Re: Zum Tageskommentar vom 4. Februar 2007

Geschrieben von HJH am 04. Februar 2007 11:42:43:

Als Antwort auf: Zum Tageskommentar vom 4. Februar 2007 geschrieben von AlexP am 03. Februar 2007 23:52:41:

Moin Alex

Die Wehrplicht auf 60 Lebensjahre zu erhöhen, bringt den hilflos Unregierenden dieses Staates Vorteile: Ab 40 Jahre ist man in bestimmten Berufsgruppen schon als alten Sack anzusehen, landet auf dem Abstellgleis, und kostet dem System Nerven und Geld (und den Betroffenen erst). Da wäre ein Krisenfall zum Einziehen dieser Ballastmenschen eine willkommene Abwechslung mit Nebeneffekt geschönter Arbeitsmarktstatistiken. So kann man in der Truppe gegen den Feind Aggressionen und Hass abbauen. Wie wäre es mit einer Wehrplicht-Erhöhung auf 67 Jahre? So bliebe den Überlebenden eines (Auslands)-Einsatzes neben Tapferkeitsmedaille und Einladung des Bundespräsidenten mit warmem Handschlag, sogleich der Eintritt in die wohl verdiente Rente. Und die Invaliden lässt man neueste Produkte der Prothesenindustrie versuchen. Alles gut durchdacht, ohne Bedacht allerdings.

Wenigstens können sie mich nicht (mehr) einbeziehen. 20 Jahre ist es her, meine Ideale, meine Treue zum Staat, dem Staat angeboten zu haben. Heraus aus diesem Sauhaufen Bundeswehr kam ich geläutert, enttäuscht und für eine ganze Weile gebeugt. Man steckte mich in ein BW-Krankenhaus in Bad Zwischenahn (ein Krankenhaus der Sorte mit Stacheldraht drumrum) als ich von dem Chaotenhaufen des Zerstörers "Hessen" wegwollte, man gab mir dort leckere Pillen mit Weichspüleffekt der Hirnbeeinflussung, man demütigte mich.

Ab 20.Februar werden hunderte BW-Soldaten gen Afghanistan geschickt werden. Ein Lehrgang dafür gab es unter der Woche. 1.500 Mann werden nach Mazar-e Sharif entsandt (wenn ich nicht irre). Den Jungs wünsche ich alles Gute, und keine Verluste in den eigenen Reihen.

Doch mich sollte man bei weiteren Eskalationen nicht in Planspiele mit einbeziehen. Könnte mir vorstellen, demoralisierend zu wirken. Und zwar ganz gewaltig!

Gruß

Jörg

>4. Februar 2007
>...Wehrpflichtverlängerung...
>http://www.michaelwinkler.de/Kommentar.html
>Diese Dinge hören sich auf dem Papier gut an, aber solange das Volk im Ernstfall nicht dahinter steht möchte ich kein Vorgesetzter sein. Weil dann die Waffen in den eigenen Reihen sprechen, kurz es gibt genug Zwangseingezogene, die die paar Staatstreuen umbringen werden. Da hilft auch kein Einsperren.
>Ich erinnere mich an Anfang der 80er als die Russen so ein paar Probleme hatten: Auf der beobachteten russischen Seite sind immer wieder ein paar Leute verschwunden, die von Untergebenen umgebracht wurden. Das lief dann so ab: Vorgesetzter kommt und Untergebener nimmt ruhig Waffe und erledigt mindestens einen Vorgesetzten. Und da wo es keine Schuss-Waffe gab, musste ein Meinungsverstärkter (stabile Holzlatte) herhalten.
>cu AlexP


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