Lebenslauf Alois Irlmaier

Geschrieben von Fred Feuerstein am 18. Februar 2007 19:26:05:

Quelle: Bekh, Alois Irlmaier, 1990

Zeittafel

1894
8. Juni, 9 Uhr früh: Geburt Alois Irlmaiers auf dem Bruckthalerhof in Oberscharam, Gemeinde Eisenärzt (heute Siegsdorf), Bezirksamt Traunstein. Eltern: Alois Irlmaier, geboren 1859 in Oberscharam, und Anna Irlmaier, geb. Felber, geboren 1864 in Hochberg bei Eisenärzt. Am selben Tag Taufe in der Pfarrkirche »Maria unbefleckte Empfängnis« von Siegsdorf durch Pfarrer Georg Schlinzger.

1900-1908
Alois Irlmaier besucht die Volksschule in Eisenärzt. Schon als Kind und mit zunehmendem Alter kräftiger ausgeprägt: empfindliche Reaktion auf unterirdische Quellen und Wasseradern, später auch ohne Wünschelrute; die Blutgefäße schwellen an.

1903
15. Mai: Alois Irlmaiers einziger Bruder wird geboren und am selben Tag in der Pfarrkirche von Siegsdorf auf den »Sommerhansl« Johannes Baptista getauft.

1914-1918
Alois Irlmaier verbringt den ganzen Ersten Weltkrieg als Soldat in Rußland. Zwei Lazarettaufenthalte: einmal schwer auszuheilender Lungenschuß, dann Verschüttung im Unterstand durch Granatwerfer-Volltreffer, Rettung nach vier Tagen.

1918
Dezember, Alois Irlmaier kehrt, vom Kriegsdienst schwer gezeichnet, heim.

1920
3. Mai: Alois Irlmaier heiratet die am 13. August 1897 in Obergschwind bei Ruhpolding geborene Maria Schießlinger. Kirchliche Trauung in der Pfarrkirche von Siegsdorf, standesamtliche Beurkundung in der Gemeindekanzlei von Eisenärzt. Übergabe des väterlichen Bruckthalerhofes.

1922
9. März: Geburt und Taufe der Tochter Maria. Im selben Jahr Aufnahme des Ziehsohns Johann Stöckl.

1923
9. September: Geburt und Taufe des Sohnes Alois.

1926
29. September: »Michelitag«: Der Bruckthalerhof brennt bis auf die Grundmauern nieder. Brandursache ungeklärt. Die Familie kommt vorübergehend im Zuhaus der im Austrag lebenden Großeltern unter.

1927-1928
Wiederaufbau des Bruckthalerhofes durch »Brandbettel«, eine bäuerliche Vorform der Feuerversicherung auf der Grundlage nachbarschaftlicher Hilfeleistung. Durch zu groß bemessenen Wiederaufbau und die Weltwirtschaftskrise erliegt Irlmaier der Schuldenlast und muß den heimatlichen Hof aufgeben.

1928
Versteigerung des Bruckthalerhofes.
26. November: Irlmaier verläßt die Gemeinde Eisenärzt und meldet sich in Freilassing an. Kauf der leerstehenden »Kurr-Villa« im Weiler Hagn, Gemarkung Salzburghofen. Notdürftiger Lebensunterhalt durch Vermietung an drei Parteien und Aufnahme der Berufstätigkeit als Installateur: Wassersuche, Wasserinstallation, Brunnenbau. Erste Vision in einer Bauernstube von Kuchl, Salzkammergut. Die Gottesmutter Maria tritt, nach Irlmaiers Zeugnis, aus dem Rahmen ihres Bildes heraus und lächelt ihn an. Einsetzen außersinnlicher Wahrnehmungen, ungeklärt, ob als Spätfolge der Kriegsverschüttung. Er sieht »Manndeln und Landschaften, Tote und Lebendige«.

1930
14. Februar: Tod des Vaters. 28. Oktober: Geburt der Tochter Elisabeth.

1932
14. Oktober: Tod der Mutter.

1934
Verkauf der Kurr-Villa, Erwerb eines Grundstücks an der Waldstraße 7 (später Pestalozzistraße 9a, heute Jennerstraße 7) als Lagerplatz. Einzug in eine Dreizimmerwohnung, Reichenhaller Straße 41. Große Erfolge als Wassersucher und Brunnenbauer. (Irlmaier baut im Laufe seines Lebens nahezu tausend Brunnen; die tiefsten Schächte in Obing und am Wank messen 80 und 81 Meter.)

