Re: Ungeheuerlich ist...@Bonifatius - diverses

Geschrieben von BAldur am 18. September 2006 15:58:10:

Als Antwort auf: Re: Ungeheuerlich ist... geschrieben von Bonifatius am 18. September 2006 15:10:09:

Hallo, Bonifatius,

>> Was glaubt Ihr wohl, warum der Westen mit seinem Christentum in den Augen der Moslems
>> der letzte Dreck ist? Offensichtlich hat der Westen es doch verdient, daß sie ihn
>> schlachten wollen.

das ist ein endloses Thema, die gepredigte Gewaltlosigkeit im Christentum ist für mich eine Antriebskraft des ganzen, die im Pazifismus der grünen Gutmenschen ihren bisherigen Höhepunkt fand.
Was für den einen Vorbild, ist für den anderen Grund für Verachtung und Spott.

Der Kluge gibt bekanntlich so lange nach, bis er der Dumme ist. Und aus dieser Sicht halte ich den Islam dem Westen gegenüber für überlegen.

Gestern hab ich kurz Reinhold Messner im Fernsehen aufgeschnappt, als er über seine nicht-spirituellen Erlebnisse in den Bergen in Todesgefahr sprach - er stellte fest, der menschliche Instinkt, der dem Menschen in Gefahr das Überleben ermöglicht, sei der Seele und dem Geiste ebenbürtig und gleichwertig..

Eben dieses ist in den abstrahierenden, *westlichen*, demokratischen Gesellschaften ausgeblendet, der natürliche arterhaltende Trieb des Menschen (Reviersicherung, Gewalt-Abwehr durch Gewalt, Verhinderung von Schmarotzertum, natürliches Empfinden von Schuldhaftigkeit, Aufrechterhaltung von Ordnung im Konsens, etc. ) wird abgestritten und unterdrückt, statt dessen trat die us-amerikanische Rechts-Unkultur auf den Plan (BlahBlah-Rechtsverdreherei, Haftung ohne Verschulden, usw.).

Wer schon Angst hat, seine legitimen Interessen sich vertreten zu trauen, ist ein Opfer der Umerziehung und insofern aus Sicht des Erwarteten überlebensuntauglich . Denn es fehlt der natürliche Überlebensinstinkt. Und dazu gehört nun mal auch der Gedanke an Rache und Vergeltung.

In diesem bereits angesprochenen Film *Wolfzeit* wird gezeigt, wie eine Familie in das Wochenendhaus am Land flüchtet, dort aber von einer Familie erwartet wird, die schneller war und das Haus besetzt hat - ohne ersichtlichen Grund wird der gerade angekommene Eigentümer und Familienvater vom Eindringlich (auch Familienvater) erschossen, aber die Hinterbliebenen trollen sich wie die getretenen Hunde und ziehen leine, anstatt einen Gedanken an Vergeltung zu hegen. Was im Kommentar zum Film auch von Zuschauern so erkannt und thematisiert wird.

Für mich u.a. ist so etwas irreal, ich hätte nur noch den einzigen Gedanken, das zu rächen, und zwar vor allem anderen, incl. der eigenen Fortexistenz. So, wie es in ländlich-*zurückgebliebenen* gegenden noch heute ist (Balkan und Co.).

Wenn Pazifismus auf natürliche Aggression bzw. Gewaltbereitschaft trifft (ey, was guckst Du...), stehen Gewinner und Verlierer von vorn herein fest.

Also ist das nicht eine Frage, ob der Islam den dekadenten Westen mit Recht verachtet, weil er schwach und verwundbar ist, und doppelzüngig, sondern, ob diese Verachtung in eine Aktion, in einen Angriff dagegen ausarten wird. Denn aus meiner Sicht ist der Westen im Sinne von der breiten Bevölkerungsmehrheit heute bereits verteidigungsunfähig gemacht worden, bereits in der Schule fängt es an (seitens der Leerkräfte, nicht seitens der Mitschüler, da lernt man schnell die Hackordnung kennen). Und klarerweise erfolgte das nicht per Zufall, sondern wurde und wird so geplant.

>Leider hat der Islam mit seiner Einschätzung recht, der "christliche" Westen ist wirklich schwach geworden. (Noch) nicht militärisch, aber moralisch.

Nein, eben, beides. Kämpfen können nur noch Berufssoldaten ohne direkten anblick des gegners vom Radarschirm aus oder aus großer Höhe. Im Kampf Mann gegen Mann sind sie verloren. Siehe nur mal exemplarisch Vietnam. Und die zu erwartenden Kämpfe werden nicht Armee gegen Armee sein, sondern guerillamäßig Gruppen gegen Zivilbevölkerung, asymmetrische Kriegsführung eben.

>>Dass sie ihm dafür Verachtung entgegenbringen, ist verständlich. Und die "Gutmenschen" im Westen sorgen schon dafür, dass der Westen verachtenswert bleibt, indem sie jeden anderen Ansatz untergraben.

Da sind wir uns einig. Aber es ist nicht die Sinnesfreude, die Pornographie, die Freizügigkeit, sondern das Gutmenschentum als Grund ! Denn nur das Gutmenschentum hat es fertiggebracht, alles auf den Kopf zu stellen, und unabdingbare Werte auszurotten, sie durch eine Fehlprogrammierung der Selbstzerstörung zu ersetzen.

