Sanduhr (500 B)

Prophezeiungen zum Dritten Weltkrieg

»Seltsam ist Propheten Lied, / Doppelt seltsam, was geschieht.« — Goethe


Feldpostbriefe des Andreas Rill (1914)

In seinen Feldpostbriefen schilderte der bayerische Soldat Andreas Rill 1914 seiner Familie die Vorhersagen eines prophetisch veranlagten Franzosen.

Erster Brief

Geschrieben am 24. August 1914

Meine Lieben! Habe Deine Karte erhalten und bin noch gesund, was ich auch von Euch allen hoffe. Sonst geht der Krieg weiter und vorwärts. Wir sind heute in Ruhe, und da will ich Euch von dem Komplizen schreiben, den ich im letzten Brief erwähnt habe. Ein sonderbarer Heiliger, denn es ist nicht zum Glauben, was der alles gesagt hat. Wenn wir wüßten, was alles bevorsteht, würden wir heute noch die Gewehre wegwerfen, und wir dürfen ja nicht glauben, daß wir von der Welt was wüßten.

Der Krieg — sagte er — ist für Deutschland verloren und geht ins fünfte Jahr, dann kommt Revolution, aber sie kommt nicht recht zum Ausbruch; der eine geht und der andere kommt; und reich wird man; alles wird Millionär, und soviel Geld gibt's, daß man's beim Fenster rauswirft und klaubt's niemand mehr auf.

Der Krieg geht unter der Fuchtel weiter und es geht den Leuten nicht schlecht, aber sie sind nicht zufrieden. Unter dieser Zeit — sagt er — wird der Antichrist geboren im äußersten Rußland, von einer Jüdin, und er tritt erst in den fünfziger Jahren auf. Dann sagte er, an dem Tage, wo Markustag auf Ostern fällt. Wann das sein soll, weiß ich nicht. Vor dem kommt ein Mann aus der niederen Stufe, und der macht alles gleich in Deutschland, und die Leute haben nichts Rechtes zu reden, und zwar mit seiner Strenge, daß es uns das Wasser bei allen Fugen raustreibt.

Mond (500 B)

Denn der nimmt den Leuten mehr, als es gibt, und straft die Leute entsetzlich, denn um diese Zeit verliert das Recht sein Recht, und es gibt viel Maulhelden und Betrüger. Die Leute werden wieder ärmer, ohne daß sie es merken. Jeden Tag gibts neue Gesetze, und viele werden dadurch manches erleben oder gar sterben. Die Zeit beginnt zirka 1932 und dauert neun Jahre, alles geht auf eines Mannes Diktat — sagt er — dann kommt die Zeit 1938; werden überfallen und zum Kriege gearbeitet.

Der Krieg dauert nicht ganz drei Jahre und endet schlecht für diesen Mann und seinen Anhang. Das Volk steht auf mit den Soldaten. Denn es kommt die ganze Lumperei auf und es geht wild zu in den Städten. Er sagte, man soll unter dieser Zeit kein Amt oder dergleichen annehmen, alles kommt an den Galgen oder wird unter der Haustür aufgehängt, wenn nicht an Fensterblöcke hingenagelt; denn die Wut unter den Leuten sei entsetzlich, denn da kommen Sachen auf, unmenschlich.

Die Leute werden sehr arm, und die Kleiderpracht hat ihr Höchstes erreicht und die Leute sind froh, wenn sie sich noch in Sandsäcke kleiden können. Vom Krieg selbst, sagt er, daß keiner was bekommt vom anderen, und wenn sich die Schweiz an Deutschland anschließt, dann dauert es nicht mehr lange, und der Krieg ist aus. Deutschland wird zerrissen, und ein neuer Mann tritt zutage, der das neue Deutschland leitet und aufrichtet. Wer das fleißigste Volk besitzt, erhält die Weltherrschaft, England wird dann der ärmste Staat in Europa, denn Deutschland ist das fleißigste Volk der Welt. Am Schluß kommt noch Rußland und fällt über Deutschland her, wird aber zurückgeschlagen, weil die Natur eingreift, und da wird in Süddeutschland ein Platz sein, wo das Ereignis sein sollte, wo die Leute von der ganzen Welt hinreisen, zuschauen.

Sanduhr (500 B)

Dann sagt er, daß der regierende Papst dabei sei beim Friedensschluß, muß aber zuvor in Italien fliehen, da er als Verräter hingestellt wird, und er kommt nach Köln, wo er nur einen Trümmerhaufen findet, alles kaputt. Und im Jahre 1943 kommt erst der Aufstieg. Dann kommen gute Zeiten. Auch von Italien sagt er, daß es gegen uns geht und in einem Jahr den Krieg erklärt und beim 2. Krieg mit uns geht. Italien wird furchtbar zugerichtet und viele deutsche Soldaten finden dort ihr Grab.

Wir sagen, der hat's doch nicht ganz recht, oder er spinnt. Ihr werdet darüber lachen, denn das ist doch nicht zum glauben. Der Mann sprach mehrere Sprachen; wir haben ihn ausgelacht, aber der Leutnant sprach mit ihm die ganze Nacht, und was er noch alles gesagt hat, könnt Euch nichts denken. Jetzt habe ich genug am Schreiben, und Ihr braucht da nichts zu glauben. Ich schreibe nur, damit Ihr seht, was es für Menschen gibt. Sonst weiß ich heute wenig, bin gesund, und morgen gehts weiter; man ist halt im fremden Land; hoffentlich geht der Krieg bald zu Ende und nicht, wie der sagte.

Was gibt's Neues zuhause, und sind schon wieder welche fortgekommen? Sonst habe ich noch keinen getroffen. Ich hoffe, der Brief wird Euch alle gesund antreffen; und gebt mir bald wieder Antwort. Die Adresse ist noch die gleiche. Haben die Leute schon bald alles Zuhause vom Feld, da die Leute doch fehlen jetzt mit dem Krieg? Kommt der Vater auch hie und da rauf...? Nun muß ich schließen und sende Euch allen die herzlichsten Grüße aus weiter Ferne und macht Euch keine Sorgen, es wird schon durchgehen. Viele Grüße an alle im Dorfe. Die werden sich den Krieg ganz leicht vorstellen. Aber da haben die Leute keine Ahnung.

Vorgestern Hauptmann Bauchschuß und viele verwundete Soldaten. Viele Grüße Euer Vater. Bald schreiben!

Schiff (700 B)

Zweiter Brief:

Frankreich, den 30. August 1914

Liebe Anna und Kinder! Habe endlich Euren Brief vom 17. mit Dank erhalten, und nun wird's schnell Zeit, einige Zeilen zu schreiben. Hoffentlich habt Ihr meinen Brief schon in Händen. Sonst gibt es nichts Neues bei uns. Man sagt, der Krieg ist bis Weihnachten zu Ende. Hoffentlich geht es Euch gut... Den Brief vom prophetischen Franzosen werdet Ihr auch schon haben. Da werde ich nicht fertig, was der alles gesagt hat. Denke immer an ihn. Es scheint fast unglaublich, und ich will noch einiges Euch mitteilen. Denn ob das wirklich kommen soll, ist wie ein Hirngespinst.

Da hat er immer wieder betont von den dunklen Männern, die dieses Unheil bringen sollen; und die sind in der ganzen Welt verteilt, an der Zahl sieben. Und die Zahl sieben hat eine große Bedeutung, und der Stuhl 12, den dieser Mann zur Zeit bekleidet, ist voll Schrecken und Morden. Er spricht und mahnt die Völker zur Rückkehr, aber alles umsonst. Die Menschen werden immer wieder ins Unglück getrieben und schlechter, und alles will nur Ware und Besitz haben.

Steht an der Jahreszahl vier und fünf, dann wird Deutschland von allen Seiten zusammengedrückt, und das zweite Weltgeschehen ist zu Ende. Und der Mensch verschwindet, und das Volk steht da und wird noch vollständig ausgeraubt und vernichtet bis ins Unendliche... Aber die Feinde stehen auch nicht gut miteinander... Die Dunklen werden bestrebt sein, die Völker mit großen Versprechungen zu beruhigen, und die Sieger kommen in das gleiche Ziel wie die Besiegten.

In Deutschland kommen dann Regierungen, aber sie können ihr Ziel nicht ausführen, da ihr Vorhaben immer wieder vereitelt wird. Der Mann und das Zeichen verschwinden, und es weiß niemand wohin; aber der Fluch im Innern bleibt bestehen, und die Leute sinken immer tiefer in der Moral und werden immer schlechter. Die Not wird noch viel größer und fordert viele Opfer.

Die Leute bedienen sich sogar aller möglichen Ausflüchte und Religionen, um die Schuld an dem teuflischen Verbrechen abzuwälzen. Aber es ist den Leuten alles gleich, denn der gute Mensch kann fast nicht mehr bestehen während dieser Zeit und wird verdrängt und verachtet. Dann erheben sich die Leute selbst gegeneinander, denn der Haß und Neid wachsen wie das Gras und die Leute kommen noch immer weiter in den Abgrund.

Sonne (800 B)

Die Besatzungen lösen sich voneinander und ziehen ab mit der Beute des Geraubten, was ihnen auch sehr viel Unheil bringt, und das Unheil des dritten Weltgeschehens bricht herein. Rußland überfällt den Süden Deutschlands, aber kurze Zeit, und den verfluchten Menschen wird gezeigt werden, daß ein Gott bestehe, der diesem Geschehen ein Ende macht. Um diese Zeit soll es furchtbar zugehen, und es soll den Leuten nichts mehr helfen, denn die Leute sind zu weit gekommen und können nicht mehr zurück, da sie die Ermahnungen nicht gehört haben.

Dann werden die Leute, die noch da sind, ruhig, und Angst und Schrecken wird unter ihnen weilen. Denn jetzt haben sie dann Zeit, nachzudenken und gute Lehren zu ziehen, was sie zuvor nicht gewollt haben. Am Schluß dieser Teufelszeit werden dann die geglaubten Sieger an die Besiegten kommen um Rat und Hilfe, denn auch ihr Los ist schrecklich, denn es liegt alles am Boden wie ein Ungeheuer. Er sagte, das soll im Jahre 1949 sein.

47 und 48 sollen die Jahre dieser wilden Einkehr sein. Wer weiß, ob wir bis dort noch leben, und es ist ja nicht zum glauben, und ich schreibe es nur, damit Ihr seht, was der alles gesagt hat, und von den Kindern erlebt die Zeit doch eines. Beim dritten Geschehn soll Rußland in Deutschland einfallen und zwar im Süden bis Chiemgau, und die Berge sollen da Feuer speien, und der Russe soll alles zurücklassen an Kriegsgerät. Bis zu Donau und Inn wird alles dem Erdboden gleich gemacht und vernichtet.

Die Flüsse sind alle so seicht. daß man keine Brücke mehr braucht zum Hinübergehen. Von der Isar an wird den Leuten kein Leid mehr geschehen, und es wird nur Not und Elend hausen. Die schlechten Menschen werden zugrunde gehen als wie wenn's im Winter schneit; und auch die Religion wird ausgeputzt und gereinigt. Aber die Kirche hält den Siegestriumph, sagt er.

In Rußland werden alle Machthaber vernichtet. Die Leichen werden dort nicht begraben und bleiben liegen. Hunger und Vernichtung ist in diesem Lande zur Strafe für ihre Verbrechen. Da muß man doch lachen über diese Reden; und wir lachten.

Aber er sagte, von uns erlebt's nur einer, und der wird an mich denken. Nun, was soll das werden? Es ist fast nicht glaubhaft. Im Jahre 1948 geht die Strafe Gottes zu Ende, und die Menschen werden sein wie die Lämmer und zufrieden wie noch nie. Und von Siegerträumen hört es auf, und es ist ausgestorben in den Ländern. Ich glaub, bis dahin leb ich nicht mehr. Macht Euch aber keine Gedanken darüber! Was gibt es bei Euch Neues? Wie gehts meiner Schwester? (Nachschrift): Die Buben werden lachen über den Schwefel von dem Mann.

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Waldaufseher Matousch Laschut (1958)

Er hatte im Jahre 1958 Gesichte, die Franz Grufik (Prag) aufzeichnete. Matousch sah eine Karte der Welt, worin die Gebiete der Guten in grün und jene, die mehr von bösen Menschen besiedelt waren, in gelber Farbe eingezeichnet waren, und die allmählich begannen, sich wellenförmig auszubreiten. Ein feuriger Regen verwischte die Konturen der Weltteile. Am Schluß war die ganze Welt gelb geworden. Explosionen blitzten auf, ein Feuerregen fiel und die ganze Welt stand in Flammen...

Zurück (450 B)


Mitar Tarabich (1829–1899), serbischer Prophet

Nach dem großen Krieg (2. Weltkrieg) wird Frieden regieren überall auf der Welt. Viele neue Staaten werden erscheinen, schwarze, weiße, rote und gelbe. Es gibt einen internationalen Gerichtshof, der den Ländern nicht erlaubt, sich gegenseitig zu bekämpfen. Der Gerichtshof wird über allen Königen sein. Wo ein Krieg beginnt, wird der Gerichtshof entscheiden, wird versuchen Haß und Töten in Liebe und Frieden zu verwandeln. Die Menschen, die zu dieser Zeit leben, werden mehr als glücklich sein.

Nach einer Weile werden alle großen Könige und so gut wie alle kleinen, anfangen ihren Respekt für den Gerichtshof zu verlieren, während sie tun, was immer ihnen gefällt. Viele kleine Kriege werden beginnen, deswegen. Tausende über Tausende werden sterben, doch es wird keine großen Kriege geben.

Es gibt ein paar Kriege rund um das Königshaus Israel, aber früher oder später wird der Frieden sogar dorthin kommen. In diesen Kriegen kämpfen Brüder gegen Brüder; dann machen sie Frieden und küssen einander, aber ihr Haß ist geblieben. Alle diese Kriege sind verursacht wurden durch die großen Königshäuser, wegen ihrer Bosheit. Die, die kämpfen und sich gegenseitig töten, tun das nur wegen ihrer blinden Dummheit.

In unserem Land (Serbien) wird Frieden und Wohlstand eine lange Zeit andauern. Viele Generationen werden in Frieden geboren und sterben in Frieden, kennen Krieg nur aus weisen Büchern, vom Hörensagen und verschiedenen fremden Erscheinungen.

Unser Königshaus wird stark sein und respektiert und geachtet von jedem. Die Leute werden nur weißes Brot essen. Jeder wird herumreiten in Karren ohne Ochsen. Menschen werden in den Himmel reisen, sehen herunter auf unser Land, als ob sie die doppelten Taraberge erklettert haben.

Serbien wird, während ein Mann mit blauen Augen auf einem weißem Pferd regiert, florieren. Dieser wird nach Serbien kommen und eine Art neuer Religion bringen. Er wird unseren Thron besteigen und er wird stark und gesund sein. Er lebt ein langes Leben, wird hundert Jahre alt. Er wird sehr gerne zur Jagd gehen und einmal wird er unglücklicherweise von seinem weißen Pferd fallen und so sein Bein verlieren. An dieser Wunde wird er sterben, nicht wegen seines hohen Alters.

Mond (500 B)

Nach ihm wird unser Land regiert durch alle Arten von Kommissionen, doch es wird nie wieder so wie es war. Selbst wenn die Leute in unserem Königreich Elend und Hunger vergessen und in großen Wohlstand leben, wird der Bruder wieder anfangen zu hassen und böses zu denken über seinen Bruder.

An unseren Grenzen wird eine neue Nation erscheinen. Sie wird wachsen wie Gras nach einer Überschwemmung, sie wird gut und ehrlich sein und sie wird auf unseren Haß mit Vernunft antworten. Man wird sich gegenseitig achten wie Brüder. Und wir denken, mit unserem Wahnsinn, wir wissen alles und könnten etwas machen gegen sie. Und wir werden sie mit einem neuen Schicksal von uns taufen, aber all das wird vergebens sein. Großen Ärger wird es geben, weil diese Nation tapfer sein wird.

Viele Sommer wird dieser Ärger anhalten und niemand wird fähig sein, ihn zu stoppen, weil diese Nation wachsen wird wie Gras. Jemand wird viele Sommer nach dir geboren [Anmerkung: er sprach mit dem Priester Zaharic], wird ehrlich und intelligent sein, er wird mit denen in Frieden handeln. Wir werden in Frieden leben — sie dort, wir hier und dort. [Anmerkung: Wenn Tarabich sagt »sie dort, wir hier und dort«, meint er die aktuelle Situation in der Krajna-Region in Kroatien. Als er sagt »sie«, meint er die Kroaten, denn die Kroaten leben nur in Kroatien, während die Serben in Serbien und Kroatien (Krajna) leben.]

Du siehst, Pater, wenn die Welt nach dem zweiten Weltkrieg anfängt in Frieden und Überfluß zu leben, wird das alles nur eine Illusion sein, weil viele Gott vergessen. Und sie werden nur ihre eigene menschliche Intelligenz anbeten. Und wie du weißt, mein Pater, was ist die menschliche Intelligenz verglichen mit Gottes Wille und Wissen? Nicht einmal ein einziger Tropfen im Ozean.

Die Menschen werden einen Kasten bauen und in ihm eine Art technische Vorrichtung mit Bildern, aber sie werden nicht fähig sein, mit bereits Toten zu kommunizieren. Mit Hilfe dieses Bilderkastens sind die Menschen fähig, alles, was passiert in der Welt, zu sehen.

Menschen werden Brunnen bohren tief im Boden und Gold ausgraben, das ihnen Licht, Geschwindigkeit und Kraft gibt, und die Erde wird Tränen vergießen vor Schmerzen, weil viel mehr Gold an der Oberfläche ist, als im Inneren. Die Erde wird leiden wegen dieser offenen Wunden. Anstatt in diesen Feldern zu arbeiten, werden die Leute überall graben, an richtigen und falschen Plätzen, aber die wahre Kraft wird um sie herum sein, nicht fähig, ihnen zu sagen »komm, nimm mich, siehst du nicht, daß ich hier bin, um dich drumherum.« Erst nach vielen Sommern werden sich die Leute an diese wahre Kraft erinnern und dann werden sie merken, wie dumm es war, all diese Löcher zu graben. Diese Kraft wird auch in den Menschen sein, aber es wird eine lange Zeit dauern, bis sie es entdecken und nutzen.

Sanduhr (500 B)

So werden die Menschen eine lange, lange Zeit leben, nicht fähig, sich selbst zu kennen. Da wird es viele lernende Menschen geben, die werden lernen von ihren Büchern und denken, sie wissen alles und können alles. Sie werden das große Hindernis sein für diese Verwirklichung, aber einmal bekommen sie dieses Wissen. Dann werden sie sehen, was für eine Art Wahnsinn es war, als sie ihren lernenden Menschen zuhörten. Wenn das passiert ist, werden die Leute traurig sein, weil dieses Wissen nicht eher entdeckt wurde, denn dieses Wissen ist so einfach.

Die Menschen werden viele dumme Dinge tun, denken, daß sie alles wissen und tun können und sie werden nichts wissen. Weise Menschen werden im Orient erscheinen und ihre Weisheit verbreiten über alle Meere und über alle Grenzen, aber die Leute werden ihrer Weisheit lange Zeit nicht vertrauen. Diese wirkliche Wahrheit werden sie für eine Lüge erklären.

Ihre Seelen werden nicht vom Teufel besessen sein, doch von etwas viel schlimmeren. Sie werden glauben, daß ihre Einbildung die wirkliche Wahrheit ist, obgleich sie keine Wahrheit in ihren Köpfen haben. Hier zu Hause wird es dasselbe sein wie überall auf der Welt. Menschen werden anfangen, saubere Luft und diese göttliche Frische und all die göttliche Schönheit zu hassen. Niemand wird sie zwingen das zu tun, es ist ihr eigener freier Wille.

Hier in Kremna werden viele Felder Wiesen werden, und viele Häuser werden verlassen sein. Und die, die sie verlassen haben werden zurückkommen, um sich zu heilen durch Atmen frischer Luft. In Serbien wird es nicht mehr möglich sein, einen Mann von einer Frau zu unterscheiden. Alle werden gleich angezogen sein. Die Katastrophe wird aus dem Ausland zu uns kommen und die längste Zeit bei uns bleiben. Ein Stallknecht wird eine Braut nehmen und keiner wird wissen, wer ist wer. Die Leute werden verloren sein und immer unvernünftiger Tag für Tag. Sie werden geboren und wissen nicht, wer ihr Großvater und ihr Urgroßvater ist. Die Menschen werden denken, daß sie alles wissen, aber sie wissen nichts.

Die Serben werden sich voneinander trennen und sie werden sagen: »Ich bin kein Serbe, ich bin kein Serbe.« Der Unheilige wird die Nation unterwandern und sich mit serbischen Schwestern, Müttern und Weibern betten. Er wird die schlechtesten Nachkommen zeugen unter den Serben, seit Beginn der Welt. Nur Schwächlinge werden geboren und niemand wird stark genug sein, einen wahren Helden zu gebären.

Zu einer Zeit werden wir verschwinden aus diesem unseren Land. Wir werden nach Norden gehen und dann merken, wie dumm unsere Tat war und wieder zurückkehren. Wenn wir zurückkommen, werden wir weise sein und den Unheiligen davonjagen, um ihn in Gottes Namen nie mehr wieder zu sehen.

Schiff (700 B)

Die ganze Welt wird von einer fremden Krankheit geplagt und niemand wird fähig sein ein Mittel zu finden; jeder wird sagen, »ich weiß, ich weiß« aber niemand wird irgendetwas wissen. Die Menschen werden denken und denken, aber sie finden das richtige Mittel nicht, das mit Gottes Hilfe zu finden ist, überall und in allem.

Die Menschen werden in andere Welten reisen und dort leblose Wüsten finden und, Gott vergib ihnen, sie werden denken, daß sie es besser wissen als Gott selbst. Da werden sie nichts sehen, außer dem ewigen Frieden Gottes, aber sie werden mit ihren Herzen und Seelen Gottes ganze Schönheit und Kraft fühlen. Sie werden mit ihren Schiffen zu Mond und Sternen fahren. Sie werden nach Leben Ausschau halten, aber dem unseren ähnliches Leben werden sie nicht finden. Es wird da sein, aber sie werden nicht fähig sein, es zu verstehen und nicht sehen, daß es Leben ist.

Einer, der dorthin ging, Gott vergib ihm, glaubte nicht an Gott, war aber eine ehrenvolle und anständige Person. Er wird sagen, wenn er zurückkommt: »Oh ihr Leute, die ihr Gottes Namen mit Zweifel erwähnt, geht dahin, wo ich war, dann werdet ihr Gottes Geist und Kraft sehen.« Die meisten Menschen werden wissen, die wenigsten werden lieben und sich einander achten. Der Haß wird so groß zwischen denen, daß sie mehr achten auf ihre verschiedenen technischen Dinge als auf ihre Verwandten. Der Mensch wird seinem technischen Ding mehr vertrauen als seinem ersten Nachbarn.

Unter den Menschen einer Nation im fernen Norden wird ein kleiner Mann erscheinen, der die Menschen über Liebe und Mitleid unterrichten wird, aber es gibt viele Heuchler um ihn herum und er wird viele Höhen und Tiefen haben. Nicht einer dieser Heuchler wird wissen, was wahre menschliche Anmut ist. Die Bücher dieses Mannes werden übrigbleiben und alle Worte, die er sagte; und dann werden die Leute sehen, wie sie sich selbst täuschten.

Die, die verschiedene Bücher mit Zahlen lesen und schreiben (Terminkalender), werden denken, daß sie fast alles wissen. Diese lernenden Menschen werden ihr Leben nach diesen Berechnungen führen und sie werden genau nach diesen Zahlen handeln, die dort stehen. Die Bösen werden böse Taten tun. Sie hinterlassen giftige Luft und Wasser und verbreiten Pestilenz über Seen, Flüsse und Erde, die Menschen werden plötzlich anfangen zu sterben an verschiedenen Leiden, und anstatt nach Weisheit Ausschau zu halten werden sie anfangen, nach Meditation zu suchen. Die Guten und Weisen werden sehen, daß der ganze Aufwand und diese schwere Arbeit nicht einen Pfennig wert ist und daß das die Zerstörung der Welt voranbringt.

Wenn sie anfangen zu meditieren, werden sie Gottes Weisheit näher sein, aber es wird zu spät sein, weil die Bösen schon die ganze Erde verwüstet haben und die Menschen werden anfangen in größeren Ausmaßen zu sterben. Dann werden die Leute aus den Städten fliehen aufs Land und die Berge mit den drei Kreuzen aufsuchen und dort werden sie fähig sein zu atmen und Wasser zu trinken.

Sonne (800 B)

Die, die entkommen, werden sich und ihre Familien retten, aber nicht für lange, weil ein großer Hunger kommen wird. Es gibt einen Überfluß an Nahrung in Städten und Dörfern, aber diese Nahrung wird vergiftet sein. Viele werden essen wegen des Hungers und werden sofort sterben. Die, die fasten bis zum Ende, werden überleben, weil der heilige Geist sie retten wird und sie werden Gott nahe sein.

Die Menschen, die diesen Krieg führen, haben ihre Wissenschaftler, die verschiedene fremde Kanonenkugeln erfinden. Wenn sie explodieren, diese Kanonenkugeln werden sie, anstatt zu töten, einen Fluch über alles Leben werfen, über Menschen, Armeen und alles Leben. Dieser Fluch wird sie schlafend machen und sie schlafen anstatt zu kämpfen, und danach finden sie ihren Verstand wieder.

Wir [Serbien] werden nicht mitkämpfen in diesem Krieg, aber andere werden sich bekämpfen über unseren Köpfen. Brennende Menschen werden vom Himmel über Pozega fallen. Nur ein Land am Ende der Welt, umgeben vom großen Wasser, größer als unser Europa, wird in Frieden leben, ohne irgendwelchen Ärger. Auf oder über ihm wird nicht eine einzige Kanonenkugel explodieren!

Die, die fliehen werden und sich in den Bergen mit den drei Kreuzen verstecken, finden Schutz und werden gerettet werden, um in Überfluß, Glück und Liebe zu leben, weil es dann keine Kriege mehr gibt.

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Der blinde Jüngling von Prag (14. Jahrhundert)

1.   O ihr Kaiser, Könige und Fürsten. O ihr armen Leute im Lande, es wird eine Zeit kommen, da werdet ihr wünschen, nicht geboren zu sein.

2.   So viele Leute wird es geben, daß kein Brot mehr für sie da ist, aber die einen werden fressen und die anderen werden verhungern.

3.   Böhmen wird die Herrscher wechseln wie der feine Herr das Hemd.

4.   Ein und noch eine und eine halbe Zeit werden über Böhmen fremde Herrscher sein.

5.   Die Menschen werden einander nicht mehr mögen. Wenn einer sagt: Ruck ein wenig, und der andere tut es nicht, ist es sein Tod.

6.   In einer Zeit, in der einer länger denn sechzig Jahre Herr über Böhmen war, wird durch einen Fürstenmord ein großer Krieg entstehen.

7.   Wird einmal ein Krieg kommen und alles anders werden. Dann fallen die Kronen.

7a. Dann werden die gekrönten Häupter wie die Äpfel von den Bäumen fallen.

8.   Wenn im großen Krieg jeder gegen jeden ist, dann beginnt die Zeit, da der Schrecken unser Land nicht mehr verlassen wird.

9.   Dann sind die Burgen verödet, und die hohen Herren greifen zum Pflug.

10. Von da an wird es nicht mehr sein dürfen, daß sich die Leute auf der Welt verstehen.

11. Sie werden keine Ruhe geben, bis der böhmische Löwe wieder selber herrscht und niemandem untertan ist.

12. Zwei Völker werden in Böhmen leben.

13. Zwischen Böhmens Bergen wird ein Volk dem anderen nach dem Leben trachten.

13a. Das herrschende Volk wird dem anderen nach dem Leben trachten und ihm keine Freiheit gönnen.

14. Dann aber kommt einer, der wird die Geißel schwingen über Prag.

14a. Bis ein Mächtiger kommt.

15. Dann werden die Herren in Prag dem zweiten Volke die Freiheit aus dem Fenster zuwerfen, aber zu spät.

16. Es kommt abermals ein großer Krieg zwischen den Völkern der Erde.

Mond (500 B)

17. Es wird nicht der letzte Krieg sein, aber er wird anfangen die letzten Zeiten.

18. Um Böhmen herum wird ein großer Trümmerhaufen sein, denn es wird Feuer hageln.

19. Deutschland wird ein Trümmerhaufen sein, und nur das Gebiet der blauen Steine wird verschont bleiben.

20. Wenn die Kirschen blühen wird alles vorbei sein.

20a. Der große Krieg wird zu Ende gehen, wenn die Kirschen blühen.

21. In Böhmen aber wird der heimliche Brand nicht ausgehen.

22. Solange die Kirschen reifen, möchte ich kein Deutscher sein.

23. Wenn aber die Kirschen reif sind, möcht ich kein Tscheche sein.

24. Zweimal wird das Böhmerland gesiebt werden, das erstemal bleiben nur so viele Deutsche, wie unter einer Eiche Platz haben.

25. Die eine andere Sprache reden, werden das Land verlassen.

26. Wieder wird der böhmische Löwe das Land beherrschen, aber sein Glanz ist zu Ende.

27. In Böhmen wird nur noch ein Volk leben.

28. Und immer wird noch Blut fließen unter den Brüdern.

29. Ein neuer Krieg wird ausbrechen, dieser wird der kürzeste sein.

30. Das Volk in Böhmen wird durch den Krieg vernichtet, und alles im Land wird verschüttet werden.

31. Die Menschen werden die Welt vernichten und die Welt wird die Menschen vernichten.

32. Zweimal wird das Böhmerland gesiebt werden: das zweite Mal werden nur soviel Tschechen übrig bleiben, die auf einer Hand Platz haben.

Sanduhr (500 B)

33. Aber es wird nicht eher Friede in Europa sein, ehe nicht Prag ein Trümmerhaufen ist.

34. Abermals zur Kirschblüte wird Prag vernichtet werden.

35. Eine Sonne wird stürzen und die Erde beben.

36. Die Rache kommt übers große Wasser.

36a. Über das große Wasser wird der Krieg kommen, und die eisernen Rosse werden Böhmens Erde zerstampfen.

37. Wenn zum zweiten Male die Kirschen reifen, werden die Vertriebenen aus Böhmen traurig wieder zu ihren Herren, ihren Webstühlen und Feldern zurückkehren.

38. Aber nur wenige werden es noch sein.

39. Und diese Wenigen werden einander fragen: Wo hast du gesteckt, und wo du?

40. Und das Land der Bayern hat viel zu leiden.

41. Aber bald wird man Gott loben, daß es nicht schlimmer gewesen ist.

42. Es wird alles so kommen, weil die Menschen Gott verlassen werden, und Gott wird sie verlassen und läutern.

43. Wenn sie meinen, Gottes Schöpfung nachmachen zu sollen, ist das Ende da.

44. Es dauert nicht länger, als man dazu braucht, Amen zu sagen.

45. Die wilde Jagd braust über die Erde.

46. Die Totenvögel schreien am Himmel.

47. O ihr Mächtigen und Gewaltigen, ihr werdet kleiner sein als der arme Hirt.

48. Wann es kommt? Es wird lange dauern und noch viel Wasser die Moldau hinabrinnen. Von uns wird niemand mehr etwas wissen, und der Hirte wird seinen Stecken in den Boden stoßen und sagen: Hier hat Prag gestanden. Wenn es aber kommt, dann wird es einfahren wie ein Blitz in den Ameisenhaufen, und es wird auch den Hirten nicht verschonen.

