Re: Klarstellung - All Ding ist Gift...

Geschrieben von Jazzy Al am 03. Februar 2007 14:13:08:

Als Antwort auf: Re: Klarstellung - Halluzinogene - danke geschrieben von Mirans am 03. Februar 2007 12:21:38:

All Ding ist Gift und nichts ist ohn Gift, allein die Dosis macht das ein Ding kein gift ist....
so oder so ähnlich war ja der Spruch von Paracelsus.

Ich beschäftige mich schon ziemlich lange mit Chemie, Ethno-Pharmakologie und Ethnobotanik.
Von Drogen die, wenn sie eine psychedelische Wirkung haben sollen, in solchen Mengen genommen werden müssen dass man nahe an eine toxische Dosis herankommt rate ich unbedingt ab.

Allerdings gibt es genügend Pflanzen und Stoffe die präkognitive Erlebnisse möglich machen ohne seinen Körper mit giftigen Stoffen zu überschütten. Ich gehe im Moment davon aus das derartige Erfahrungen mit sehr toxischen Zubereitungen eher eine Art Nahtoderfahrung provozieren als eine eigentliche Rauschwirkung zu haben.
Man wandelt mit diesen Pflanzen (Nachtschattengewächse wie Stechapfel, Bilsenkraut, Tollkirsche, Alraune etc.) "nahe an der Grenze", und das würde ich persönlich echten Schamanen überlassen.

Es gibt aber genügend Pflanzen und Stoffe die in minimaler Dosis eingenommen eine ausserordentliche Wirkung haben. Als Paradebeispiel könnte ich da vielleicht LSD nennen es ist zwar eine synthetische Substanz welche aber nah mit dem in der Natur in Samen der Holzrose und der Trichterwinde vorkommenden LSA verwandt. Eine visionär/halluzinogen wirksame Dosis liegt bei 50-150 mikrogramm (Millionstel-gramm) also zehnmal so wenig wie ein Milligramm. Die Menge ist mit blossem Auge nicht zu sehen und bereits zwei Stunden nach der Einnahme nicht mehr im Körper nachzuweisen, die Wirkung dauert aber ca 8-12 Stunden an. Das bedeutet die Substanz triggert im Gehirn irgendetwas, was dann von sich aus den Rausch ablaufen lässt.

Ich habe über einen Versuch mit sog. Hexenflugsalbe gelesen. Dabei wurde die Salbe nach altem Rezept (wohl hauptsächlich aus den oben genannten Nachtschattengewächsen) hergestellt, und einer Anzahl von Probanden verabreicht. die Probanden legten sich dann nach alter Überlieferung in Holztröge (räumlichgetrennt), und fielen bald in einen Rauschzustand. nach dem Versuch berichteten etwa 75% der Versuchspersonen von einem gemeinsamen Flug über Wald bis auf einen Berg, wo Feuer brannten, und "Personen" und "dämonische Gestalten" wild tanzten. Den Probanden wurde vorher nicht gesagt das es sich un "Flugsalbe" handelte. Das bedeutet dann dass die Informationen entweder in der Kombination der Pflanzenwirkstoffe "gespeichert" war, oder die Wirkstoffe eine Art Ticket zum astralen Erleben darstellen.

>>Der Wirkstoff in Salvia Divinorum ist kein Alkaloid, enthält also keinen Stickstoff
>>Daher ist Salvia Divinorum ungiftig und unschädlich, dafür aber sehr potent.

>>Das ist eine unzulässige Schlussfolgerung.
>>1. Es gibt genug giftige (Wirk)Stoffe ohne Stickstoff.
>>2. Es gibt noch andere giftige Wirkstoffe in Salvia Divinorum auch welche mit Stickstoff allerdings in unbedeutender Menge und Wirkung.
>>
>>cu AlexP
>Ist mir im Nachhineien auch aufgefallen: das "Daher" in meinem Satz ist missverständlich.
>Es müsste heissen, bei dem (Haupt-)Wirkstoff handelt es sich um ein Diterpen (Betonung hinten), und zwar Salvinorin A. Dieses ist ungiftig (in "handelsüblichen" Mengen).
>Mirans


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