Re: Finanzmarkt im totalen Umbruch
Geschrieben von Bern8 am 14. Dezember 2006 19:43:32:
Als Antwort auf: Finanzmarkt im totalen Umbruch geschrieben von Georg am 14. Dezember 2006 18:55:13:
Hallo Georg,
ich lese in dem Bericht so etwas raus, dass die Leute gescheiter werden sollen, und sich aus diesem Grunde das System massiv ändert. Alle Indikatoren der Gegenwart sprechen jedoch eine komplett andere Sprache.
Zur Analyse:
1. Erkenntnis setzt immer einen gewissen Grad an Bildung voraus. Wie nicht nur aus Pisa-Studien, sondern allein aus Beobachtungen in der näheren Umgebung auffällt, egal ob Stadt oder Land, sinkt diese jedoch in einem atemberaubenden Tempo ab. Wie sollen diese Leute je in der Lage sein, die Funktionsweise des Systems zu durchschauen und dann auch noch autarkt zu handeln und dadurch dessen Zusammenbruch herbeizuführen?2. Es wird von Vermögenssicherung gesprochen. Dazu muss man aber erst mal vermögen haben. Eine statistische Rekord-Sparquote von sagen wir mal 12 % würde bei 1.000 Euro Nettoeinkommen im Jahr 1.440 Euro bedeuten. Das macht unschwer auf 40 Jahre harte Arbeit dann glatte 57.600 Euro (Inflation und Zins setzen wir hier mal gleich). Ein Haus kostet aber sagen wir mal 200.000,- Euro, daraus folgt, die Rechnung ist für den statistischen Wert nur theoretisch. Es ist eine Anlage in werthaltigen Immobilien oder Edelmetallen physisch scheidet für ca. 2/3 der Bevölkerung in D somit mangels Masse aus.
3. Was bleiben als Alternativen?
a) Verprassen: am Wochenende in die Disko und versaufen, oder für 1500 Euro in den Urlaub 2 Wo. all incl. Dom Rep ist da schon drin. Oder anderweitig z. B. für Computerspiele, Drogen, etc. ausgeben. Stärkt in jeder Form das Funktionieren des Systems in direkter Form, nämlich auf der Konsumerseite.b) Schein-Vermögensbildung: Wird in Form von Sparplänen, Fonds, Lebensversicherungen (sehr beliebt) oder Bausparern angeboten. Stärkt das System indirekt, d. h. erst durch die Reinvestition der anvertrauten Gelder (in Summe dann doch nicht so wenig) am Aktienmarkt oder in Immobilien o. ä. durch die Institute. Somit auch maximaler Nutzen für Bank und Co.
Ich denke, für die große Mehrheit, und die wird täglich mehr durch die Vermögensumverteilung von oben nach unten, ist die Lage auswegslos; auch die Hoffnung auf den großen Knall wenn es mal noch schlechter wird, ist vergebens, ein Blick in die Länder des Ostblocks oder auch Südamerikas lehrt, wie weit es noch nach unten gehen kann, und es reagiert trotzdem keiner; auch die Neosozialistischen Regierungen a la Chavez machen die Sache nur noch schlimmer, weil hier zum Diebstahl von oben noch der Raubbau von unten kommt, und die wertschöpfende Mittelschicht noch schneller zerrieben wird.(Detlef, das ist so, siehe Argentinien, Venezuela, Kolumbien).
Schöne Grüße
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