1939
Seit Kriegsbeginn wird Irlmaier von immer größeren Bevölkerungskreisen um Rat und Auskunft in privaten Nöten angegangen. Er stellt sich in einer Bauhütte auf seinem eingezäunten Grundstück oft stunden- und tagelang zur Verfügung. Da seine Angaben über abwesende und vermißte Personen, Tote und Lebendige, vergangene und künftige Ereignisse eine hohe, nicht mehr mit Zufall zu erklärende Trefferquote aufweisen, verbreitet sich sein Ruf im ganzen deutschen Sprachraum, ja darüber hinaus. Er nimmt für seine präkognitiven Auskünfte kein Geld, bezahlt mancher unbemittelten Frau die Heimfahrt aus eigener Tasche.

1940
5. November: Geburt der Tochter Rita. 1942-1945

1941
Irlmaiers Sohn Alois ist Infanteriesoldat in Rußland.

1943
Dr. Conrad Adlmaier, Traunsteiner Druckereibesitzer, Zeitungsherausgeber und Redakteur, wird auf Irlmaier aufmerksam. Die gewissenhafte, bis zu Irlmaiers Tod durchgehaltene Chronik seiner Voraussagen setzt ein.

1945
25. April: 17.30 Uhr und 21.30 Uhr verheerende Spreng- und Brandbombenangriffe auf Freilassing: 164 Häuser teilweise, 65 Häuser total zerstört, 78 Tote. Irlmaier rettet durch seine Vorhersage ungezählte Menschenleben, baut für seine Familie einen Bunker, der standhält.

1946
Sohn Alois kehrt aus der Kriegsgefangenschaft heim, setzt seine Ausbildung als Dreher und Gießer fort, arbeitet nach Abschluß im väterlichen Betrieb.

1947-1948
Irlmaiers große politische Vorausschau über Ausbruch, Verlauf und Ende des dritten Weltkrieges wird von Conrad Adlmaier stenographisch aufgenommen.

1948-1950
Bau eines Hauses auf dem Grundstück an der Waldstraße.

1950
Panik- und Hamsterkäufe wegen Irlmaiers Voraussagen in mehreren deutschen Städten.
12. April: Hauptlehrer Franz Stockhammer hält in Landshut seinen Vortrag: »Der große Seher von Freilassing - meine Erlebnisse mit Alois Irlmaier.«
21. April: Irlmaier distanziert sich von Stockhammers Aussagen in einem Brief an die Presse. Höhepunkt der Pro- und Contra-Kampagne um Irlmaier. Erscheinen der ersten Auflage von Conrad Adlmaiers Broschüre »Blick in die Zukunft«. Irlmaier bezieht sein Haus in der Wald-/Pestalozzistraße.

1953
Im Sommer macht Dr. Conrad Adlmaier zusammen mit Irlmaier einen Besuch bei dem Parapsychologen Pater Dr. Norbert Backmund im Kloster Windberg.

1954
Das Amtsgericht Laufen bestätigt Irlmaier eine alle geltenden Naturgesetze aufhebende Gabe der außersinnlichen Wahrnehmung, bescheinigt wörtlich: »... verblüffende, mit den bisher bekannten Naturkräften kaum noch zu erklärende Zeugnisse für seine Sehergabe.«

1954-1959
Irlmaier bricht buchstäblich unter den Anforderungen als Hellseher zusammen. Hunderte reisen zu ihm. Zweitausend Briefe liegen ungeöffnet in seiner Bretterbude aufgestapelt. Irlmaier, der sich Verleumdungen als Gewinnler und Scharlatan ausgesetzt sieht, zieht einen Stacheldraht, schafft sich einen scharfen Hofhund an und schreibt auf ein Schild: »Bin nur noch in Angelegenheiten des Brunnenbaus zu sprechen.«

1956
Erscheinen der verbesserten zweiten Auflage von Adlmaiers Broschüre »Blick in die Zukunft«.

1957
5. September: Tod von Irlmaiers Frau Maria. 8. September: Begräbnis auf dem Friedhof von Salzburghofen.

1959
Irlmaier beginnt im Frühsommer mit dem Bau einer Marienkapelle, kommt aber über die Grundmauern nicht hinaus. 26. Juli: 21.45 Uhr Tod Alois Irlmaiers im Oberstock des Hauses Pestalozzistraße 9a. Es ist der St. Anna-Tag. Mittwoch, 29. Juli, halb elf Uhr Begräbnis Irlmaiers auf dem Friedhof in Salzburghofen durch Pfarrer Markus Westenthanner.


mit freundlichen Grüßen
Fred

PS: @BB vllt. ganz hilfreich zur Vorbereitung auf deinen Kontakt


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