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I/62 gehört zur Weltenwende (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 12.01.2016, 16:33 (vor 3027 Tagen) @ mica (4072 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Mittwoch, 26.09.2018, 08:34

Hallo!

Ich weiche von meiner eigenen Ansage ab.

I.62
La grande perte las que feront les letres:
Auant le cicle de Latona parfaict,
Feu, grand deluge plus par ignares sceptres
Que de long siecle ne se verra refaict.

Der große Untergang/Ruin, ach was werden die Wissenschaften/Gelehrten anrichten:
Vor dem Zyklus/Kreis der Latona vollendet/gewiss,
Feuer, dazu große Flut durch ungebildete Zepter/Herrscherstäbe
Dass des langen Jahrhunderts sich nicht rückgängig gemacht sehen wird.

Muß man auch mal richtig übersetzen (Futur der Einfachheit halber ins Präsens übertragen):

La grande perte las que feront les lettres,
Auant le cicle de Latona parfaict:
Feu grand deluge plus par ignares ſceptres,
Que de long ſiecle ne ſe verra refaict.

Der große Verlust, Ermüdung, die die Wissenschaften1 machen,
Zuvor der Umlauf der Latona endet.
Feuer, große Flut2, zudem3 mit feurigen4 Szeptern,
Was über ein langes Zeitalter5 man nicht wiederhergestellt sehen wird.

1 Lat. „littera“ = „Buchstabe“. Der Plural „litterae“ heißt u. a. „Wissenschaft“. Dem entsprechend heißt das französische „lettres“ (Plural) soviel wie „Buchstaben“, „Briefe“, „Schreiben“, aber auch „Geistes-„ und „Literaturwissenschaften“.
2 Mfrz. „déluge“ = „Flut“, „Sintflut“, „Unheil“, „Massaker“ von lat. „diluvium“ („Überschwemmung“, aber auch die mythologische „Sintflut“).
3 Frz. „plus“ = „mehr“, „außerdem“.
4 Frz. „ignare“ heißt eigentlich „unwissend“ von lat. „ignarus“ („unwissend“, „unbekannt“). Im Zusammenhang der Zeile und vor dem Hintergrund des Briefes an Cäsar könnte aber auch das lateinische „igneus“ („feurig“) gemeint sein. Andernfalls könnte soviel wie „unwissende Herrschaft“ oder „Herrschaft der Unwissenden“ gemeint sein.
5 Lat. „saeculum“ = „Jahrhundert“, „Zeitalter“.

Zeile 1:

Nicht die Wissenschaften/Gelehrten richten einen Verlust an, sondern machen einen durch! Siehe den Brief an Heinrich II.:

"Schließlich wird einige Zeit später das Blut der Unschuldigen durch die Übeltäter, die etwas emporgekommen sind, reichlich vergossen werden. Dann wird durch große Fluten die Erinnerung an Dinge, die mit bestimmten Werkzeugen erhalten werden, einen unermesslichen Verlust erleiden, selbst die Wissenschaften."

Die Stelle "bestimmte Werkzeuge" ist phänomenal und wurde wohl noch nie korrekt verstanden. Im Original steht da: "la memoire des choſes contenues de tels inſtrumens" (wörtlich: die Erinnerung der von bestimmten Instrumenten/Werkzeugen enthaltenen/erhaltenen Dinge)
Unsere Vermutung: Nostradamus hat hier etwas umschrieben, für das es zu seiner Zeit noch keine adäquaten sprachlichen Wendungen gab.
Die Erinnnerung an Dinge, die mittels bestimmter Instrumente erhalten oder von bestimmten Instrumenten enthalten (contenir) werden. Mit Hinblick auf unsere heutige Zeit handelt es sich mit gewisser Wahrscheinlichkeit um die moderne Informationstechnologie, mit deren Scheitern auch ein Großteil des Wissens unwiderbringlich verloren geht, vor allem für die Wissenschaften.
Die Übeltäter, welche unschuldiges Blut vergießen, dürften die verbrecherischen Kader sein, die heute überall in unserer Zivilisation den Ton angeben und gerade wieder dabei sind, ganze Völkerschaften ins Verderben zu stürzen, unsägliches Leid von Millionen Menschen in Kauf nehmend.

Zeilen 2 bis 4:

Latona oder Leto ist eine Gestalt der antiken Mythologie, Tochter der Titanen Koios und Phoibe. Als sie mit Zeus Kinder zeugte, versuchte Hera aus Eifersucht die Geburt zu verhindern. Sie wies die Erde an, Latona keinen Platz unter der Sonne zur Geburt zu gestatten. Ziellos wanderte sie um die Welt, bedroht von chtonischen Monstern der Unterwelt.
Die Zeile steht für eine chaotische Zeit der Unstetigkeit und Unsicherheit. Sie wird begleitet oder ausgelöst von Meteoriteneinschlägen ("feurige Szepter"), Weltenbrand und einer neuen Sintflut. Die hochtrabenden Werke der Menschen werden vernichtet. Für eine lange Zeit wird der einstige Stand der Zivilisation nicht wieder erreicht werden.
Die Chaoszeit endet mit dem Verlust der Wissenschaften. Daher: Zuvor endet der Lauf der heimatlosen Latona.

Man beachte die Anmerkung zu "ignares", für das wir ein uns passender dünkendes Wort gewählt haben. Übersetzt man es als "unswissend" könnte damit aber die "Herrschaft der Unwissenden" gemeint sein, des modernen, vom Fortschrittswahn umfächelten Menschen, der wie ein unwissendes Kind an den Stellschrauben der Gesellschaft herumspielt und damit die Apokalypse heraufbeschwört. Dies ist eine unmittelbare Folge der Wissenschaften, bzw. des Planbarkeitswahns, in dem der Mensch ins Zentrum des Weltgeschehens sich setzend vermeint, über den Gesetzen des Lebens und der Geschichte zu stehen. Durch die ausgelöste Katastrophe erleiden logischerweise auch diese Wissenschaften einen Verlust.

Der ganze Vers hat seine Entsprechung auch in einer Stelle in der Vorrede an Sohn Cäsar:

"Ich stelle des weiteren fest, daß die Wissenschaften einen sehr großen und unvergleichlichen Verlust erleiden werden. Ich sehe, daß der Welt zuvor der allgemeine Brand bevorsteht, solche Fluten und so hohe Überschwemmungen, daß es kaum eine Region geben wird, die nicht von Wasser bedeckt ist.
Und es wird so lange Zeit dauern, daß das Wissen über Völker und Länder verloren geht, wenn nicht gar alles zugrundegeht.
Zudem wird vor diesen und folgenden Überflutungen in mehreren Gegenden so wenig Regen und vom Himmel ein solches Übermaß an Feuer und Steineregen fallen, daß nichts übrigbleibt, das nicht verzehrt wird.
Das geschieht, kurz gesagt, vor dem letzten Brand."

Auch hier:
Verlust der Wissenschaften, des Wissens sogar über die Namen der Völker und Länder für lange Zeit (I/62, Zeile 4). Dazu "feurige Szpeter"/Steineregen und Überflutungen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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