Spengler versus Präkognitionen (Freie Themen)

Leseratte, Montag, 11.10.2021, 13:02 (vor 920 Tagen) @ Taurec (1040 Aufrufe)

Hallo,

wenn man Spengler liest, so scheint alles einen vorhersehbaren Gang zu gehen und der „Westen“ sich allmählich auf eine Zeit nach der Demokratie vorzubereiten müssen, um seine letzte Epoche mit Brot und Spielen, Esoterik und einer leer gewordenen Kunst zu verbringen. Ein Narr wäre man, würde man nicht sehen, wie sich dies vollzieht, Hinweise auf politische Konstellationen oder gesellschaftliche Entwicklungen in einigen Nationen sind wohl nicht nötig. Die Vorhersagen Spenglers sind poetisch, nicht rational, sie rechnen mit dem „normalen“ Verlauf der Dinge, so wie nach einer reichlichen Zeit die Verhaltensweisen des Alters Menschen prägen. Quelle dessen ist das Sehen von Analogien, das Erkennen von Mustern in Kulturen, die denen der Menschen im Altertungprozeẞ gleichen.

Die Quellensammlung des Forums enthält Träume, Klarbilder und Visionen (Flut in Norddeutschland, Eissommer, Einzelbilder militärischer Konflikte, Komet etc.) die zumindest bei übereinstimmenden Bildern (etwa Flut, Eissommer, Komet) ohne gemeinsame Vorlagen wie die Apokalypse des Johannes aus Quellen kommen müssen, die sich rationaler Erklärung entziehen: PSI, Präkognition, Kontakt zu wem auch immer. Diese Katastrophen, der weltweite (?) Ausfall einer Ernte oder die Flut in Nordeutschland, dürften ja anderswo ebenso heftige Konsequenzen haben. Sicher, die geschauten Bilder beziehen sich meist auf Deutschland, wohl deswegen, weil dieses Forum im deutschsprachigen Kulturkreis beheimatet ist. Entscheidend aber ist, dass diese Bilder Spengler insofern diametral widersprechen, weil sie von einem rapiden und vorzeitigen Ende des Kulturverlaufs ausgehen, so wie Ödön von Horváth im besten Alter (gut, das hat der Westen längst nicht mehr) dummerweise in Paris von einem Alleebaum erschlagen wurde. Und an dem Punkt ist eine Entscheidung fällig ob man diese paranormal vermittelten Bilder ernst nimmt, oder nicht. Spengler ist da, simpel gesprochen, mit seiner poetischen Schau eine völlig andere Tasse Tee, die von der eigentlichen intellektuellen Entscheidung ablenkt: Gibt es paranormale Schauungen (die Untergangsprophezeiungen der Inkas und Atzteken waren eine Ausnahme: Es waren wohl astrologische Berechnungen) Schauungen, die bislang sich bestätigt haben, und wenn ja, welche. Und dann, was könnten wir daraus lernen?

Viele Grüße Leseratte


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