49. Über die Welt wird ein neues Zeitalter kommen, das man das goldene nennen wird.

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Die Sybille von Prag (17. Jahrhundert)

Die Menschheit ist vermessen. Sie wollen Gott übertrumpfen. Grausamen Herzens säen sie einen Pilz, dessen Samen sie vom Himmel auf die Erde werfen. Groß wird die Furcht und reicht bis zu den Wolken und der Pilz überschattet weites Land. Aber der Pilz ist giftig, und Tausende sterben einen qualvollen Tod (Atombombe). Den Leichen werden die Kleider vom starren Körper gerissen und die Lebenden decken ihn mit ihren eigenen Blößen. Hunger, Kälte, Wind und Regen peinigen die Menschheit, so daß viele von ihnen toll werden. Schmach liegt über ihren Landen und die Menschheit ist unfähig, sie abzuschütteln.

Finsternis ist in die Herzen eingezogen. Die Menschen sind so seltsam. Jeder kennt das Unheil, das der Menschheit und der Welt droht. Alle hassen, keiner will Gottes Allmacht glauben. Sie bauen einen Turm aus Stahl und Wasser und glauben damit das All zu erobern. Die Menschen werden ob ihrer Vermessenheit schwer zu büßen haben. Unter dem Meere wühlen sie wie Würmer.

Seltsame Zeiten, seltsame Menschen füllen die Welt. Niemand ist wahrlich glücklich. Die Natur wird geschändet und der Menschen Geist fühlt sich erhaben über das All. Eine Kugel, getrieben vom Wasser, rollt über die Erde. Sie könnte Segen bringen, doch sie bringt nur Not. Ein kleines Land wird groß, denn wieder wird ein Mensch geboren, der groß ist in der Macht des Alls. Millionen werden die Hände nach ihm ausstrecken, und er wird stark sein, die Not zu bannen. Auch ihm wird eine dunkle Macht ein Ende setzen, und eine Platte aus schweren Eisen wird den Wurm zerdrücken. Nochmals besinnt sich die Menschheit und sie kämpft einen verzweifelten Kampf, doch auch ihnen ist die Ungerechtigkeit heiliges Mittel. Spät, aber doch gelangen sie zur Einsicht.

Schiff (700 B)

Im Osten steigt ein stolzer Adler in den blauen Himmel. Goldene Felder wiegen sich im Winde und glückliche Menschen bewohnen die Häuser. Frohes Kinderlachen erfüllt den weiten Raum. Ein Mensch durcheilt die Luft, wie von Engelsflügeln gehalten, und er spendet Segen mit beiden Händen den Ländern, die er überfliegt. Stäbe werden sie in den Händen halten, die Nutzen und Freude, gewandelt aber auch Tod und Verderben spenden können. Kugeln werden sie formen, die sie schlucken, wenn sie hungrig sind. Dennoch aber werden sie nicht satt, denn die Strahlen machen ihren Leib noch hungriger.

Eine farbige Kiste wird der Menschheit helfen, ihr den Schoß der Erde zu öffnen. Aber Gift und Feuer wird ihre Ernte sein, und schwer wird es ihnen ankommen, den Schoß wieder zu schließen. Glühende Luft werden sie sich nutzbar machen und das Eis des Nordens wird zerfließen und das Land urbar sein. Ich sehe sie ein kleines, kantiges Ding in ihren Händen halten, das ihnen Auskunft gibt über alles, was sie wissen wollen. Auf einer weißen Fläche, entsprungen einem kleinen Kasten, sieht man Mensch und Tier, Berg und Tal. Liebliche Musik begleitet die Bilder und die Menschen freuen sich herzlich. Aber all die Freude nützt ihnen nichts. Tränen werden wieder aus ihren Augen fließen und sich zu einem reißenden Strom vereinen. Gottes Stimme wird aus der Luft ertönen und zitternd wird die Menschheit ihre Knie beugen.

Froher und freier wird die Menschheit werden, aber um vieles ärmer. Die Schafe werden lernen, ihren Geist zu brauchen und werden Lüge und Dogma verdammen. Und die Arbeit ihres Geistes wird die Arbeit ihrer Hände vertreiben. Die Felder werden ein Vielfaches dessen tragen, was heute großer Segen ist, und die Menschheit wird ihr Tagwerk in vier Stunden verbringen. Wieder wird es Überraschungen geben, denn ganz eigenartige Sachen werden sie ersinnen, um den Menschen zu helfen. Auf der Straße wird es Wagen geben, die schneller als alles andere sind und doch keine Räder tragen. Die Kleider werden sie aus Glas und Erde weben und diese werden halten ein ganzes Leben lang. Die Nacht werden sie zum Tage machen, denn geschlungene Glasröhrchen werden taghelles Licht spenden.

Die Menschen werden noch immer nicht zufrieden sein und da sie die Erde erobert haben, werden sie sich nach den Sternen sehnen. Freveln werden sie wider Gott, denn selbst die Menschen werden sie künstlich erzeugen. Diese künstlichen Menschen sind aber arm an Geist, denn sie haben nur wenig Hirn, aber sie sind stark und widerstandsfähig, so daß eine neue Zeit der Sklaverei kommen wird.

Neue Religionen werden sie ersinnen, und dort, wo heute die Statue des heiligen Wenzel steht, wird ein hoher Turm einen neuen Tempel krönen. Prächtig wird dieser Turm sein, aus Gold und Silber erbaut. —  Noch dauert deine Herrschaft, mein geliebtes Prag, aber auch dir schlägt einst die letzte Stunde. Aus dem Osten wird ein Drachen kommen, schrecklich anzusehen, denn aus seinen neunmal neunundneunzig Augen werden tödliche Blitze sprühen, und seinem weit geöffneten Maule entströmt giftiger Odem.

Prag, mein liebes Prag, du wirst ein selten grausam Ende finden. Ein Hauch durcheilt deine Gassen, süß und warm; erstaunt werden ihn die Menschen fühlen. Mit grausig verzerrtem Gesichtern legen sich Tausende zur Ruhe und frösteln trotz der Wärme.

Sonne (800 B)

Es geht dem Ende zu. Zehn dumpfe Schläge der letzten Kirche dröhnen in der Luft. Langsam und trübe wälzen sich die Fluten der Moldau dahin, — ein fruchtbarer Orkan braust über das Land, über die Stadt. Gelbgraue Staubwolken und schwere, giftige Schwaden nehmen Mensch und Vieh den Atem. Der Hradschin steht in Flammen, in der Stadt bersten die Mauern, überall wütet das Feuer. Die Erde bebt, geschüttelt vom dumpfen Beben, tiefe Klüfte öffnen sich, verschlingen Totes und Lebendiges. Die Gräber öffnen sich wie von Geisterhänden durchwühlt, und die Skelette lächeln ein grausames Lachen.

Alles versinkt in der unergründlich schwarzen Tiefe. Vom Vyschrad kommt ein ungeheurer Feuerball daher, Felsen fliegen durch die Luft und alles lodert das Feuermeer. Alles, was der Fleiß der Menschen geschaffen hat, liegt in Schutt und Asche, man hört nur mehr das Brausen des Sturmes. Das Leben ist erloschen, ich sehe nur Trümmer und Leichen. Langsam verziehen sich die Wolken, nur dort, wo einst der stolze Dom stand, sehe ich einen blutigroten Feuerball. Es ist vorbei! Prag, dein Schicksal hat sich erfüllt! Wo sind deine Häuser, stolze Stadt? Warum spülen trübe Fluten die Gestade öder Heide? Grausig Gewürm läßt Leib und Geist erschauern. Unkraut und Sumpf, voll giftigen Odems, beherrscht die Landschaft. Ist das die Ernte der menschlichen Saat?

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Fuhrmannl (1691–1763)

Der böhmische Bauer Josef Naar, genannt »Fuhrmannl«, lebte in Robschitz, in der Nähe von Pilsen. Als Fuhrmann kam er weit herum und sprach oft von einem großen Krieg, und meinte, wer den überlebe, der muß einen eisernen Schädel haben.

»Der Bauer wird sich wie der Bürger und der Bürger wie der Adelsherr kleiden. Auch die Weiber wollen dann alle Tage anders gekleidet sein, bald kurz, bald lang; selbst in Mannskleidern werden sie gehen und so verschiedene Farben haben, daß man sich wundern wird. Die Weiber werden die Haare bald gestutzt, bald sonderbar geringelt haben, alle Jahre anders. Was sie heute anziehen, werden sie morgen wegwerfen oder alle Tage umändern. Sie werden ihren Körper nackt zur Schau tragen, um den Männern zu gefallen. Die allerschlimmste Zeit kommt, wenn die Frauen Schuhe tragen, unter denen man durchsehen kann. Es werden so viele verschiedene Steuern aufkommen, daß die Obrigkeiten nicht mehr wissen, was für Namen sie ihnen geben sollen. Den großen Krieg werden nur wenige Menschen überleben. Die Umgebung von Pilsen wird eine große Rolle spielen. Wer nicht wenigstens zwei Meilen von diesem Ort entfernt ist, soll auf Händen und Füßen wegkriechen, weil alles weit und breit in Grund und Boden vernichtet wird.«

Vorzeichen des großen Weltkrieges sind: »Wenn auf dem Weg im Wald Schranken stehen und er mit hölzernen Schlössern gesperrt sein wird.« — »Der christliche Glauben wird so klein werden, daß er sich unter einem Birnbaum wird stellen können, er wird aber wiederum siegen. Die Pfarrer werden zuerst den Glauben schwächen. Man wird mit dem Finger auf sie zeigen, so daß sie sich versteckt halten werden. Wo heute sieben Pfarrer sind, da wird nur mehr einer sein.«

»Eiserne Straßen werden durch den Böhmerwald und herum gebaut, und die Menschen werden auf feurigen Wagen fahren. Die letzte 'fliegende' Straße wird durch den Kubani-Berg (1362 m hoch) gebaut werden. In den Häusern werden die Füchse und Hasen ein- und ausgehen und bei den Fenstern werden überall Brennesseln herauswachsen. Die Stadt Prag wird zerstört werden. Das ganze Böhmerland wird menschenleer sein. Da werden von weit und breit Leute kommen, um das zu sehen.«

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Wladyslaw Biernacki (um 1980)

Er gilt als Seher von Papst Johannes Paul II. Über den Dritten Weltkrieg und die Finsternis sagte er:

Es wird die Hölle auf Erden sein. Seine schrecklichste Phase wird dreieinhalb Monate dauern. Der Dritte Weltkrieg wird in Italien beginnen. Dort wird eine blutige Revolution ausbrechen, die in der Vatikanstadt selbst ihren Anfang haben wird. Innerhalb weniger Stunden wird die Erde von immer stärker werdender Dunkelheit umgeben sein, bis zur totalen Finsternis. Aber es wird nicht das Ende der Welt sein, nur eine noch nie dagewesene weltweite Katastrophe, die sich die Menschheit selbst zuzuschreiben hat. Die Finsternis wird drei Tage währen, wobei jedermann im Hause bleiben, den Rosenkranz beten und niemandem die Tür öffnen soll. Das einzige Licht, das in dieser Zeit zu sehen sein wird, wird von geweihten Kerzen kommen.

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Madame Sylvia (1934)

»Lehnt ab, was ihr gelernt von euren Vätern. Es ist vorbei! Rußland, der Osten triumphiert!«

»Mit goldenen und roten Fahnen wird der Osten gegen den Westen aufbrechen und ihn überschwemmen.«

»Und die Erde bebt und kracht in allen Fugen, und die Zeit wird kommen, wo die Menschen stöhnen in Drangsal, Qual und Pein. Die Tiere fliehen und wollen sich verbergen, und die Berge wanken und die Wälder stürzen. Die Fluten, sie ergießen sich und die Ewigkeit bricht an.«

Folgender zusammengefaßter Auszug stammt aus dem Buch: »Sylvia, Trance und Gesichte« von Dr. F. Liesche: »Nichts wie Tod und Zerstörung. Unsere lichten Käfte reichen nicht aus im Kampf mit den dunklen Mächten. Das werdende Erhabene liegt im Staub, denn die Menschen, taub und blind in ihren Betten, wollen nicht hören, ehe nicht ein Schrei zum Himmel dröhnt. Raserei, Wahn! Ich sehe den Vatikan brennen. Er lodert, ein Flammenmeer. Oh diese Trümmer! Nur zwei Gesetzestafeln sehe ich noch aufrecht und wolkenumhüllt.

Mond (500 B)

Zwei Tote sehe ich am Wege. — Zwei Kolosse am Boden, furchbares Ringen, Klagen und Trümmer und Rauch. Wo ist die Sonne? Wo ist der Tag? Wo ist Gott und die Hilfe? Es ist so finster auf Erden. Die Hölle ist aufgetan, die Hölle der Gedanken. Die Welt ist ohne Stützen. Das Herz der Welt, es bricht entzwei, und doch ersteht es neu — ich kann's nicht fassen! — Die Erde atmet, wälzt sich um, und es werden Erdteile und Inseln vergrößert wieder erscheinen, unter furchtbaren Katastrophen andere Teile in sich zusammenfallen oder weggeschwemmt werden.«

»In Europa wird viel geschrieben, bürokratischer Wust, Berge von Akten. Kleine Schreiber sitzen darauf. Alles rast schneller und schneller, als wenn man durch Geschwindigkeit dem Bazillus der Dummheit Herr werden könnte. Das Jahr des Bebens ist gekommen, alles zittert in der Welt. Ihr armen Massen, ihr könnt nicht lieben, könnt nur hassen in euren elend kleinen Seelen. In ganz Europa wird die Verständigung eintreten und sogar England an die Seite Deutschlands treten, sobald man allgemein erkennen wird, daß der Deutsche als Siegfried gegen den Drachen mit dem Schwert in der Hand, gegen den Bolschewismus zu Felde ziehen soll.«

»Europa wird der Einheitsstaat genannt, ein Volk nicht Völker mehr, es sind Menschen, Seelen, keine Nationen. Ich sehe eine Flagge — weiß. In der Mitte Europas — Ein Turm. Die Landkarte ist weiß, die ich einst blutüberzogen sah.«

»Nur einer steht ganz groß und herrlich: Er kommt aus den Bergen, von einem Volk, das einst verschwand, vor langen, langen Zeiten. O, heilige Berge Asiens, auf euren Spitzen lodert schon die Fackel, die einst den Weltbrand wird entfachen!«

»Der Süden schlägt unheimlich um sich, weit über Europa hinaus. Der Osten, der sich selbst verkehrt, wetzt nach drei Richtungen hin das Schwert, Rußland in der Agonie im Wiederaufstieg in sich selbst. Im Norden vereint zwei Staaten in Treue. England wird ein Bannerträger jenes Glaubens, den wir Christentum nennen. Ein neues England wird geschaffen. Eine Weltsprache wird geschaffen, die mit einem Zauberschlag  jeden die Sprache des anderen verstehen läßt. Eine Brücke ist sie nach der plötzlichen Erkenntnis, daß auf magischer Grundlage eine Ähnlichkeitswurzel in sämtlichen Sprachen der Erde liegt.

Sanduhr (500 B)

O, wunderbares Geheimnis, das gelöst wird vom großen und einsamen Denker im Süden jener Berge. Inzwischen ist ein phänomenales Lexikon erfunden worden, das sich statt der Buchstaben der Ziffern bedient und internationale Verständigungsmöglichkeiten auf simpelster Grundlage verschaffen kann. Die Sprache wird euch einst durch Eingebung klar werden. Das neue Zeitalter wird euch vom Sprechen eurer Zunge befreien, denn ihr werdet erfühlen, was die Gedanken anderer wollen.«

»Das Land, in dem die Swastika mit dem Hakenkreuz in einem Zeichen vereinigt ist, ist bestimmt, einst die Führung in Europa zu übernehmen. Ein Name mit N erscheint am Horizont.«

»Ihr müßt begreifen: in den fernen Bergen des Ostens steht die geheimnisvolle Macht. Sie erstreckt sich unerbittlich um die ganze Erde, hoch zum Himmel ragend. Alles wird zusammenbrechen, was an die früheren Zeiten erinnert. Wie bald werdet ihr einer neuen Welt in die Augen blicken, einer neuen Weltauffassung, neuen Organisationen und neuen Gesetzen.«

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Russische Prophezeiung von Staretz, um 1850

Das letzte Jahrhundert des Jahrtausends ist ein Berg, an dem drei Bestien schlafen. Die erste Bestie wird am Anfang des Pfades aufwachen. Und aus seinem Schlund wird Blut kommen. Die zweite wird in der Mitte des Pfades aufwachen. Und aus seinem Schlund wird Feuer kommen. Die dritte wird am Ende des Pfades aufwachen. Und aus seinem Schlund wird furchtbare Ketzerei kommen.

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Prinzessin Bilcante von Savoyen

Es kommen große Drangsale. Gott wird die Professoren der Theologie wegen ihres unnahbaren Stolzes beschämen. Ich sehe ein Land mit verbogenen Kreuzen und deren stolze Staatsmänner, die Christus vom Throne stürzen wollen. Sie werden die Schöpferkraft im Mutterschoße angreifen. Viele Leute werden in diesem Land das verbogene Kreuz auf Stirn und Brust tragen, selbst viele Christen, nichtahnend, daß es das Zeichen Satans ist.

Viele Priester schmachten als Verbrecher in den Gefängnissen. Wehe Italien! Es wird Krieg mit Ungläubigen beginnen, wenn England mit großer Flotte ins Mittelmeer läuft. Ich sehe dann später: gelbe und rote Krieger gegen Europa aufbrechen und dieses wird in einem gelben Dunst liegen, in dem das Vieh auf der Weide stirbt. Nationen werden in Flammen aufgehen, Hungersnot die Übriggebliebenen vernichten, so daß Europa zu groß sein wird.

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Donoso Cortès (19. Jahrhundert)

Seine Zeitgenossen um 1850 kannten ihn als Politiker und Diplomaten. Erst in unserem Jahrhundert wurde man aufmerksam auf den Staatsphilosophen, dessen Betrachtungen sich mitunter bis zur eindeutigen Vorhersage verdichteten. Inzwischen ist er längst zu einem Seher gestempelt worden.

»Das neue Evangelium der Welt wird vielleicht in einem Zuchthaus geschrieben... Wenn die Welt von diesen künftigen 'Aposteln' ihr Evangelium erhalten wird, dann wird sie bekommen, was sie verdient. Diejenigen, die den Völkern den Glauben beibrachten, daß die Welt ein Paradies sein könne, machten es ihnen noch leichter glaublich, daß die Erde ein Paradies sein müsse, wo niemals Blut fließen wird.«

»Ich halte eine Revolution in Petersburg viel leichter möglich als in London.«

»Wenn die Revolution in Europa die stehenden Heere zerstört hat,
Wenn die sozialistischen Revolutionen den Patriotismus in Europa ausgetilgt haben,
Wenn im Osten die große Föderation der slawischen Völker sich vollzogen hat,
Wenn es im Westen nur noch zwei Armeen gibt, die der Geplünderten, und die der Plünderer — dann wird die Stunde Rußlands schlagen.

Dann wird Rußland, das Gewehr unterm Arm, ruhig in Europa auf- und abgehen können.
Dann wird die Welt dem größten Strafgericht anwohnen, das die Geschichte je zu verzeichnen hatte.
Dieses Strafgericht wird über England ergehen.
Seine Schiffe werden ihm gegen den Koloß, der mit der einen Hand Europa, und mit der anderen Hand Indien in seiner Gewalt hat, gar nicht helfen. Und dieses unermeßliche Reich der Briten wird in Stücke zersplittern und das Krachen seines Sturzes wird bis an die Pole widerhallen.«

»Die Welt geht mit großen Schritten der Errichtung eines Despotismus entgegen, wie ihn die Menschen gewaltiger und zerstörender noch nie erlebt haben... Die Wege sind bereitet für einen riesenhaften, kolossalen und universalen Tyrannen. Es gibt keine Widerstände mehr, weder auf moralischem, noch auf materiellem Gebiet. Auf materiellem Gebiet nicht, weil Dampfschiffe und Eisenbahnen die Grenzen, Elektrizität und Telegraphie die Entfernungen aufgehoben haben; und es gibt keine moralischen Widerstände mehr, weil die Welt uneins und alle Patriotismen erstorben sind.«

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Helena Higginson (19. Jahrhundert)

In einem Brief aus dem Jahre 1880 hat sie eine ihrer endzeitlich geprägten Visionen niedergelegt:

Wäre es nicht aus Gehorsam, — niemals würde ich mich unterstehen, die schrecklichen Dinge zu beschreiben, die mir gezeigt wurden: Ich sah mich — ich weiß nicht wie und wo — an einen erhöhten Ort versetzt, von dem aus ich die Erde überschauen konnte. Zuerst sah ich eine schwarze Wolke die Erde umhüllen; es war eine wirklich dichte, materielle Finsternis,- Sinnbild der geistigen Finsternis, in welche sich die Menschen gestürzt haben. Dann hörte ich das starke Rollen des Donners, ich sah Blitze zucken, und es erschien mir, als fielen feurige Kugeln auf die Erde, die bis in ihr Innerstes drangen, Felsen zermalmend.

Hierauf hörte ich das gewaltige Rauschen der Fluten und ein schreckliches Trauerseufzen entstieg der Erde. Mich auf die Knie niederwerfend, rief ich den Himmel um Barmherzigkeit an, durch das Blut und das bittere Leiden Jesu Christi, denn inmitten der Finsternis konnte man deutlich auf der Erde Sterne schimmern sehen — die Tabernakel seiner Liebe. Dann hörte ich eine Stimme, die unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi: »Verkünde, daß keiner von denen, die mir angehören, verlorengehen wird.« Ich kenne den Zeitpunkt nicht, wann all dieses geschehen wird, aber ich glaube soviel zu verstehen, daß die Ereignisse unsere Zeitepoche bedrohen.

Wenn all diese Dinge vorüber sein werden, wird es wenige Menschen geben, die nicht das Siegel unseres Herrn auf ihrer Stirn tragen werden, diese jedoch werden zu Gott zurückkehren und sich gezwungen sehen, die Weisheit des Vaters in der Person Jesu Christi zu lieben und anzubeten. Die Kirche wird dann einen großen Frieden und eine tiefe Ruhe genießen. Alsdann wird Gott erkannt, angebetet und geliebt und man wird ihm wirklich und in der Wahrheit dienen.

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Marie Julie Jahenny (1850–?)

Mit dreiundzwanzig Jahren empfing sie die Wundmale Christi und die Wunden der Dornenkrone. Diese begannen jeden Freitag zu bluten. Im Zustand der Ekstase sah sie häufig Bilder zukünftiger Ereignisse. Am bekanntesten wurde ihr Gesicht einer dreitägigen Finsternis.

Es werden drei Tage andauernder Finsternis kommen. Während dieser schrecklichen Finsternis werden nur Kerzen aus geweihtem Wachs Licht bringen. Eine Kerze wird ausreichen für drei Tage, aber in den Häusern der Gottlosen werden sie nicht brennen. Während dieser drei Tage werden Dämonen in fürchterlicher, abscheulicher Gestalt erscheinen und die Luft wird widerhallen von ihren schrecklichen Flüchen. Strahlen und Funken werden in die Häuser der Menschen eindringen, sie werden aber dem Licht der heiligen Kerzen nichts anhaben können, denn sie werden weder durch Winde noch durch Stürme oder Erdbeben ausgelöscht werden.

Eine blutrote Wolke wird über den Himmel ziehen; das Rollen des Donners wird die Erde erbeben lassen. Das Meer wird seine schaumgekrönten Wellen über die Erde ergießen. Die Erde wird sich in einen riesenhaften Friedhof verwandeln. Die Leichen der Gottlosen wie die der Gerechten werden den Erdboden bedecken. Die Verzweiflung, die darauf folgen wird, wird groß sein. Die ganze Vegetation der Erde wird zerstört werden, und zerstört wird auch der größte Teil des Menschengeschlechtes. Die Krise wird für alle plötzlich kommen, und die Strafe allgemein sein.

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Die Botschaft von La Salette (1846)

In dem südfranzösischen Alpenort La Salette erschien am 19. September 1846 Maria, die Mutter Jesu, zwei Hirtenkindern: An den elfjährigen Maximin Giraud und die fünfzehnjährige Melanie Mathieu gab die Erscheinung eine Botschaft. Maria wandte sich an jedes Kind einzeln. Während sie zu Maximin sprach, konnte Melanie die Gottesmutter zwar sehen, aber nicht reden hören. Maximin ging es danach umgekehrt, während Melanie ihr Geheimnis erfuhr. Beide Geheimnisse wurden später von den Kindern niedergeschrieben und Papst Pius IX. übergeben. Nur das Geheimnis von Melanie wurde später veröffentlicht. — In dem Geheimnis von Melanie beklagt Maria zuerst das liederliche Leben der Geistlichen, die Geldgier, den Ehrgeiz und die Respektlosigkeit gegenüber den göttlichen Geheimnissen, dann heißt es weiter:

»Frankreich, Italien, Spanien und England werden im Kriege sein. Das Blut wird auf den Straßen fließen. Der Franzose wird mit dem Franzosen kämpfen, der Italiener mit dem Italiener. Schließlich wird es einen allgemeinen Krieg geben, der entsetzlich sein wird. Für eine Zeitlang wird Gott weder Italiens noch Frankreichs gedenken, weil das Evangelium Christi ganz in Vergessenheit geraten ist. Die Bösen werden ihre ganze Bosheit entfalten. Man wird sich töten, man wird sich morden bis in die Häuser hinein.

Auf den ersten Hieb seines Schwertes, das wie ein Blitz einschlagen wird, werden die Berge und die ganze Natur vor Entsetzen zittern, weil die Unordnung der Menschen und ihre Verbrechen das Himmelsgewölbe durchdringen. Paris wird niedergebrannt und Marseille verschlungen werden. Mehrere große Städte werden niedergebrannt und durch Erdbeben verschlungen werden. Man wird glauben, alles sei verloren. Man wird nur Menschenmord sehen. Man wird nur Waffengetöse und Gotteslästerungen hören. Die Gerechten werden viel leiden; ihre Gebete, ihre Bußübungen und ihre Tränen werden zum Himmel emporsteigen und das ganze Gottesvolk wird um Verzeihung und Erbarmen flehen und meine Hilfe und meine Fürbitte anrufen.

Dann wird Jesus Christus durch eine Tat seiner Gerechtigkeit und seiner großen Barmherzigkeit für die Gerechten, seinen Engeln befehlen, alle seine Feinde dem Tode zu überliefern. Plötzlich werden die Verfolger der Kirche Jesu Christi und alle der Sünde ergebenen Menschen zu Grunde gehen, und die Erde wird wie eine Wüste werden. Dann wird Friede, die Versöhnung Gottes mit den Menschen werden. Man wird Jesus Christus dienen, ihn anbeten und verherrlichen. Die Nächstenliebe wird überall aufblühen. Die neuen Könige werden der rechte Arm der heiligen Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird. Das Evangelium wird überall gepredigt werden und die Menschen werden große Fortschritte im Glauben machen, weil es Einigkeit unter den Arbeitern Jesu Christi geben wird und die Menschen in der Furcht Gottes leben werden.

Schiff (700 B)

Dieser Friede unter den Menschen wird aber nicht von langer Dauer sein. 25 Jahre reichlicher Ernten werden sie vergessen lassen, daß die Sünden der Menschen die Ursachen aller Strafen sind, die über die Erde kommen. Ein Vorläufer des Antichrist wird mit seinen Truppen aus vielen Völkern wider den wahren Christus, den alleinigen Retter der Welt, kämpfen. Er wird viel Blut vergießen und die Verehrung Gottes vernichten wollen, damit man ihn wie einen Gott ansehe.

Die Erde wird dann mit allerlei Plagen geschlagen werden. Es wird Kriege geben bis zum letzten Kriege, der dann von den 10 Königen des Antichrist geführt wird, welche Könige von einem gleichen Vorhaben beseelt sind und die einzigen sind, welche die Welt regieren werden. Bevor dieses eintritt, wird es eine Art falschen Friedens auf der Welt geben. Man denkt an nichts anderes, als an Belustigungen. Die Bösen geben sich allen Arten von Sünden hin. Aber die Kinder der heiligen Kirche, die Kinder des Glaubens, meine wahren Nachahmer, werden in der Liebe zu Gott und in den Tugenden unter Führung des heiligen Geistes wachsen. Ich werde mit ihnen kämpfen, bis sie zur Fülle des Alters gelangen.

Die Natur lechzt nach Rache wegen der Menschen und bebt vor Entsetzen in Erwartung dessen, was über die durch Verbrechen besudelte Erde hereinbrechen soll. Zittert, du Erde und ihr, die ihr Gelübde zum Dienste Jesu Christi abgelegt habt und die ihr innerlich euch selbst anbetet, zittert! Denn Gott geht daran, euch seinen Feinden zu überliefern, da die heiligen Orte in Verderbnis sind. Zahlreich Klöster sind nicht mehr Häuser Gottes, sondern die Weiden des Asmodeus (Teufel der Unkeuschheit) und der Seinen.

So wird es um die Zeit sein, wenn der Antichrist geboren wird von einer jüdischen Ordensfrau, einer falschen Jungfrau, die mit der Schlange, dem Meister der Unzucht im Bunde stehen wird. Sein Vater ist Bischof. Bei seiner Geburt wird er Gotteslästerungen ausspeien; er wird Zähne haben; mit einem Worte, dieser ist ein fleischgewordener Teufel. Er wird in ein schreckliches Geschrei ausbrechen, er wird Wunder wirken, er wird sich nur von der Unzucht nähren. Er wird Brüder haben, die zwar nicht so wie er fleischgewordene Teufel, wohl aber Kinder des Bösen sind. Mit zwölf Jahren werden sie sich schon durch glänzende Siege, die sie davontragen, auszeichnen. Bald wird ein jeder von ihnen an der Spitze einer Armee sein, unterstützt von Legionen der Hölle.

Die Jahreszeiten werden sich verändern. Die Erde wird nur schlechte Früchte hervorbringen, die Sterne werden ihre regelmäßigen Bahnen verlassen. Der Mond wird nur ein schwaches rötliches Licht wiedergeben. Das Wasser und das Feuer werden der Erde furchtbare Erdbeben und krampfhafte Bewegungen mitteilen, welche Berge und Städte versinken lassen. Rom wird den Glauben verlieren und Sitz des Antichristen werden.

Die Dämonen der Luft werden mit dem Antichrist große Wunderdinge auf der Erde und in den Lüften wirken und die Menschen werden immer schlechter werden. Gott wird für seine treuen Diener und die Menschen von gutem Willen sorgen. Das Evangelium wird überall gepredigt werden, alle Völker und alle Nationen werden Kenntnis von der Wahrheit haben.«

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