@eracer und harry

Geschrieben von Joe68 am 17. November 2006 17:17:43:

...Die Afghanen gehen wegen ihres permanenten "youth bulge" (30 bis 45 Prozent der männlichen Bevölkerung sind zwischen 15 und 29 Jahren) seit dem Kommunistenputsch von 1978 durch eine Kette von Bürgerkriegen, in denen bald zwei Millionen Menschen umkommen und fünf Millionen zu Flüchtlingen werden. Trotzdem rüsten sie auch nach 1990 demografisch noch stärker auf als der Irak. Dort erreichen - bei jetzt 160 000 westlichen Soldaten im Land - bis 2020 etwa 300 000 Jungen jährlich das Kampfalter, während Afghanistan alle zwölf Monate 500 000 in Einsatz bringen kann. Davon sind 350 000 nachgeborene Brüder. Für die zweiten bis fünften Söhne wird bei Scheitern der durchaus ersehnten Auswanderung der Griff zur Waffe für das gewöhnliche Verbrechen oder für den Schritt in eine der Untergrundarmeen erstrangige Option. Schließlich werden fast alle im Kriegerstolz erzogen. Ohne demografische Abrüstung kann das Land weder demokratisch werden noch Frieden finden.

Tunesien, das auch islamistischen Terror hinter sich hat, steht heute passabel da, weil seine Geburtenzahl pro Frauenleben schon 1990 unter vier fällt. Das Land liegt 2006 nur noch bei 1,74 Kindern pro Frauenleben und muss sich vor dem Ausbleiben zukünftiger Rentenverdiener bereits stärker fürchten als vor einer Zunahme von Bombenwerfern....



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