Ja, sehr interessant, nicht nur für Brummton-Betroffene
Geschrieben von Trelby am 19. Oktober 2006 20:49:00:
Als Antwort auf: Re: Frage an die Elektroakustikexperten geschrieben von AlexP am 19. Oktober 2006 16:55:20:
>So nachdem ich das Riesenteil incl. einiger Links durchgelesen habe,
Ja, es ist in der Tat ziemlich lang. Ich lese derartige Texte in der Regel erstmal diagonal. Man riskiert zwar, durch Übersehen interessanter Details einen Text fälschlicherweise als Müll einzustufen, kann aber mit demselben Zeitaufwand wesentlich mehr Texte lesen, so daß das Verfahren insgesamt von Vorteil ist.
Brummton-Betroffene werden vielleicht eine Art Zusammenfassung interessant finden. Der anonyme Autor ist zeitweise selbst betroffen und glaubt, die Ursachen in seinem Fall so gut zu verstehen, daß er jeder Krankheitsepisode ihre Ursache zuordnen und auch die Erscheinungen absichtlich auslösen kann.
In einer Einleitung (Kapitel 2) werden zunächst ähnliche Phänomene vom "echten" tiefen Brummton abgegrenzt. Der Autor erklärt sich den Brummton durch schnelles Zittern eines Muskels im Innenohr. Als auslösenden Faktoren gibt er bestimmten chemischen Substanzen, zum Beispiel Natriumglutamat, ein besonders hohes Gewicht. Das lokal gehäufte Auftreten des Brummtones erklärt er sich davon, daß die Belastungen mit dieser oder ähnlichen Sustanzen (Nonylphenol) regional unterschiedlich sind. Ratschläge zur Selbsthilfe findet man im Kapitel 13.
Der Artikel ist auch für nicht Betroffene ziemlich lesenswert, zB wird kurz auf mögliche Alternativen zu Ritalin eingegangen. Daß jährlich immerhin 1.3 Millionen Tonnen Glutamat produziert werden, war mir bisher nicht bekannt.
>Ich kann mir aber vorstellen, dass gute Studien zu dem Thema sehr sehr teuer würden. So teuer, dass die keiner machen wird.
Das Vibrieren des Trommelfelles bei Betroffenen müßte sich eigentlich mit vertretbarem Aufwand nachweisen lassen, vielleicht einfach durch einen Ohrstöpsel mit eingebautem Mikrophon?
Die jeweils entscheidende Kombination aus individueller Anfälligkeit und eventuell mehreren chemischen Noxen dürfte natürlich kaum mit letzter Sicherheit aufzuschlüsseln sein, selbst mit ziemlich viel Geld. Insofern erinnert das Brumm-Phänomen etwas an einen Roman von Stanislaw Lem, Der Schnupfen, wo es um ein ähnlich schwer greifbares Phänomen geht. Bei Lem freilich ein Phänomen mit meist tödlichem Ausgang.
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