Mit dem Gebrauch des Wortes von HJH hat das nix zu tun, finde ich.

>Mein persönlicher Bereich der Vorbereitung geht eher in Richtung dauerhafte Lösungen (eigener Anbau statt "vergraben" von Vorräten), und dieses Thema wird von einem anderen Forum besser getroffen.
>Und wenn ich dann hier lese, dass Leute, die es wirklich besser wissen sollten, bewusst nicht versorgen, sondern stattdessen groß verkünden, sie würden erst dann mit Einkaufen beginnen, wenn es bereits Probleme gibt, dann bin ich sprachlos.

Wenn Du wüßtest, was ich an Vermögenswerten schon auf den Komposthaufen schmeissen musste, weil Konserven abgelaufen, wärest Du noch sprachloser.
Seit 1983 erwarte ich das Eintreten des bekannten Szenarios......irgendwann glaubt man nicht mehr dran, weil man zu oft vorher auf die Schnauze kriegte, sich blamiert hat, wenn man was sagte, denn das, was man erwartete (Kräsch und Co.,), das trat ja klarerweise NICHT ein.

Was einen zwingt, den Plan B (es läuft noch jahrelang unverändert weiter) wieder stärker zu berücksichtigen.

Die Vorbereitung auf den Kräsch verbietet geschäftliche Unternehmungen, aber jahrelanges Abwarten (auf Godot) zehrt alle Ersparnisse auf, so daß man, falls es kracht, auch bei Null angekommen ist und nichts mehr machen kann.

Die jahrelange Erwartung (mehr als 20 Jahre) und das stetige Weitervertagen muß irgendwann mit sachlichen Maßstäben bewertet und beseitigt werden, weil man sonst keinen Schritt mehr vorwärts kommt. Man muß einen gesunden Mittelweg finden, denke ich.

>spirituellen Beiträge, die werden hier ja ohnehin nur in den Schmutz getreten, all das sind Motive aus der Bibel.

Bitte habe so viel Toleranz, es Menschen zuzubilligen, sich von den Aussagen der Bibel nicht angezogen, sondern abgestoßen zu fühlen. Und entsprechend zu denken und zu handeln.

Wenn HJH eine Schauung reinstellen würde, würde Greif und Harry sicher Probleme haben, es ernst zu nehmen - selbst, wenn es ggf. die Realität abbilden würde. So ist das auch bei Nichtchristen und biblischen Aussagen. Darüber kann man schlecht streiten.

>In der Vergangenheit wurde hier über die sinnvolle Führung von Gruppen gesprochen.

Siehe oben, Reinhold Messner, Instinkt. Auch so eine geschichtliche Weisheit : aus jeder gruppe wird es einen geben, der Führungsqualitäten UND Durchsetzungsvermögen hat, sowie Überlebensfähigkeit und den nötigen Instinkt dazu, weil er noch nicht genügend umerzogen werden konnte. Und dann regelt sich das den Umständen entsprechend so, wie es am besten ist. Quasi ganz automatisch. Und wer dann das nicht mitträgt, teilt das Schicksal des Verteidigten. Niemand wird jemals darüber richten. Dann gilt wieder die natürliche Ordnung der Dinge, und die zeigt sich nur in Not- und Krisenzeiten - aber Vorrrrsicht, sie zeigt sich so, wie sie ist, und nicht so, wie sie Zivilisierte gerne hätten, die Welt ist nicht barmherzig, die Schöpfung ist nicht sozial, sondern sie ist so, wie uns die natur täglich grausam zeigt, nur die Starken überleben in der physischen Welt.

Wer das ethisch nicht mittragen will und lieber geht/stirbt, als sein gewissen zu verraten, wird in diesen Zeiten zerbrechen und sterben. aus meiner Sicht der Dinge gibt es hierfür starke, gewichtige Gründe, nicht über Leichen zu gehen, eine gewissensgesteuerte Seele zu bleiben, aber das schreibe ich hier mit warmem Hintern vom Schreibtisch aus, satt und sicher.

Immer dran denken : eine Nicht-Aktion um einem selbst willen kann den Tod anderer bedeuten - Beispiel : Schützengraben, wenn ein paar nicht mitschießen, bricht dort der Feind ein und fällt den Kameraden in den Rücken - wäre das etwa ethisch ? Wird die Familie von einem gewalttäter bedroht und ich klemme meinen Schwanz ängstlich ein, statt ihn umzunieten, mach ich mich am Massaker an meiner Familie schuldig. Usw.

Will sagen : soooo einfach, wie es die schwarz/weiß-Gutmenschen gerne hätten, ist es nicht. Und deswegen sind auch vorgefaßte Antworten heute für das unbekannte morgen zu schwer zu geben.

Das wird sich dann schon alles so ergeben, wie es sein muß. Und läufts anders, ist es eine kausale Nachwirkung früherer Entscheidungen, die sich dann als schlecht herausstellen. Ganz trivial.

>Müssen wir uns da wirklich noch wundern, dass es so kommen wird, wie es prophezeit ist?

Das nehmen wir nur an, daß es so kommen könnte....aufgrund guter Gründe, aber, eben, nix iss sicher,

beste Grüße vom Baldur

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