Danke - Zwei Bilder von mir, warum ich neugierig war (Freie Themen)

peridot, Dienstag, 14.09.2021, 10:56 (vor 948 Tagen) @ Lost Centuries (1675 Aufrufe)
bearbeitet von peridot, Dienstag, 14.09.2021, 11:05

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Mit freundlichen Grüßen zurück:
Lost Centuries

Hallo Centuries,

ja, dass konntest du. Tatsächlich kannte ich die Träume sogar. Ich hatte sie bereits vor einiger Zeit mal gelesen, aber sie nicht mehr mit deinen Namen in Verbindung gebracht.

Sie sind tatsächlich recht „griffig“, damit meine ich, man kann aus Ihnen Informationen ziehen. Deine Interpretation würde ich größtenteils teilen. Bzgl. Laschet bin ich mir nicht so sicher, wenn ich so etwas „euphorisches“ wie Superstar träume, dann ist es bei mir häufig einfach nur als „Beschäftigung“ zu übersetzen.
Schaue ich die fasst schon manische Abarbeitung einiger Grünen an Laschet an, dann ist der Traum damit vielleicht erklärt.

Insbesondere deinen ersten Traum auf der Autobahn empfand ich als sehr sprechend.

Ich war daran interessiert, weil du Deutschland als „kaputt“ gesehen hast. Vor einiger Zeit hatte ich eine Wahrnehmung, die an sich zwar leicht zu interpretieren ist, weil ganz klar, aber leider nicht sehr ergiebig, ob es nun eine Schau ist oder einfach nur eine Spontane Eingebung meines „Wissensstandes“ in Bilder gegossen.

---- Kopie aus meinen Notizen vom Frühjahr 2020 -----

Ich sehe eine Karte der Welt. Es ist gewissermaßen die Welt von oben betrachtet. Auf dieser Karte sehe ich die einzelnen Staaten. Europa ist schwach und matt, Russland blau und in sich ruhend, China ist Rot und gefährlich.
Ich betrachte diese Karte und sehe nun speziell Deutschland, wiederum ist Deutschland dunkel und matt. Es ist als hätte Deutschland keine eigene Aura, es wirkt wie toter Morast, die Seele ist lange vergangen, keine eigene Kraft ist geblieben. Von außen sehe ich Wurzeln oder besser gesagt Ranken, schwarz und gefährlich, sie fressen sich in Deutschland hinein und zersetzen es. Nehmen Deutschland in den Würgegriff und ernähren sich von dem was bleibt.

Wieder weiter heraus ist Russland da, es ist in sich ruhend, widersteht der Außenwelt, aber es hat keine Ambition nach außen.

---- Ende der Notizkopie ---

Keine Ambition nach außen bedeutet, Russland interessiert sich nicht für die Außenwelt, es ist defensiv. Dieser Punkt an deinen Ausführungen hatte mich interessiert. Russland will nicht helfen. Aus meinem Bild hatte ich sonst ein sehr positives Bild von Russland. Ein in sich ruhender Riese. Du hast mich auf die Gegenseite der Medaille gebracht. Helfen wird es auch nicht.

Wenn ich schon dabei bin, etwas preiszugeben, ein zweites Bild, welches im Widerspruch steht. Die Notiz ist direkt danach, ich habe es einen Tag später niedergeschrieben.

---- Kopie aus meinen Notizen vom Frühjahr 2020 ----

Es beginnt mit einem Gefühl, wie das letzte Bild, aus dem Nichts, während ich über etwas komplett anderes nachdenke.

Konflikte viele,
ein Zerfall von allen, was mir etwas bedeutet.

dann ein Bild:
ein Haus,
ich stehe drin - ich weiß nicht ob ich es bin, aber im Bild ist es ein Ich, es ist schwer zu erklären.
ein weiteres Bild:
Ein Deich, dass mir fremde Ich läuft über diesen Deich, der Mensch hat schlimmes erlebt, alles was ihm lieb und teuer war ist zerfallen, aber nun ist es überstanden, die Dinge sind wiederhergestellt. Ein Gefühl von Souveränität, wie es lange nicht war. Gleichzeitig eine tiefe Trauer, etwas Schlimmes liegt hinter diesen Menschen, die Restauration wurde teuer erkauft.

---- Ende der Notizkopie ----

Beide "Eingebungen" waren von der Art und Weise keine Träumereien. Sie kamen und sie gingen, schnell und unvermittelt.

Sie haben zunächst nichts miteinander zutun. Die 1. allerdings kam mit einer neutralen Empfindung, aber vermittelte dennoch eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Die 2. erzählt die Geschichte eines mir fremden Ichs (Es tut mir leid, ich kann das nicht besser in Sprache übersetzen). Dieses 2. Ich fühlt sich, wie jemand, der lange Zeit enormes durchstehen musste und nun in lange nicht gekannter Ruhe die Gewissheit hat, es ist vorbei. Dabei eine unglaubliche nicht in Worte zu fassende Ruhe empfindet, die mit genauso unglaublicher Trauer über den Preis behaftet ist. Ein extrem ambivalentes Gefühl.

Das 1. Bild, zeigt klar und ohne Umschweife ein Deutschland im Niedergang. Eigentlich sogar ein Europa im Niedergang. Das 2. ist auf dem 1. Blick wesentlich konkreter, aber worauf es sich bezieht ist wesentlich unklarer.

Es war ein stilles Wissen, dass es kein persönlicher Schicksalsschlag und kein privates Problem war, was hinter diesem Menschen liegt, sondern eine allgemeine gewaltige Katastrophe, die seine Heimat genommen hat und genau das, ist jetzt vorbei. Das ist die Botschaft, in kurz.

edit:
Im Moment, in dem ich das 2. Bild "empfing" fühlte es sich an, als sei es Ich. Trotzdem habe ich dieses Ich, was wohl tatsächlich Ich sein soll, mit einer gewissen Distanz gesehen. Alles in allen das vielleicht seltsamste was ich jemals empfangen habe.
Ein skurriler Traum ist skurril, dann wacht man auf und hat die Sache abgehakt, vielleicht denken wir beim duschen noch darüber nach. Dies hier war seltsam. Kann sein, dass mein zukünftiges Ich gezeigt wurde, aber dann ist dieses Ich unendlich weit von mir heute entfernt.

edit edit:
Und darum habe ich es bisher niemals hier geschrieben oder wollte es in die Sammelstelle oder sonstwo eintragen.


Gesamter Strang: