Prophezeiung von Paracelsus: 3 Schätze und der Löwe aus Mitternacht

Geschrieben von Deyvotelh am 27. Dezember 2006 20:03:09:

Extract einer Prophecei Doctoris Theophrasti
(Von den drei Schätzen und dem Löwen aus Mitternacht).

Es propheceiet und schreibet Philippus Theophrastus der hochberümt Doctor, das er in seinem Grabe nicht bleiben oder gelassen, sondern daraus leider genomen und gegen den Morgen gelegt werden sol. Und saget auch, das drei große Scheze verborgen sein. Einer zur Weiden in Friaul, der ander zwischen Schwaben und Bayern, aber den Ort nennet er nicht zu Verhütung großes Übels und Blutvergießens, der dritte Schatz zwischen Frankreich und Hispanien, und deme er beschaffen ist, der werde dadurch in einem Triumph geraten, das sich ieder menniglichen verwundern wird. Item es sol bei solchen Schaze zwischen Bayern und Schwaben überaus erfarne Kunstbücher gefunden werden, dabei auch etliche Edelgesteine und ein Stük Carfunkelstein.

Hier aber schreibe ich das Alter derer, die allenthalben die Scheze finden werden. Als der erste seines Alters 32, der ander bei 50, der dritte bei 28 Jaren. Und sollen bald nach Abgang des lezten Keisers Rudolphi gefunden werden, auch sol eben zu der Zeit ein Löwe von Mitternacht komen, welcher dem Adler nachfolgen und in mit der Zeit übertreffen, auch ganz Europam und eins Teils Asiarn und Aphricam in seinen Gewalt bekomen wird. So wird er guter christlicher Lere sein, dem alles Volk beifallen wird, und wird erstlich vil Mühe haben, bis er des Adlers Klauen aus dem Reich bringe. Und ehe dann solches geschicht, werden in allen Landen große Verwirrungen und Widerwertikeiten entstehen und die Untertanen wider ire eigene Herren streben und große Zwitracht haben, doch sol das Haupt bleiben und die Bosheit gestraft werden. Bei dem wird es noch nicht bleiben, sondern hernach ein Feur aufgehen, welches schwerlich zu leschen, und darüber groß Verderben geschehen, aber Got der allerhöchste und mechtigste, wird zu rechter Zeit komen und dem Gerechten beistehen und im helfen, seine Haut in sehen lassen und das Feur leschen. Doch sol ein Fünklein des Gerechten bleiben, das selbe wird also sein, das man es mit großer Furcht wird annemen, iedoch wird es das Tote lebendig machen.

Der Feint Christi wird sich mechtig erzeigen und großes Verderben bringen. Wird also sich ansehen lassen, als es mit uns aus were, und in seinem großen Glück wird er durch ein kleines Heuflein welchem der Löwe aus Mitternacht vorgehen wird, den grausamen Feint stürzen, vertilgen und ausrotten, doch sollen vil an seneim Namen gleuben. Wan diser Löwe des Adlers Scepter bekömpt, wird iederman darauf sehen und dem selben folgen und diser Löwe wird mechtig von Taten und Wunder, auch werden im undertenig sein die, so inen iezt nicht kennen.

Obermelte Schez, als der zwischen Schwaben und Bayern, welcher mer an Barschaft denn 12 Königreiche sein; denn ein Carfunkel so groß wie ein Ei liget dabei, welchen kein Keiser zu bezalen hat. Und dan der ander Schaz zwischen Frankreich und Hispanien, der auch groß, doch der ander noch drüber, die sollen zum Anfang und Eintrit des Löwen von Mitternacht, so über den Adler wachsen wird, gefunden werden. Alsdan wird erst gedacht werden, was ich Theophrastus gewesen bin. Wo wird dan meine galenische Secten und Apoteker bleiben, wo werden meine Doctores und Pillulenkramer sein? Meine Warheit und das Liecht wird sie vertreiben; Got stehe uns allen bei.

Wan auch vilgemelter Löwe von Mitternacht seinen Lauf volfüret und des Adlers Klauen gleichsam stumpf gemacht, alsdan wird allenthalben Fride, Ruhe und Einikeit sein, kein widerspenstig oder widerwertig Regiment. Alsdenn wird das Ende nicht ferne sein und Got der Herr wird in großer Herrlikeit komen, zuvor aber Zeichen schicken, das es vorher gehen und postkünftig Einreitung des Höchsten sein.

Noch eines bitte ich Theophrastus, man wolle mir, das ich solches anzeigen tue, keine Schult geben, das ich nicht wider den Willen Gotes streben kan, sondern habe einen Befel verrichten müssen, darüber man mich nicht schelten können, sondern der gleichen, das ich die Scheze und Heimlikeit geoffenbaret habe, dan ich es tun müssen und ist auch deren Scheze, der die andern alle übertrift, angemeldet zwischen Schwaben und Bayern an einem verworfen Ort. Und ligt der Carfunkelstein samt den andern Edelgesteinen in einem Trühelein, welches mit Menschen Henden gemacht ist, von lautern Edelgesteinen und Golde; der Schlüssel ligt oben darauf und ist in einem güldenen Sark, der güldene in einem silbern, der silberne in einem zinnern Sarke begraben und auf das Ort, da es Got haben wollen.

Got der Almechtige wird doch derne, der es eröbert, in allem Glück und Segen auch seine götliche Macht Sterke und Gewalt verleihen, damit alles Böses underdrücket werde und alles Guts ersprießen, dadurch auch die Nötigen erhalten werden mögen, das dadurch die selben erlanget sampt allen auserwelten Gottes, der die Welt gemacht hat und wider zerbrechen kan, auch durch den Son und Heiligen Geist warer ewiger Got gelobet und gepreist werde in alle Ewigkeit, sela, sela, sela.
Anno 1549.

Philippus Theophrastus



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