Woher sollen die Produkte kommen?

Geschrieben von Bern8 am 09. Dezember 2006 00:09:48:

Als Antwort auf: Re: Düstere Perspektive für die US-Wirtschaft 2007 geschrieben von Deyvotelh am 08. Dezember 2006 21:51:08:

Hallo Deyvotelh,

ich sehe diese Möglichkeit so nicht. Grund ist, dass ein billigerer Dollar erst was bringt, wenn man auch entsprechende Produkte hat, die man in vermehrtem Umfang exportieren kann, und die am Weltmarkt auch benötigt werden. Durch die massenhafte Auslagerungen von Unternehmen nach China sind dem Grenzen gesetzt. Ein schwächerer Dollar würde vor allem die Importe verteuern, und so ist mit dem eher nicht zu rechnen. Das gewollte Absinken im 1. HJ dient eher zur politischen Disziplinierung der EU-Exportländer, ist aber so kontrolliert und wird sich vom Umfang und der Zeit her im Rahmen halten.

Ich persönlich rechne für das 1. Halbjahr noch mit einem Absinken des Dollars um ca. 10% (trotz der heutigen starken Gewinnmitnahmen), auf dann 1,45 Euro, was den historischen Tiefststand aus 1995 entspricht. Für das 2. Halbjahr jedoch rechne ich mit einer Renaissance, so dass wir 2007 in etwa bei Kursen wie heute um die 1,30 Euro beschließen werden. Grund für dieses Comeback ist für mich die substantielle Schwäche von vielen Euro-Wirtschaften, und diese Divergenzen werden im 2. HJ sicher stärkere Probleme in der Einheitswährung verursachen, so dass der Dollar profitieren dürfte. Ein totaler Zusammenbruch wird so nicht kommen, da dies unmittelbar auch alle anderen Währungen zerlegen würde, da dann das Finanzsystem an sich kollabieren würde. Und wer hätte da was davon? Ich gehe eher von erhöhten Inflationsraten bei niedrigen Zinsen auch für 2007 aus.

Gruß


>>Hallo,
>>in nachfolgend genanntem Artikel aus "The Privateer", Nr. 566, November 2006 wird ein aktueller Lagebericht der US-Wirtschaft gezeichnet, insbesondere im Hinblick auf das enorme Handelsbilanzdefizit.
>>Mit der Begründung, daß immer vor großen Rezessionen die Rendite für langfristige Staatanleihen niedriger war, als für kurzfristige - was aktuell wieder der Fall ist - wird für 2007 eine große Rezession als sicher angenommen.
>>Dem Artikel zufolge haben die USA nun 2 Möglichkeiten:
>>1. Konsum radikal reduzieren, freiwerdende Güter exportieren und Schulden langsam abtragen, was mit einem Absinken des Lebensstandards von ca. 18% verbunden wäre
>>2. Schulden nicht bezahlen. Ergebnis: globales finanzielles Chaos; oder aber: Gläubiger mit Krieg überziehen.
>>Für eine dieser Optionen werden sich die USA entscheiden müssen, und zwar im Jahr 2007.
>>Gruß
>>Murphy
>Hallo Murphy!
>Die Wallstreet, verlängerter Arm der FED, wird sich schon was bequemeres einfallen lassen, etwa eine
>Abwertung des Dollars.
>So steigert die Wirtschaft dann ihre Export-Erlöse und gibt der Euro-Zone gleichzeitig für deren Exporte
>einen kräftigen Dämpfer.
>Außerdem werden sich die Amis allmählich aus dem Irak zurückziehen, der sowohl von der menschlichen Tragödie her
>als auch finanziell gesehen für sie ein Massengrab geworden ist.
>Grüße Deyvotelh


Antworten: