekte der Meteorologie und der Klimatologie wurden bei dem IPCC-Bericht außer Betracht gelassen. Die Beiträge in der »Bibel« gehen von Theorien aus, beschreiben Szenarien mit großen Variationsmöglichkeiten, doch die politischen Zusammenfassungen beinhalten fast nur apodiktische Aussagen, die mit den Ausführungen der Wissenschaftler oft kaum mehr in Einklang zu bringen sind. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe III, Bob Reinstein, hat einmal gesagt: »Das, was wir machen, ist eigentlich Politik.«
Gerade die Nationen mit der größten Einwohnerzahl kümmern sich in ihrer Tagespolitik einen Dreck um die Rio- und Kyoto-Beschlüsse. In den USA wäre deswegen noch nicht einmal die Erhöhung des Benzinpreises um einen Cent möglich. Die Chinesen, die unter extremem Energiemangel leiden, planen die Förderung der Steinkohle von 1,2 Milliarden Tonnen auf 2,4 Milliarden zu steigern. Gleichzeitig betreiben sie eine massive Motorisierung. In 50 Jahren sollen 100 Millionen Pkws auf Chinas Straßen fahren. Dies alles sehen sie als Voraussetzung, um die zusätzlichen 400 Millionen Einwohner, um die sie trotz der Ein-Kind-Familienpolitik wachsen, in den Wirtschaftskreislauf integrieren zu können. Davon werden sie sich durch niemanden abbringen lassen. Das schaffen selbst die deutschen Grünen nicht, die sich sonst eine Menge zutrauen. Nach gängiger deutschgrüner Umweltlehre geht die Welt sowieso vor die Hunde, weil die Chinesen unbelehrbar sind.
Auf den IPCC-Konferenzen haben sich die Deutschen schnell mit der Treibhauseffekt-Theorie arrangiert und gelten mittlerweile als die Scharfmacher. Während die Amerikaner die Resolutionen abmildern, sich mit der Umsetzung Zeit lassen oder überhaupt nichts unternehmen, Chinesen und Inder klipp und klar erklären, dass sie an ihrer wirtschaftlichen Entwicklung mehr interessiert sind als an IPCC-Ergebnissen, die Japaner sich auf die Seite der Amerikaner schlagen, die Australier für sich einen Anstieg der Treibhausgase um acht Prozent genehmigen, haben die Deutschen die Aufgabe übernommen, mit immer strengeren Auflagen die Welt vor dem Untergang zu retten – wieder einmal. Am deutschen Wesen sollte ja schon öfter die Welt genesen. Darin sind wir einfach unschlagbar.
Der deutsche Eifer wurde anerkannt, indem der Deutsche Hartmut Graßl vom Deutschen Klimaforschungszentrum Hamburg für einige Jahre mit der Leitung des Weltklima-Forschungsprogramms betraut wurde. Graßl ist tiefgläubig. Auf einer Pressekonferenz 1997 hat er dem damaligen Zukunftsminister
Jürgen Rüttgers versichert, dass er zu 95 Prozent davon überzeugt sei, dass die Klimaerwärmung auf menschliches Versagen zurückzuführen sei. Seither ist in Deutschland die Angst vor der CO2–Katastrophe offizielle Regierungspolitik.In einem Gespräch wollte ich von Hartmut Graßl wissen, wie hoch die IPCC die Kosten schätzt, die auf die einzelnen Nationen zukommen, wenn sie sich an die Empfehlungen zur Reduktion von CO, halten – und was es für die Entwicklungsländer bedeutet, wenn sie nicht auf die für sie billigsten Energiequellen zurückgreifen können. Für die Beantwortung dieser Frage sei er nicht zuständig, beschied er mich. Er selbst besitze Anteile an einem deutschen Windkraftwerk und verdiene damit prächtig – ein Beweis für ihn, dass auch mit erneuerbarer Energie Geld zu verdienen sei. Graßl hatte aber viele Beispiele parat, welche Kosten entstehen, wenn wir so weitermachen wie bisher.
Sicher muss es für die Grünen, die in Deutschland für die Umsetzung ihrer CO2-Religion in reale Politik zuständig sind, bitter sein, wenn sie erfahren, dass sie eigentlich als verlängerter Arm von Margaret Thatcher fungieren, die ja wohl kaum zu den Vorbildern dieser Partei gehört. Aber eines kann man ihnen unterstellen, ohne damit ihren heftigen Widerspruch zu riskieren: Die volkswirtschaftlichen Kosten der CO2-Angst sind für sie absolut zweitrangig. Wer wird denn nach dem schnöden Mammon fragen, wenn es um die Rettung der Welt geht? Dabei sind die Kosten dieser Lehre nicht nur eine Frage des Geldes, sondern auch der Moral.
Die Schätzungen variieren sehr stark, da Geld bei den Diskussionen nur dann eine Rolle spielt, wenn der Treibhauseffekt als Katastrophe berechnet wird. Unabhängige Wissenschaftler beziffern die indirekten Kosten jedoch mit 200 bis 300 Milliarden DM im Jahr. Diese horrenden Summen für die Reduzierung des CO2 sind leider fast so gut wie rausgeschmissenes Geld, denn – und das sagen die »Klimamodellierer« selbst – der enorme finanzielle Aufwand garantiert noch lange nicht die Eindämmung des Treibhauseffekts. Anstatt viel Geld in die Unterstützung einer unsicheren Theorie zu stecken, sollte es besser für die unabhängige Erforschung des Klimas und für präventive Maßnahmen gegen Umweltkatastrophen ausgegeben werden.
Die gewaltsame Reduzierung des CO2-Gehalts scheint auch deswegen sinnlos, weil die in Kyoto festgelegte Reduzierung der Emissionen, auf die sich die Teilnehmerstaaten einigen konnten, den kalkulierten Anstieg der Temperaturen bis 2050 nur von 1,39 auf 1,33 Grad Celsius verringern sollen. Das sind unterm Strich lediglich 0,06 Grad Celsius, ein winziger Wert, der wahrscheinlich nicht einmal zu messen sein wird, wenn man die Unsicherheit der Daten zur globalen Erwärmung in Betracht zieht.
Doch Frederick Seitz, der ehemalige Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA, hat in seinem Vorwort der Oregon Petition geschrieben, dass »... das vorgeschlagene Übereinkommen von Kyoto sehr negative Folgen für die Technologien der verschiedenen Nationen der Welt haben würde, besonders für solche, die gerade versuchen, sich von der Armut zu befreien, sowie für die vier Milliarden Menschen, die in technisch unterentwickelten Ländern leben«.
Um mit einem Klimawechsel, sei es Erwärmung oder Abkühlung, durch den Menschen oder auf natürliche Weise verursacht, fertig werden zu können, ist es also unerlässlich, dass das betroffene Land wirtschaftlich stark ist. Die Dämme, die von den Holländern errichtet wurden, sind ein Beispiel für die Maßnahmen gegen Umweltkatastrophen. Die Niederländer werden auch mit einem Anstieg des Meeresspiegels um weitere Zentimeter fertig, ohne in wirtschaftliche Not zu geraten.
Die Milliardensummen, die für die winzige Reduzierung der Treibhausgase entsprechend den Beschlüssen von Kyoto verwendet werden müssten, fehlen andererseits, um wichtige soziale, hygienische und umweltpolitisch relevante Projekte zu finanzieren. Die Angstmacher bleiben die ökonomische Antwort schuldig, wie viel es kosten würde, wenn die Treibhausgefahr gebannt wird, und wie viel es kosten würde, eventuell auftretende Schäden zu beheben. Sie gehen immer von der Erwärmung der Erde aus. Unbestritten hat ein warmer Globus mehr Biomasse zur Verfügung, kann also mehr Menschen ernähren als ein kalter Globus.
Alle Meteorologen und Klimaforscher sind sich aber über eines ganz bestimmt einig: Eine neue Kälteperiode wird kommen – auch eine neue Eiszeit. Die einseitigen Investitionen für eine Verringerung von Treibhausgasen aufgrund ungesicherter Daten sind daher eine Gefahr für die Erde: Denn jeder Dollar, der falsch investiert wird, fehlt für die richtigen Projekte, für die wichtigen Forschungsaufgaben der Zukunft.
Nicht CO2 gefährdet unsere Erde, sondern die Angst vor CO2. Da es unumstritten ist, dass unser Globus von einschneidenden Klimaveränderungen heimgesucht wird, die gewaltige Umwälzungen mit sich bringen, die unsere gesamte auf einen Status quo ausgerichtete Zivilisation bedrohen, sollte sich die Forschung damit auseinander setzen, wie sich die Menschheit auf diese Witterungsumschwünge vorbereiten muss. Das bedeutet natürlich einen schonenden Umgang mit unseren Ressourcen, das bedeutet natürlich eine aktive Umweltpolitik, das bedeutet vor allem, Staaten in die Lage zu versetzen, der Armut zu entkommen, indem sie über die finanziellen Mittel verfügen, die verhindern, dass die Folgen der natürlichen Katastrophen zu Menschheitskatastrophen ausarten.
Die Niederlande werden einen Anstieg des Meeresspiegels durch Erhöhung der Dämme ausgleichen können – Bangladesh nicht. Es kann nicht darum gehen, den Lebensstandard der Industriestaaten und deren Energieverbrauch zu senken. Die Aufgabe lautet, den Lebensstandard der Dritten Welt anzuheben, und das geht nur mit preiswerter Energie. Die einseitige Fokussierung auf die Treibhausgase, zur Rettung der Erde, bindet Forschungskapazitäten und vernichtet Finanzressourcen, die wir dringend benötigen, um den Herausforderungen der Klimaschwankungen zu begegnen.
Der amerikanische Chemie-Nobelpreisträger Kary Mullis hinterfragte die Hybris, das Verhalten der Menschen im Industriezeitalter sei für eine globale Klimaveränderung verantwortlich, mit einfacher Logik: »Sind die Gletscher vor 15 000 Jahren geschmolzen, weil die Leute zu viele Lagerfeuer angezündet haben?« Noch haben die »Klimamodellierer« des IPCC darauf keine Antwort.
Schon heute gibt es Sieger rund ums CO2-Treibhaus: die UN-Bürokratie, die Politiker, Diplomaten und Beamten, die ihre Lebensaufgabe darin gefunden haben, die Welt mit einer umfassenden Klimabürokratie zu überziehen, mit viel supranationaler Macht und wenig Spielraum für die einzelnen Nationen. Richard Lindzen, Professor am Massachusetts Institute of Technology, hat diese Tatsache einmal scharf kritisiert und den Schluss gezogen, dass es für ihn kein Zufall ist, dass die Treibhauseffekt-Theorie am Ende des Kalten Krieges aufgetaucht ist. Für viele UNO- und Weltpolitiker musste einfach wieder eine globale Bedrohung her, um ihre Existenz zu sichern.
Gewinner sind aber auch die Wissenschaftler, deren Institute, mit hohen Summen ausgestattet, sich am »Klimamodellieren« beteiligen. Wissenschaftler, die zum Beispiel Sonnenforschung betreiben, erhalten dadurch immer weniger Mittel.
Die Bedeutung der Umweltorganisationen und ihrer politischen Parteien steigt. Fast jeder Eingriff des Menschen in die Natur kann korrigiert werden, fast jedes Produkt kann ersetzt werden. Das natürliche Gas CO2 allerdings ist ein nicht zu lösendes Problem, da wir ohne CO2 nicht leben können. Mit ihm wurde ein Dauerthema gefunden, das mit dem Untergang der Menschheit in direktem Zusammenhang steht. Die Umweltorganisationen haben hier ihr Perpetuum mobile der Existenzberechtigung entdeckt – und die Möglichkeit, sich in jede wirtschaftliche Entscheidung einzumischen.
Es ist keine Frage, dass auch einige Journalisten von dieser Religion ganz gut leben. Rund um die CO2-Problematik hat sich ein »Fachjournalismus« gebildet, der durch diese Thematik seine Existenzberechtigung bezieht. Wenn sie ihr Tun und Treiben hinterfragen, stellen sie sich und ihren Job infrage. Folglich gehören auch sie zu der Gemeinde der Gläubigen, die sich aus sich selbst heraus ihre Rechtfertigung schafft. Und hier liegt auch die Antwort begründet, warum Ihnen vieles, was Sie eben gelesen haben, unbekannt ist. Ich kann verstehen, wenn Kollegen und Politiker an die CO2-Treibhausgefahr glauben. Aber mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass alle Zweifel an ihr regelrecht unterdrückt werden. Ist es nicht die wichtigste Aufgabe eines Journalisten, ein Thema von allen Seiten zu beleuchten? Wir werden mit vielen Öko-Sendungen berieselt, in denen die Treibhausgefahr ausführlich und immer wieder gepredigt wird. Aber soviel ich auch herumfragte, ich habe keinen Kollegen gefunden, der sich die Mühe gemacht hat, den IPCC-Bericht und Nigel Calders Buch zu lesen.
Interesse am CO2-Treibhaus hat auch die Atomwirtschaft. Deshalb schlagen in der CDU zwei Herzen. Auch die alternativen Stromhersteller beziehen ihre Existenzberechtigung aus der CO2-Angst. Anders wäre ja wohl keine Regierung bereit, die Milliardensubventionen für teuren Strom aufzubringen, den man sonst auch billig beziehen kann. An diesem Punkt wird die CO2-Diskussion zum Ärgernis. Im Namen dieser Religion verschandeln wir unser Land mit Stahlspargelstangen, die selbst in Naturschutzgebieten errichtet werden dürfen. Im Namen der Rettung des Globus dürfen dann Besserverdienende über Steuerabschreibungen Geld einstreichen, das der Normalbürger bezahlen muss. Das funktioniert so: Ein gut verdienender Architekt, Arzt oder Pfarrer kauft Anteile an einer Windkraftanlage. Die kann er steuersparend geltend machen. Die staatlich garantierten Einnahmen aus der Stromerzeugung darf er aber behalten.
In einer Sendung haben wir einmal vorgerechnet, dass ein Rentner in Schleswig-Holstein, das ja besonders gesegnet ist mit der neuen Landschaftsgestaltung, 20 DM im Monat mehr bezahlen muss, damit der Architekt nebenan 20 000 DM Steuern sparen kann. Bitterböse Briefe waren die Reaktion. Da war von sozialer Rücksicht keine Spur mehr. Der Rentner soll seinen Mercedes verkaufen, soll weniger rauchen, soll sich bewusst sein, dass er seinen Kinder eine saubere Umwelt hinterlassen muss, und dafür könne er auch schon mal an der Butter sparen. So schreiben nur Tiefgläubige, denen ihre Religion über alles geht.
Aber stellen wir uns doch einmal vor, die CO2-Mär platzt in zehn bis fünfzehn Jahren, weil dann die Modellvoraussagen und die Realität so weit auseinander klaffen, dass selbst die zutiefst Überzeugten von der wahren Lehre abspringen. Jetzt beziehen doch ganze Parteien und Parteirichtungen ihre Existenzberechtigung aus der CO2-Bedrohung. Entfällt diese, so werden Parteien überflüssig. Die deutschen Grünen würden daran gar völlig zerbrechen. Also muss das Thema weiterleben. Und solange die CO2-Bedrohung aufrechterhalten werden kann, ist es möglich, die grüne Klientel mit Subventionen bei der Stange zu halten und das auch noch als fortschrittliche Politik zu verkaufen.
Unsere Subventionsorgie, der ich das nächste Kapitel widme, wird so mit einem weiteren Rauschgift angeheizt.
Doch es wäre ungerecht, nur die Grünen für den CO2-Kult in Deutschland verantwortlich zu machen. Noch konnte keine Partei der Versuchung widerstehen, das »Geschenk CO2-Angst« abzulehnen. Es rechtfertigt, Steuern zu erhöhen, Bürokratien aufzubauen, Freiheiten einzuschränken – und das alles im Namen der Rettung der Menschheit. Mit der CO2-Angst ist endlich die Rechtfertigung geschaffen, die Luft zum Atmen zu besteuern.
Antworten:
- Re: Nein! Aber ne Menge Text vielleicht? Apollo 28.02.2007 22:00 (0)