Carl Gustav Jungs Schauungen.: arktische Kälte im Sommer (Schauungen & Prophezeiungen)

Dannylee, Sonntag, 17.02.2019, 02:05 (vor 1888 Tagen) @ Dannylee (2923 Aufrufe)

Hallo, Sarah,

erstmal vorweg @Fenrizwolf: Auch ich war entsetzt, als ich (erst vor kurzem!) Deinen doch recht missglückten Beitrag in Zusammenhang mit Sarah las. Umso mehr freue ich mich nun über Deine Einsicht, dass Du die Angelegenheit bereinigt hast.:-)

@Sarah: Herzlichen Dank für den Hinweis auf C. G. Jung in der Sammelstelle. Ich zitiere:
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Sarah
Beitrag # 78
13.02.2019 | 12:01


Carl Gustav Jung

Hallo,

so weit ich es überblickt habe, scheinen die Schauungen des Arztes und Psychotherapeuten Carl Gustav Jung noch nirgends auf.

In seinem Buch "Erinnerungen, Träume, Gedanken", 7.Auflage 1990, Walter-Verlag werden auf Seite 179 drei Schauungen beschrieben. Es ist zu viel um das alles einzutippen, das Buch liegt aber in den meisten, auch kleineren Bibliotheken auf, außerdem sind Teile daraus im Internet abrufbar!

Stichworte: Flut in Nordeuropa, unzählige Tote, viel Blut, eine arktische Kälte im Sommer, ungeheure Kälte aus dem Weltraum,...
Einige Seiten danach, Beginn auf S. 182, wird noch eine weitere Vision beschrieben.

Auffallend und angenehm ist, dass Jung sich auf keine alten Seher bezieht und keine Prophezeiungstexte einarbeitet.

Lg,
Sarah
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Soeben hab' ich mich auf die Suche begeben und diese Seiten aus seinem Buch
"Erinnerungen, Gedanken, Träume" gefischt. Daraus:
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Im Oktober, als ich mich allein auf einer Reise befand, wurde ich plötzlich
von einem Gesicht befallen: Ich sah eine ungeheure Flut, die alle nördlichen
und tiefgelegenen Länder zwischen der Nordsee und den Alpen bedeckte. Die
Flut reichte von England bis nach Russland und von den Küsten der Nordsee
bis fast zu den Alpen. Als sie die Schweiz erreichte, sah ich, daß die Berge
höher und höher wuchsen, wie um unser Land zu schützen. Eine schreckliche
Katastrophe spielte sich ab. Ich sah die gewaltigen gelben Wogen, die schwimmenden
Trümmer der Kulturwerke und den Tod von ungezählten Tausenden. Dann verwandelte
sich das Meer in Blut. Dieses Gesicht währte etwa eine Stunde, es verwirrte mich
und machte mir übel. Ich schämte mich meiner Schwäche.
Es vergingen zwei Wochen, dann kehrte das Gesicht unter denselben Umständen wieder,
nur die Verwandlung von Blut war noch schrecklicher.
Eine innere Stimme sprach: "Sieh es an, es ist ganz wirklich, und es wird so sein;
daran ist nicht zu zweifeln."
Im Winter fragte mich jemand, was ich über die nächste Zukunft des Weltgeschehens
dächte. Ich sagte, ich dächte nichts, aber ich sähe Ströme von Blut. Das
Gesicht ließ mich nicht los.
Ich fragte mich, ob die Visionen auf eine Revolution hinwiesen, konnte mir das aber
nicht recht vorstellen. So zog ich den Schluss, daß sie mit mir selber zu tun
hätten und nahm an, ich sei von einer Psychose bedroht. Der Gedanke an Krieg kam
mir nicht.
Bald darauf, es war im Frühling und Frühsommer 1914, wiederholte sich dreimal
ein Traum, daß mitten im Sommer eine arktische Kälte hereinbräche und das Land
zu Eis erstarre. So sah ich z. B. die gesamte lothringische Gegend und ihre Kanäle
gefroren. Alles Land war menschenleer, und alle Seen und Flüsse waren zu Eis
erstarrt. Alles lebendig Grüne war erstarrt. Dieses Traumbild kam im April und
Mai und das letzte Mal im Juni 1914.
Im dritten Traum war wieder eine ungeheure Kälte aus dem Weltraum hereingebrochen.
Er hatte jedoch ein unvermutetes Ende: da stand ein blättertragender , aber
früchteloser Baum (mein Lebensbaum, dachte ich), dessen Blätter sich durch die
Einwirkung des Frostes zu süßen Weinbeeren voll heilenden Saftes verwandelt hatten.
Ich pflückte die Trauben und schenkte sie einer harrenden Menge.
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Der Traum auf S. 82 scheint mehr symbolischer Natur zu sein. Wer es lesen möchte:

https://stottilien.files.wordpress.com/2012/10/erinnerungen-traeume-gedanken.pdf

Freundliche Grüße

Dannylee


Gesamter Strang: