Chirac legt neues Scheit in den Kaukasischen Ofen: Armenier-Völkermord

Geschrieben von Bern8 am 01. Oktober 2006 20:55:39:

Hallo Leute,

was ganz Interessantes. Da ja bei den deutschen Medien wichtige Nachrichten generell unter den Tisch gekehrt werden, mal wieder was aus Frankreich.

Hat sich gestern Abend der Präsident Chirac gerade erdreistet, ein Tabu der political Correctness vom Sockel direkt in die Schuttgrube zu stürzen. Beim Staatsbesuch in Armenien hat er gesagt, unverblümt, wenn die Türkei in die EU wolle, müsse sie den Völkermord an den Armenieren anerkennen und sich entschuldigen, so wie die Deutschen es mit der wörtlich "Shoah" getan hätten. Dies ist ein fundamentaler Anschlag auf die Raison d'etre des Türkischen Staates. Bis dato ist noch keine offizielle Reaktion erfolgt, es hat scheinbar allen von Berlin bis Istanbul die Sprache verschlagen, scheinbar erscheint es dem Mainstream das Klügste, Gras über die Sache wachsen zu lassen, bis Chirac weg ist.

Aber da ist dann noch die Kandidatenfrage: Bei den Sozialisten zeichnet sich Dominique Strauss-Kahn ab; wenn dann noch für die Konservativen Sarkozy ins Rennen ginge, wären 2 Kandidaten mit Jüdischem Hintergrund da; mit Le Pen dann als Würzsalz in der Suppe. Für die ca. 25 Prozent in Frankreich mit Arabisch-Afrikanischer Herkunft schon eine gehörige Zumutung. Da wird gerade ein scharfer Cocktail gemixt.

Noch zum Hintergrund: scheinbar soll durch solche Aussagen (durch eine imaginäre Achse Paris-Moskau im Hintergrund) den Amerikanischen Expansionsbestrebungen einhalt geboten werden. Wenn die Türkei, Armenien und Georgien im Chaos versinken, dann wird's auch nix mit der Pipeline vom Kaspi-See zum Mittelmeer; dann sticht wieder Putins Variante über Bulgarien nach Alexandropolis in Griechenland.

Da wird sich die nächsten 3 Wochen noch was tun.

Grüße

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