Re: Warum redet Ihr nicht über SAART?

Geschrieben von HJH am 21. November 2006 18:50:31:

Als Antwort auf: Warum redet Ihr nicht über SAART? geschrieben von Sensi Smile am 21. November 2006 18:07:03:

N´abend Sensi Smile

S-Schule
A-Ausbildung
A-Arbeit
R-Rente
T-Tod

Verzwickte Angelegenheit. Von welcher persönlichen Seite aus gilt es sich dazu zu äußern? Habe den Abschiedsbrief des Täters/Opfers vor mir liegen. Moralkeule schwingen? Ihn anklagen? Ihn verteidigen?

Eine öffentlich Debatte und Ursachenforschung der Motive erbringt das ewig gleiche: NICHTS!

Das Potential auszuticken schlummert in einem der 18/28/38/48 und älter ist. Nur das Umfeld ändert sich. Mit 18 ist es die Schule und deren Schuldige, die Le"e"rkörper und fiesen Mitschüler. Mit 28 die Arbeitsstelle Büro/Werkbank, wo einer gemobbt wird. Mit 38 die Agentur für Arbeit, die einen vertröstet. Und mit 48 sucht man sich ein paar Ausgestoßene der Gesellschaft, und bringt die wahren Mitschuldigen zur Strecke, oder versucht dies. Dazwischen metztelt dann ein weiterer seine Familie ab, weil Frauchens Ansprüche zu hoch, oder sie fremd gebumst hat (oder er, oder beide).

Alle Aufrufe der mitschuldigen verdorbenen Politsaat, die wie immer in solchen Fällen ein "Killer"-spielverbot fordern, waren, sind und bleiben in Angst gehüllte Phrasendrescher. Denn es könnte ja mal ein Bursche diesem Pack an den Kragen.

Soll man nun hier den Text des Abschiedsbriefes zerlegen? Seine Seelenzustand mit einem scharfen Skalpell und scharfer Zunge moralinsauer untersuchen?

Mich wundert eines nur, das nicht viel öfter solche Aktionen, durch alte Altersklassen hindurch geschehen. Dazu braucht es kein Waffenarsenal.

Ich warte jedenfalls, so "Gott" will, mit meiner persönlichen Abrechnung. Und sollte ich als alten Sack noch fit sein, ja dann...werde ich es dennoch nicht tun.

Sebastian B., Opfer/Täter in einer Person, hätte auch als Außenseiter sein Leben bestehen können. Mit 18 Jahren war er noch nicht so weit, dies zu erfassen. Denn was kann es schlimmeres geben, als farbloser angepasster Systemtrottel ausgeliefert zu sein, eben nur dem System unterworfen. Viele seiner Ansichten im Abschiedsbrief teile ich mit ihm, manches ist überzogen und unausgereift dargestellt.

Nur hat er sich die Falschen zur Abrechnung ausgesucht. Alles eine Frage der perspektivischen Weitsicht der Dinge um einen.

Welche Mittel benutzen denn die Herrschenden über uns zur Einschüchterung und zum Stillhalten? Wenn nicht mit Waffengewalt, wie soll man diesen Herr werden? Mit Aussitzen und hohem Blutdruck ist es nicht getan. Und da denkt sich manch einer, "bevor ich draufgehe, nehme ich ein paar mit mir".

Sebastian T., darauf angesprochen, warum er meist in schwarzen Klamotten rumlaufe, antwortete "ich suche Gott". Wo soll er den denn finden, wenn nicht in sich selbst? Und ohne den verordneten Kirchengott christlich verlogener Prägung.

In einem solchen Fall sind wir wieder alle die Mit-Schuldigen. Und ich gebe zu: In manch früherer auswegloser Situation, und wenn der geistige Dünnschissdreck meiner Umgebung mich mit Dummheit von allen Seiten attackierte, drohte ich mehr als einmal, dass "es irgendwann mal knallt". Als Warnung genügt es ja, die Einfältigen zur Räson zu bewegen. Es war immer schon übel, sich von der Masse abgehoben erkennen zu müssen, und dennoch nichts aus seiner Situation machen zu können/dürfen, weil man sich dafür anpassen muss. Anpassung/Unterwerfung an die Gesellschaft ist negativ zu bewerten, v.a. wenn man es merkt aber nicht ändern kann.

Gruß

Jörg

>
>Hallo,
>warum redet hier keiner über diesen Vorfall?
>Ihr habt doch jetzt wieder einen Ausgetitschten. Ihr könnt den Abschiedbrief nachlesen.
>Ist es euch zu real? Hat der Typ recht?
>Ist es das wovor wir alle Angst haben?
>Unser neues Deutschland?
>Ist Euch der Typ zu schlau und entspricht nicht der allgemeinen Vorstellung vom Mob?
>Ich habe gestern Abend den Abschiedsbrief von meinen Kinder (8/10) vorlesen lassen und wir
>haben anschließend über den Inhalt, soweit sie es verstanden, geredet.
>Für mich war es sehr zufrieden stellend; sie sind zu dem Schluss gekommen, daß er mit seinen
>Ansichten Recht hat, aber daß die Mittel es uns mitzuteilen nicht richtig gewählt wurden.
>Es besteht also noch Hoffnung auf eine Zukunft ohne Mord und Todschlag; wobei noch zu Erwähnen wäre, daß sie es Heute schon zu den Akten gelegt haben und keinen weiteren Gedanken daran verschwenden.
>Wundern tut es mich jedoch sehr, daß hier keiner drüber redet.
>Gruß
>Sensi Smile


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