Mühlhiasl Recherche: Buch Backmund + Straubinger Tagblatt 28.2.1923

Geschrieben von Fred Feuerstein am 22. Februar 2007 21:20:24:

Hallo zusammen,

Im Buch „Hellseher schauen in die Zukunft“ von P.Norbert Backmund, 1972 hat Backmund die von Pfarrer Landstorf am 28. Februar 1923 zum ersten Mal im Straubinger Tagblatt abgedruckten Texte des Mühlhiesl (od. Mühlhiasl) analysiert. Da die Aussprüche lange im Volk kursierten, ist es nat. sehr wahrscheinlich, daß da mitunter dazugedichtet, oder verändert wurde. Pfarrer Landstorf hat im Vorfeld jedoch schon einiges ausgesiebt, was rel. sicher dazugedichtet wurde. 1953 wurde diese Landstorfersche Fassung dem Irlmaier von Dr. Adlmaier vorgelegt, der das bisher nicht kannte. Nach Durchsicht sagte Irlmaier: „Ja, so sehe ich die Dinge im großen und ganzen auch…“

Somit sehe ich die Landstorfersche Fassung als einigermaßen abgesichert an, ohne größere Fehler und/oder Unterlassungen. Den Original Zeitungsartikel habe ich mir schicken lassen.

Am Ende meines Berichts habe ich Links zum Download eingefügt (nach einigem Rumprobieren habe ich endlich einen guten Uploader gefunden, der nur zur Begrüßung eine kleine Werbung einblendet: einfach wegklicken. Die Files sollten ca. 1 Jahr auf dem Server bleiben).

1. Link: Word Datei aus „Hellseher schauen in die Zukunft“
2. Link: Zeitungsartikel Straubinger Tagblatt vom 28.Februar 1923


Ausgehend von diesem Druckdatum (1923) habe ich mal untersucht, was ab 1923 in der Zukunft lag:

1) die Bauern mit gewichsten Stiefeln in die Miststatt hineinstehen,
wenn sich die Bauernleut gewanden wie die Städtischen und
die Städtischen wie die Narren,

2) wenn die Männerleut rote und weiße Hut aufsetzen, wenn
die farbigen Hut aufkommen,

3) wenn die Leut rote Schuhe haben, (eig. Anm.: Leut =Frauen UND Männer)

4) wenn die Bauernleut lauter Kuchen fressen,

5) wenn sie Hennen und Gänse selber fressen, (eig. Anm.: Speku: Vogelgrippe?)

6) wenn sie alle Grenzraine umackern und die Hecken aushauen,

7) Wenn die schwarz Straß, die eiserne Straß über die Donau
herüberkommt und ins Böhm hineinläuft, (eig. Anm.: 1939)

8) wenn der Hochwald ausschaut wie dem Bettelmann sein Rock,

9) wenn die kurzen Sommer kommen... wenn man Sommer
und Winter nicht mehr auseinanderkennt, dann ist's nimmer
weit hin.

10) , auf dem Land Häuser wie die Schlösser und die Pfarrhöf" 24,
Schulhäuser werden gebaut wie Paläste... (eig. Anm.: Die „Reichen“
ziehen aufs Land)

11) Zuerst kommen die vielen Jubiläen, (eig. Anm.: 1946 und Folgejahre
wurde Vieles neu gegründet, deshalb ab 1996 und Folgejahre viele 50er
Jubiläen)

12) D'Leut werden erst recht schlecht, die Religion wird noch so klein,
daß man's in ein Hut hineinbringt, der Glaube wird so dünn, daß man
ihn mit der Geißel abhauen kann, übern katholischen Glauben spotten
am meisten die eignen Christen (eig. Anm.: in unserem Forum soll es
ja auch solche geben )

13) Recht viel Gesetze werden gemacht, aber werden nimmer
ausgeführt...(eig. Anm.: Speku: kommende Wirtschaftskrise)

14) Gold geht zu Eisen und Stahl, um ein Goldstück kann man noch.
einen Bauernhof kaufen

15) das Holz wird noch so teuer •wie Zucker, aber glangen tut's 27!
(eig. Anm.: derzeitiger Holzpreis: 1 Ster fertig= ca. 60 – 90EUR.
Zucker = 1kg = ca. 0,19 EUR (?).
1 Ster getrocknetes Holz = ca. 700kg = 0,12 EUR pro kg
-> D.h. wenn Zucker so billig bleibt, wird der Ster Holz auf
min. ca. 130 EUR steigen!)

16) Einerlei Geld kommt auf, Geld wird gemacht, so viel,
daß ma's gar nimmer kennen kann, wenns gleich lauter
Papierflanken sind, kriegen die Leut nicht genug davon,
auf einmal gibts keins mehr.
(eig. Anm.: EURO-Einführung (?), aber irgendwann gibt’s
keins mehr…)

Dann folgt die Beschreibung des Krieges….


Zum Download:
Word Datei aus „Hellseher schauen in die Zukunft“:

Pater_Norbert_Backmund_Landstorfer

Zeitungsartikel Straubinger Tagblatt vom 28.Februar 1923:
Straubinger_Tagblatt_28.2.1923_Faksimile_Muehlhiasl


Mit freundlichen Grüßen
Fred

PS: Wer hat Zeit und Lust den Zeitungsartikel abzutippen, damit Taurec ein Word-File daraus machen kann??




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