Irlmaier im Echo der Woche (12. 5. 1950 S. 7)
Geschrieben von randomizer am 04. Februar 2007 20:50:38:
die zukunftsrelevanten sätze hatte ich ja schon gepostet, aber der vollständigkeit halber (und fürs archiv) hier nochmal der ganze abschnitt unter der überschrift "Das Große Grauen":
[...]Die Zeitungen sind in diesen Tagen voll von den angeblich neuesten Prophezeiungen Irlmeiers über die kommende Weltkatastrophe. Wie nicht anders zu erwarten, haben sich geschäftstüchtige Leute die Möglichkeit nicht entgehen lassen, aus der Furcht der Menschen und ihrem Grauen vor einem neuen Weltenbrand ein Geschäft zu machen. Für eine Mark läßt sich das schlicht grüne Heftchen erstehen [= adlmaiers erstauflage. anm. randomizer], in dem Irlmeiers Werdegang und seine Prophezeiungen für jeden, der es lesen will, geschrieben stehen. Seine Voraussagen, soweit sie einen dritten Weltenbrand zum Gegenstand haben, wurden von mir [= "Wolfgang Wehner" anm. randomizer] nebenstehend zusammengefaßt.
Schon im Monat Oktober des vergangenen Jahres hat der Freilassinger Brunnenbauer anläßlich der von uns durchgeführten Experimente über diese Dinge gesprochen. Damals allerdings waren es nicht drei Tage, Wochen oder Monate sondern sieben.
"Wenn die Buche im Bayerischen Wald rotes Laub bekommt, dann gehts los." Er beschrieb des Ort, an dem der Baum steht, sehr genau, aber auf eine exakte Zeitbestimmung wollte er sich nicht einlassen. An einem Tag, so meinte er, würden sie Russen bis in das Ruhrgebiet vorstoßen. Alles, was sich nördlich der Donau befände, käme ums Leben und nur, wer ein schnelles Fahrzeug besitze, könne sich noch über den Fluß retten, so unerwartet würde der Krieg hereinbrechen.
Der schon erwähnte dritte Mord sollte sich, nach Irlmeiers Überzeugung in Jugoslawien oder in der Tschechoslowakei ereignen, genau vermochte er es nicht zu sagen.
Wenn Irlmeier von diesen Ereignissen spricht, erfaßt ihn, so paradox das klingen mag, eine gewisse monotone Begeisterung. So sehr er sich anfänglich auch sträubt, schließlich ist sie doch sein Lieblingsthema, die große Katastrophe. Er singt seine Worte geradezu in einem gleichbleibenden, fast leiernden Ton. Es kommt alles so flüssig hervor, so ohne Stocken, daß sich der Eindruck, dies könne auch sehr wohl eingelernt sein, nicht verdrängen läßt. Ich habe an zwei verschiedenen Tagen Gelegenheit gehabt, Irlmeier über den dritten Weltkrieg zu hören, und es war auffällig, daß seine Worte kaum voneinander abwichen.
[...]
der scan fürs archiv ist per email unterwegs an lord taurec.beste grüße!
Antworten:
- Re: Hier der Artikel Taurec 05.02.2007 01:05 (5)
- Re: Hier der Artikel HJH 05.02.2007 02:08 (4)
- Re: Hier der Artikel HJH 05.02.2007 02:22 (3)
- Re: Na Jörg, wieder nüchtern? ;-) Wieviele Prozente warens diesmal? (n/t) Fred Feuerstein 05.02.2007 17:02 (1)
- Re: Na Jörg, wieder nüchtern? ;-) Wieviele Prozente warens diesmal? (n/t) HJH 07.02.2007 10:30 (0)
- Re: Jetzt geb ich Dir mal den Rest (2. Teil) Taurec 05.02.2007 13:22 (0)