J. Fischer spricht Klartext - Die Strategie der Unbelehrbaren im Irak

Geschrieben von Leo am 07. Februar 2007 19:43:03:

Kommentar von Joschka Fischer
Die Strategie der Unbelehrbaren im Irak

Maßnahmen gegen iranische Nuklearprogramm
Ein Bombenkrieg gegen den Iran würde den Irak nicht sicherer machen, sondern das genaue Gegenteil erreichen. Auch die Region würde dadurch nicht stabilisiert, sondern in einen Abgrund gestürzt. Und der Traum vom "regime change“ in Teheran wird ebenfalls nicht Wirklichkeit werden, sondern die demokratische Opposition im Land wird einen hohen Preis dafür zu bezahlen haben und das Regime stabilisiert werden.

Die politischen Möglichkeiten sowohl zur Stabilisierung des Irak als auch der gesamten Region, wie auch die Möglichkeiten zur langfristigen Verzögerung des iranischen Nuklearprogramms sind noch nicht ausgeschöpft worden. Der Stand des iranischen Nuklearprogramms schafft keinen unmittelbaren Handlungsdruck.

Im Vordergrund aller Bemühungen sollte die Trennung Syriens von Iran und damit dessen regionale Isolierung stehen. Dies setzt allerdings die Bereitschaft zur Rückkehr zu einer diplomatischen Strategie seitens der US-Regierung voraus. Und das heißt, dass man mit allen Beteiligten wird sprechen müssen.

Teheran fürchtet seine regionale und internationale Isolierung. Zudem haben die jüngsten Wahlen im Iran gezeigt, dass das Setzen auf Diplomatie sowie auf die Transformation Irans von innen heraus ernsthafte Möglichkeiten darstellen. Warum also jetzt Iran?

Das Debakel im Irak war von Beginn an abzusehen gewesen, und zahlreiche Partner und Freunde hatten dies der Regierung in Washington ziemlich präzise vorhergesagt. Ein falscher Krieg wird durch seine Ausdehnung nicht zu einem richtigen, das ist die Lektion von Vietnam, Laos und Kambodscha.





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